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PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

Titel: PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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des Atems bei jedem Zug leiser wurde.
    Die Clanmutter wälzte ihren tonnenschweren Leib nahe zu Hak. Die Barteln strichen beruhigend über die alte Wahrsagerin.
    Sie stirbt, dachte Mondra Diamond. Und ihre letzten Worte haben nichts anderes gesagt, als dass die Todringer mit allen Mitteln verhindern müssen, von der Weltengeißel gefunden zu werden. Dass sie jedes Risiko ausschalten müssen ....
    Zwei Minuten dauerte der Todeskampf der Wahrsagerin. Dann zog sich ihr Raupenkörper ein letztes Mal zusammen, der Mund öffnete sich, um Luft zu holen – und erstarrte.
    Mondra Diamond blickte auf ihr Multifunktionsarmband. Es war genau 7.20 Uhr nach Terrania-Standardzeit.
    Todringer eilten herbei, wickelten die Wahrsagerin in ein dünnes, lederartiges Tuch, hoben sie hoch und trugen sie aus der Kaverne.
    Mehrere Minuten lang herrschte Stille.
    Dann richtete die Clanmutter ihren Augenkranz auf Mondra Diamond. Nachdenklich schien Syb sie zu betrachten.
    Was bei den Sieben Mächtigen haben wir gerade miterlebt?, fragte sich Mondra. Die Phantastereien einer Sterbenden?
    Sie konnte sich nicht den geringsten Reim auf die Worte machen. Solange sie nicht wusste, was oder wer diese Weltengeißel genau war, würde sie auch nicht herausfinden, was Hak genau meinte, als sie sagte, dass die Weltengeißel ein »Volk rauben« wollte. Und was bedeutete »sie saugt Leben und Kraft«?
    Bisher hatten sie nur erfahren, dass Orontes vor mehr als sechstausend Jahren von dieser Weltengeißel heimgesucht worden war.
    Genaueres Wissen um dieses Phänomen schien verloren gegangen zu sein, ebenso die Erinnerung an die Art und Weise, wie der Genozid vollzogen worden war.
    Fest stand nur, dass der Planet damals nahezu völlig entvölkert worden war. Nur einige tausend begabte Todringer in subplanetaren Internierungslagern blieben verschont – ob dies wegen ihrer Verschmähten Gaben oder der hyperisolierenden Gesteinsschichten geschah, war unklar. Die Ahnen der heutigen Todringer waren Verfemte gewesen, die sich später als auserwählt empfanden und eine neue Ära begründeten.
    Damals wurde auch die robotische Besatzung des Mondforts vom Planeten aus beauftragt, jene permanente Warnung auszusenden, die die Neugierde Rhodans angestachelt und die CHISHOLM nach Orontes gelockt hatte.
    Wie Awkurow ihnen erzählte, hatte diese Warnung sechstausend Jahre lang gewirkt. Das Fort hatte in dieser Zeit keinen einzigen Funkkontakt verzeichnet, weder mit der Gegenstation auf Orontes noch mit sonst jemandem.
    Bis die CHISHOLM aufgekreuzt war.
    Mondra erinnerte sich an eine andere Theorie, von der Awkurow berichtet hatte. Ein Mythos, der nur von Wurf zu Wurf übermittelt wurde, erzählte davon, dass die Todringer von der Weltengeißel gefangen gehalten worden waren. Eine Auslese hatte stattgefunden, in der lediglich die schwächsten Todringer auf Orontes zurückgeblieben waren, während das Gros des Volkes in höhere Sphären aufsteigen durfte.
    Diamond schreckte aus ihren Gedanken, als die Clanmutter unvermittelt zu sprechen begann.
    »Wir haben Hak viel zu verdanken, sehr viel. Ich ebenfalls, eigentlich praktisch alles.« Ein gurgelndes Geräusch drang aus ihrem mächtigen Leib. »Nun hat Hak ein letztes Mal gesprochen. Hat sich durch ihre dunklen Visionen gequält, weil sie wusste, dass sie danach sterben und mich allein zurücklassen musste. Zu müde und aufgezehrt war ihr Geist. Er hatte keine andere Wahl mehr, als dem Körper zu folgen.«
    Das klingt nicht sehr positiv, dachte Mondra Diamond.
    »Hak hat sich ihr Leben lang für die Ihren aufgeopfert«, fuhr Clanmutter Syb fort. »Solange wir leben, werden wir sie nicht vergessen. Solange wir leben, hat ihr Wort Gewicht.«
    Heatha Neroverde sah Mondra an. Sie presste die Lippen aufeinander. Die junge Frau dachte dasselbe wie sie.
    Damit wäre das Urteil gefällt.
    »Wir bitten die Fremden, Quar zu verlassen. Wir müssen verhindern, dass die Fremden die Weltengeißel vor der Zeit auf Quar aufmerksam machen. Sonst werden wir alle sterben. Wir alle. Wenn die Weltengeißel kommt, sterben auch die Fremden.«
     
    *
     
    »Clanmutter Syb«, sagte Diamond und hoffte, dass der Translator nicht nur die Worte übersetzte, sondern ihnen auch den ehrerbietigen Tonfall mitgab, den sie anschlug. »Wie du weißt, haben wir in den vergangenen Wochen viel Mühe darauf verwendet, eure Roboter und sonstigen Maschinen zu reparieren und instand zu setzen. Wir haben Hunderte von Exoskeletten gewartet, zerbrochene oder verloren

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