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PR 2640 – Splitter der Superintelligenz

PR 2640 – Splitter der Superintelligenz

Titel: PR 2640 – Splitter der Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Befehl an den wiederum wesentlich größeren Schauspielpalast an.
    Eroin Blitzer fragte sich einen bizarren Moment lang, ob es immer so weitergehen würde, ob bald auch der Palast an einem noch gigantischeren Raumschiff hing ... .
    Craton Yukk betrat als Erstes die Schleuse, begleitet von drei Robotern, die Alraska mit sich führten. Diesmal ging die Reise im Fesselfeld für ihn wesentlich sanfter ab.
    »Deine Begleiter lasse ich ebenfalls in den Schauspielpalast schaffen«, erklärte Craton. »Wir werden alle die Ankunft dort erleben. Da sich dein Status nach der Gefangennahme geändert hat, weil der Kanzler dich sehen will, Saedelaere, übergebe ich dich ihm.«
    »Sorge dich nicht.« In Alraskas Stimme lag deutlicher Spott. »Ich werde betonen, wie gut du mich behandelt hast. Wie wertvolle Ware, die für einen, der mehr Verständnis besitzt als du, unbezahlbar ist. Und denk daran, dass ich Carmydea und Rizinze Baro ins Spiel bringen werde. Es könnte für dich von Vorteil sein, wenn sie ebenfalls ... unbeschädigt bleiben.«
    »Nimm dir nicht zu viel heraus«, erwiderte Craton Yukk. Eroin Blitzer stand ihm so nahe, dass er ohne seine Schutzvorkehrungen den Atem des Kommandanten hätte spüren können. »Und täusche dich nicht – was immer der Kanzler von dir will, Fremder, ich lasse dich überwachen. Roboter begleiten dich während der gesamten Ankunft auf Schritt und Tritt und notfalls ...«
    »Ich verstehe«, unterbrach Alraska, der sich wie erwartet nicht einschüchtern ließ. »Wenn ich eine ... Dummheit begehe, werden sie mich paralysieren.«
    »Oder Schlimmeres.«
    »Oder Schlimmeres«, wiederholte Alraska ungerührt.
    Craton Yukk ging voraus, gefolgt von mehreren Kommandooffizieren. Die Roboter und weitere abgestellte Sicherheitsoffiziere, die nach Eroin Blitzer im Schleusenbereich eingetroffen waren, nahmen Alraska in ihre Mitte und folgten dem Kommandanten.
    In der Schleuse des Palastes angekommen, verwandelte sich der Boden durch ein Prallfeld mit Gleitfeldfunktion in eine Art Rollsteig, dessen Geschwindigkeit sich individuell steuern ließ.
    Die Soldaten rasten wie auf einem Laufband in raschem Tempo durch einen langen, sich schnurgerade hinziehenden Korridor. Die Kampfroboter hingegen flogen mithilfe ihrer eigenen Schwebeaggregate wenige Zentimeter über dem Boden. Sie achteten sorgsam darauf, dass Alraska in seinem Fesselfeld nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde.
    Blitzer selbst nutzte – dank seiner Tarntechnologie unbemerkt – den internen Transportmechanismus und konnte sich der Gruppe so anschließen.
    In raschem Tempo ging es mehrere Kilometer lang in dem Tunnel geradeaus. Offenbar handelte es sich dabei um eine der Haupttransportachsen des gigantischen Schauspielpalastes. Blitzer kannte Ähnliches von der LEUCHTKRAFT; kaum dachte er an die kobaltblaue Kosmokratenwalze, spürte er unstillbare Sehnsucht dorthin.
    Unvermittelt mündete der Tunnel erneut in eine Schleusenkammer, die eine beachtliche Ausdehnung aufwies. Ausgänge führten in verschiedene Richtungen. Auch in der Decke gab es Schotten, die man wohl durch Antigravfahrstühle erreichen konnte.
    Doch diese nutzte Craton Yukk nicht. Er öffnete den Ausgang, der ihrem Einstieg direkt gegenüberlag, also wohl weiter ins Zentrum des Palastes führt – falls dahinter nicht sogar das architektonische Zentrum lag. Eine Annahme, die dem Zwergandroiden angesichts der Länge und Konstruktion des Reisetunnels logisch erschien.
    Ehe Craton Yukk hindurchtrat, atmete er tief ein und straffte seine Haltung.
    »Kanzler«, sagte er dann und deutete eine Verneigung an.
     
     
    Alaska Saedelaere
     
    Der Kanzler des Reiches der Harmonie, Melwai Vedikk, war ein äußerlich eher unscheinbarer Lirbal. Er entstammte demselben Volk wie die Familie Yukk, ähnelte also einem Terraner sehr.
    Seine Maske war erstaunlich schlicht, eine leuchtend rote, glatte Scheibe, die sein Gesicht völlig verdeckte. Wahrscheinlich hatte er es nicht nötig, mit prachtvollen Ornamenten und verspielten Elementen seinen hohen sozialen Status zu demonstrieren. Er benötigte kein Statussymbol, weil jeder, der ihm gegenübertrat, die Aura seiner Macht sofort spürte.
    Saedelaere erging es nicht anders. Anders als im Fall von Craton Yukk erfüllte ihn der Anblick des Kanzlers unwillkürlich mit Ehrfurcht.
    Ob vielleicht gerade darin doch eine Besonderheit seiner Maske liegt?, fragte sich Alaska. Womöglich hatte Vedikk eine Funktion eingearbeitet, die unbemerkt auf die Psyche

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