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PR 2634 – Terras neue Herren

PR 2634 – Terras neue Herren

Titel: PR 2634 – Terras neue Herren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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entspricht exakt dem, was zu erwarten war. Der Tod ist während des Erdbebens eingetreten.«
    »Gibt es eine Übereinstimmung der DNS?«
    »Die Analyse dauert an. Ich versuche, die Stelle im Gewebe zu finden, wo der Zellaktivatorchip ... Er ist noch da.«
    »Hast du eine Erklärung dafür?«
    Marrghiz schüttelte den Kopf. »Nach allen vorliegenden Informationen hätte ich erwartet, dass sich der Chip mit der Projektion einer Spiralgalaxis verflüchtigt. Möglicherweise ist das auch geschehen, und was ich hier finde, ist nur die ausgebrannte Hülle. Ich schneide sie heraus.«
    Augenblicke später hielt Marrghiz das nicht sonderlich große Gerät in der Hand, das Reginald Bull am Leben erhalten hatte. Auf den ersten Blick war zu erkennen, dass der Aktivatorchip schwer beschädigt war.
    Die Zellanalyse meldete sich mit einem summenden Ton.
    »Identisch«, stellte Marrghiz fest. »Die DNS des Toten stimmt in jeder Hinsicht mit der von Reginald Bull überein. Er wurde während des Bebens getötet.«
    »Umso besser«, sagte Chossom. »Damit bleibt nur dieser Homer Adams, der ebenfalls Träger eines Zellaktivatorchips ist. Ich kann allerdings nicht darauf warten, dass meine Truppen ihn aufspüren.«
    »Wie wichtig ist es für dich, dass du mit deinen Leuten den geraubten Korpus der Superintelligenz ALLDAR schnell findest?«
    »Wenn die Terraner das Versteck nicht preisgeben, werde ich den Krieg gegen sie mit den Nanowaffen vorantreiben. Vorerst beschränken sich die Fagesy darauf, Präsenz zu zeigen.«
    Marrghiz unterdrückte ein mitleidiges Lächeln. Es war einiges zu tun, bis das Solsystem in der Hand der Sayporaner sein würde. Außerdem musste die Neu-Formatierung der jungen Terraner abgeschlossen werden.
    Es galt, neue Kohorten auf den Weg zu bringen. Erst wenn das zufriedenstellend erledigt war, konnte er zum Prokuristen Gazghizz ernannt werden.
    »Ich bezweifle in keiner Weise, dass der Korpus entwendet wurde«, gestand er. »Möglicherweise ist er inzwischen im Solsystem verborgen.«
    »Vielleicht besteht ein Zusammenhang mit der schwarzen Pseudosonne«, sagte Chossom hoffnungsvoll.
    »Das mag sein. Ich frage mich indes, ob die terranische Regierung wirklich Verantwortung für den Diebstahl trägt. Möglicherweise haben die Diebe ALLDAR ohne Wissen der hier lebenden Terraner ins Solsystem gebracht. Ich denke bereits weiter. Nämlich dass das gesamte System nur hierher versetzt wurde, um als Versteck für die Diebesbeute zu dienen. Wir kennen die Diebe nicht, wir können nicht einmal vermuten, wie sie denken.«
    »Du willst damit ausdrücken, dass ich gut beraten wäre, würde ich behutsam vorgehen?«, fragte der Fagesy.
    »Die Menschen sind nicht zu unterschätzen«, bestätigte Marrghiz. »Ihre rasche Kapitulation gibt mir immer mehr zu denken. Wir dürfen diese Reaktion keinesfalls falsch einschätzen, es geht ihnen zweifellos darum, Zeit zu gewinnen. Wenn wir den Druck erhöhen, werden sie zurückschlagen.«
    Marrghiz fühlte sich müde, aber das hätte er nicht eingestanden. Chossom beobachtete ihn unentwegt, und das offensichtlich mit Widerwillen. Vielleicht sogar mit Verachtung. Marrghiz war sich darüber im Klaren, dass sogar er für den Fagesy ein Achsensymmetrischer war, ein ekliger Lateraler, weil er nicht im Geringsten der fünf- oder mehrstrahligen Symmetrie entsprach.
    Chossom erhob sich. Schweigend verließ er den Raum.
     
    *
     
    Marrghiz wartete. Nachdem die Anspannung von ihm abgefallen war, spürte er seine Müdigkeit intensiver. Er fühlte sich ausgebrannt und erschöpft.
    Als der Fagesy auch nach etlichen Minuten nicht zurückkam, wuchtete Marrghiz den Pfahl von seinem Rücken und stellte ihn vor sich auf den Boden.
    Ein Knistern wie von brechendem dünnem Eis war zu vernehmen. Der Hauch permanenter Kälte, der den Leichnam des Residenten konservierte, wurde zur Woge, die Marrghiz frösteln ließ. Vorübergehend kondensierte sein Atem als dichte Wolke. Er fror, presste sich die Handballen ans Kinn und blies auf die gekrümmten Finger.
    Nebel umwogte den Pfahl. Wo der Dunst das matt schimmernde Metall berührte, sank er wie schwerer Rauch tiefer und wurde vom unteren Ende des Gebildes aufgesaugt.
    Der Pfahl seufzte. Langsam erst, dann schneller werdend, brach er auf, wuchs in die Höhe und bildete etliche dürre Arme aus. Innerhalb Minutenfrist entfaltete er sich zu einem geräumigen Liegesitz und schirmte sich mit einem Dunkelfeld ab.
    Marrghiz ließ sich in den Sitz sinken.
    Die Arme des

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