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PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

Titel: PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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gegangene Teile in unseren Fertigungshallen ersetzt. Ich bin sicher, dass nicht nur wir davon profitieren würden, wenn wir weiterhin auf Quar bleiben dürften.«
    »Du versuchst, mich mit dem Gefühl des schlechten Gewissens zu belegen, damit ich meine Meinung ändere«, sagte die Clanmutter. Es klang mehr wie eine nüchterne Feststellung denn wie ein Vorwurf. »Du willst eine Gegenleistung für die Geschenke, die ihr uns gemacht habt. Ich sage aber: Die Geschenke erhielten wir dafür, dass wir die Abmachung mit euch überhaupt eingegangen sind. Dafür, dass wir Quars Boden nicht geöffnet und eure Metallkaverne dem ewigen Feuer übergeben haben.«
    Mondra fühlte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss. Sie hatte lange genug als Staatssekretärin zur besonderen Verwendung gearbeitet, um mit allen diplomatischen Wassern gewaschen zu sein.
    Aber in diesem Moment schämte sie sich dafür, dass sie die Hilfeleistung für die Todringer tatsächlich in erster Linie zur Unterstützung ihrer eigenen Interessen unternommen hatte. Und die Clanmutter Syb hatte es gemerkt und ihr einen Spiegel vorgehalten.
    »Es tut mir leid, dass du unsere Hilfe auf diese Weise einschätzt«, sagte sie. »Vielleicht sollten wir über einen anderen Aspekt der Problemlösung sprechen. Seit Tausenden von Jahren leben die Todringer in der ständigen Angst, die Weltengeißel könne zurückkehren. Wäre es nicht langsam an der Zeit, diesem ... diesem Ding entgegenzutreten, anstatt sich davor zu verstecken oder wegzulaufen?«
    »Du kannst der Weltengeißel nicht entgegentreten. Sie ist alles und mehr. Alles, was es uns brächte, wäre ein schneller Tod.«
    »Du darfst die Kampfkraft der CHISHOLM, unserer Metallkaverne, nicht unterschätzen, Clanmutter.«
    »Du willst die Weltengeißel angreifen?«
    Eine Abfolge von undefinierbaren Lauten drang aus dem Körper der Clanmutter. Da der Translator sie nicht übersetzte, ging Mondra davon aus, dass es sich entweder um Schreckensschreie, Gelächter oder Äußerungen des Erstaunens handelte.
    »Solange wir nicht wissen, worum es sich bei diesem Phänomen genau handelt, das Weltengeißel genannt wird, kann ich diese Frage weder bejahen noch verneinen. Und genau deswegen sollten wir uns in erster Linie darauf konzentrieren, die alten Legenden und Mythen zu beleuchten, um den Vorgang besser zu verstehen, der vor sechstausend Jahren ...«
    »Nein!«, dröhnte Sybs mächtige Stimme durch die Kaverne.
    Diamond zuckte zusammen.
    »Was wir über Jahrtausende nicht herausgefunden haben, werden wir auch in Tagen nicht erfahren!«, rief die Clanmutter. »Es gibt nur einen sicheren Stollen: euer sofortiges Verschwinden von Quar!«
    »Es gibt andere Lösungsansätze!«, behauptete Mondra. »Wir könnten euch beispielsweise auf eine andere Welt übersiedeln, die der Weltengeißel unbekannt ist.«
    »Quar ist unsere Welt!«, dröhnte es aus der Clanmutter. »Dein Vorschlag zeigt mir, dass du weder die Sachlage noch die Problematik erfasst hast!«
    Syb reckte ihr Kopfsegment nach vorn, brachte es auf eine halbe Armlänge an Mondra heran. »Hinzu kommt, dass du nicht verstehst, wie gefährlich die Weltengeißel ist. Sie spürt uns. Für sie ist es unwichtig, ob wir auf dieser oder einer anderen Welt leben – sie würde uns überall finden. Nein, es gibt keine andere Lösung. Die Fremden sind groß, die Clans der Todringer klein. Die Fremden müssen gehen und uns dadurch hoffen lassen, dass die Weltengeißel nicht gemerkt hat, wie viele Lebewesen Quar derzeit birgt.«
    Mondra presste die Lippen aufeinander. Sie fühlte, dass die Entscheidung gefallen war. Solange Syb davon ausging, dass die Besatzung der CHISHOLM Orontes und seine Bewohner der Gefahr durch die Weltengeißel aussetzte, brachte es überhaupt nichts, neue Lösungen oder Argumente zu suchen. Die Clanmutter entschied in dem Sinne, der ihrem Clan und den anderen Todringern auf Orontes die größten Chancen auf ein Weiterleben verhieß.
    Aber es gab ein kleines, nicht zu verachtendes Problem. Mondra spürte, wie ihr Herz schneller schlug.
    »Ich respektiere das Urteil der Clanmutter«, sagte sie vorsichtig. »Aber wir haben ein Problem: An der CHISHOLM, unserem Schiff, wird nach wie vor gearbeitet. Die Reparatur der Triebwerke ist noch nicht abgeschlossen. Wir können derzeit nicht starten.«
    »Das interessiert mich nicht«, gab Syb ungerührt zurück. »Du hast meine Worte gehört. Ihr müsst Quar verlassen!«
    Vor ihrem inneren Auge sah Mondra, wie sich

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