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PR 2643 – TANEDRARS Puppe

PR 2643 – TANEDRARS Puppe

Titel: PR 2643 – TANEDRARS Puppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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dem Untergrund, diesmal dicht vor Saedelaere.
    »Was hast du getan? Wieso quälst du mich? Ist es nicht genug, was QIN SHI mir angetan hat? Wir waren ein kriegerisches Volk, aber SIL hat doch schon längst gebüßt! Wir sind gefangen ... für immer.«
    »Ich bringe dich hinaus aus dieser Anomalie.«
    »Nein, nein, du ... du zerstörst sie. Du zerstörst mich.«
    »Das ist der Lauf der Dinge«, behauptete Saedelaere. »Alle Anomalien sind früher oder später dazu verdammt zu vergehen. Sie können auf Dauer ihre Stabilität nicht erhalten. Nur wenn ein Wesen wie du, SIL, gefangen ist und leidet, bleiben sie bestehen. Das darf nicht sein.«
    Eine lichtlose Träne rollte über das schwarze Gesicht. »Aber ich bin doch hier. Ich bin doch noch hier.«
    »Komm mit mir.«
    »Glaubst du, ich finde draußen weitere Teile des Kollektivs?«, fragte SIL.
    »Ich ...« Ich weiß nicht. »Vielleicht. Du wirst es nur erfahren, wenn du uns begleitest.«
    SIL stimmte zu. Diesmal endgültig.
     
    *
     
    Saedelaere befand sich wieder an Bord der RHYLINE, genau wie seine Begleiter.
    »Man kann nicht gerade behaupten«, sagte Eroin Blitzer, »dass es so gekommen ist, wie wir es erwartet haben.«
    »Was hast du denn erwartet?«
    Der Zwergandroide schaute ihn aus großen Augen an, in denen kindliches Staunen und Unverständnis lagen. »Nichts.«
    Alaska Saedelaere lächelte, obwohl er gleichzeitig darüber nachdachte, wie es weitergehen sollte. SIL wollte sie begleiten – ein gewaltiger Erfolg. Nur wie es gelingen konnte, wusste er nicht. Zumal er sich mit einer offenbar wahnsinnigen Entität im Schlepptau, deren Möglichkeiten er nicht einmal ansatzweise ergründet hatte, in Teufels Küche zu bringen drohte.
    Immerhin hielt SILS gute Stimmung bislang an. Unter dem Einfluss des aktivierten Zylinders verflüchtigte sich das drei Kilometer durchmessende Gebilde immer mehr. Aus fester Materie entwickelte sich eine Art diffuse Nebelwolke, die sich an die RHYLINE heftete, indem sie über das gesamte Schiff quoll.
    Rizinze Baro beobachtete das Ganze von seinem Pilotensitz in der Zentrale aus mit sichtlicher Unruhe, die sich sekündlich mehr in Panik verwandelte. »Ich fühle mich, als hätte sich eine gigantische Amöbe über uns gestülpt, die nur darauf wartet, uns im nächsten Augenblick zu knacken.«
    »Hoffen wir, dass es nicht passiert.«
    »Hoffen?« Ein hysterischer Unterton lag in der Stimme des Piloten, als er das eine Wort wiederholte.
    Die RHYLINE flog bereits den äußeren Grenzen der Anomalie entgegen. Im Unterschied zum Einflug herrschten nun zunehmend chaotische Verhältnisse, die Hyperstürmen glichen. Sie passierten das Trümmerfeld der Raumschiffe, die wie unter einem Orkan erbebten und teils explodierten.
    Es gab keinen Zweifel – unter dem Einfluss von Sholoubwas Geschenk brach die Anomalie zusammen; womöglich verstärkte sich der Effekt durch SILS immer schwächer werdende Präsenz. Saedelaere fragte sich, ob die Entität in diesen Augenblicken starb, ob QIN SHI es geschafft hatte, ihr Leben an die Existenz der Anomalie zu koppeln.
    »Die Anomalie zerfällt«, sagte Carmydea, »wie jene, in der meine Großmutter gefangen saß.«
    »Was weißt du darüber?«, fragte Craton.
    Sie warf ihm einen undeutbaren Blick zu. »Ich habe mit ihr gesprochen.«
    Ihr Zwillingsbruder öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, schwieg jedoch.
    Rizinze Baro bat Eroin Blitzer um Hilfe bei der Steuerung der RHYLINE. Es gelang ihnen nur mit Mühe, das Schiff auf einigermaßen stabilem Kurs zu halten. Weitere Systeme fielen aus, und die Nebelwolke SILS umklammerte den Raumer stärker. Die Außenhülle meldete bedenkliche Belastungswerte.
    Craton Yukk ging einige Schritte zur Seite, tippte einen Funkkode ins Kom-Modul der Maske.
    Saedelaere entging es nicht. »Was hast du vor?«
    »Die Sonnenbombe«, antwortete der Kommandant einsilbig.
    »Du willst sie zünden?«
    »Verstehst du es wirklich nicht, Alaska? Hör zu, du bist nicht mehr mein Feind, im Unterschied zu meiner Schwester, auch wenn TANEDRAR sie momentan ... rehabilitiert. Ich hintergehe dich nicht.«
    »Wenn du die Bombe zündest, sind wir alle tot!«
    Ein Alarm gellte auf, automatisch ausgelöst von der Schiffspositronik, weil die Belastungswerte des Schutzschirms bedenklich stiegen.
    »Ich halte uns stabil«, rief Baro durch die Zentrale.
    »Wir werden keineswegs sterben«, widersprach Craton Yukk Saedelaeres letzten Worten. »Ja, ich zünde die Bombe – aber selbstverständlich wird

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