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PR 2640 – Splitter der Superintelligenz

PR 2640 – Splitter der Superintelligenz

Titel: PR 2640 – Splitter der Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Waffenmündungen aus. »Energetischen Schirm abschalten!«, schnarrte der Roboter mit kalter, künstlicher Stimme.
    Rizinze Baro, der Pilot der RHYLINE, gehorchte. Er gab den entsprechenden akustischen Befehl und ließ gleichzeitig den Verräter Swift los, den er bislang hinter sich hergeschleift und so aus dem Schiff in den Hangar gebracht hatte. Der blauhäutige Körper blieb – noch immer bewegungslos und ohnmächtig – lang ausgestreckt liegen, die Arme über den Kopf gereckt.
    Saedelaere hörte Carmydea neben sich schwer atmen, er konnte ihre Angst förmlich riechen. Sie würden ein genaues Auge auf sie haben müssen, weil ständig die Gefahr bestand, dass sie die Nerven verlor. Das Auftauchen ihres Zwillingsbruders hatte sie völlig demoralisiert, und ihr Zustand versprach alles andere als besser zu werden.
    Die RHYLINE koppelte seit wenigen Minuten an die Außenschleuse des Hangars. Die Halle, die sich kuppelförmig über ihnen wölbte, war leer und unbenutzt, als wäre sie gerade erst fertiggestellt worden. Der sterile Geruch eines Säuberungsmittels hing in der Luft.
    Ein anderer Roboter stampfte auf Rizinze Baro zu, der vor Schreck den Kehlsack blähte. Jeder Schritt hallte in dem weiten Raum auf dem metallischen Boden von den kahlen Wänden wider.
    Zwei Waffenarme richteten sich auf den Piloten der RHYLINE aus. Die Vorbereitung für eine Hinrichtung?
    »Craton Yukk!«, rief Saedelaere. »Du darfst ihn nicht töten! Er hat ...«
    »Schweig!«, herrschte der Kommandant der DRUSALAI ihn an. »Oder glaubst du ernsthaft, ich lasse mir auf meinem eigenen Schiff Befehle erteilen? Noch dazu von einem Jyresca?« Das letzte Wort sprach er aus wie etwas Abscheuliches; er spuckte es aus wie fauliges Obst, in das er aus Versehen gebissen hatte.
    Alaska suchte nach einer klugen Antwort, doch ihm wollten die richtigen Worte nicht einfallen. Was hätte er auch sagen sollen? Widerspruch war zwecklos.
    Sekunden vergingen, in denen der Kampfroboter weder schoss, noch sich zurückzog. Dann leuchteten die Enden seiner Waffenarme auf.
    Alles in Saedelaere verkrampfte sich vor Entsetzen und Wut über seine eigene Ohnmacht. Er konnte nichts tun, um Rizinze Baro oder einem anderen seiner Begleiter beizustehen.
    Oder doch? Ihm blieben die Möglichkeiten seines SERUNS. Seine Feinde hatten den Kampf- und Schutzanzug bisher nicht eingefordert. Jede offene Kampfhandlung von seiner Seite war angesichts der gegnerischen Übermacht von vornherein zum Scheitern verurteilt. Mehr noch – sie kam einem Selbstmord gleich.
    Der Kampfroboter schoss nicht.
    Für das Leuchten gab es eine ganz andere Erklärung: Als der Roboter die Arme hob, bewegte sich zugleich der reglose Swift – ein Antigravfeld hielt ihn erfasst und hob ihn in die Höhe.
    Der Roboter transportierte den reglosen Verräter ab.
    Obwohl er einerseits erleichtert war, empfand Saedelaere andererseits ohnmächtige Wut gegenüber Craton Yukk, der dies zweifellos bewusst so inszeniert hatte, um seine Gefangenen – allen voran seine Zwillingsschwester – zu ängstigen. Er hatte seine Macht und Überlegenheit wirksam demonstriert.
    Aber er ahnte nicht, dass auch seine Gegner ein Ass im Ärmel hatten. Wenn alles nach Plan lief, befand sich Eroin Blitzer bereits in der DRUSALAI und suchte nach einem Weg, ihnen beizustehen.
    »Nun«, wandte sich Craton Yukk an die Gefangenen, »da mir niemand nachsagen soll, ich würde euch schlecht behandeln, will ich euch erklären, wie es weitergeht. Auch dir, liebe Schwester. Zunächst bleibt mir leider keine andere Wahl, als euch in Einzelhaft zu setzen. Ich hörte, die Angehörigen dieser Organisation namens Jyrescaboro ...«, sein Blick bohrte sich in den seiner Zwillingsschwester, »... wären listig und gefährlich. Ein Risiko, das ich minimieren muss, das werdet ihr verstehen.«
    Er atmete tief durch, eine unnötig theatralische Geste, wie Saedelaere fand. »Solltet ihr Waffen bei euch tragen, legt ihr sie nun besser freiwillig ab. Man wird euch ohnehin untersuchen und sie garantiert entdecken. So könnt ihr euch und uns Ärger ersparen. Notfalls wenden wir gern dieselben Methoden an wie ihr.«
    »Wovon sprichst du?«, fragte Carmydea.
    »Ihr habt Haspelon, den ihr Swift nennt, als Verräter enttarnt, ihn nackt ausgezogen und ihm zugesetzt, bis er ohnmächtig wurde? Es ist durchaus barbarisch, ihn in diesem demütigenden Zustand mitzuschleifen. Oder lass es mich so sagen: Es ist unharmonisch, deshalb passt es zu dir und denen, die du als

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