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PR 2653 – Arkonidische Intrigen

PR 2653 – Arkonidische Intrigen

Titel: PR 2653 – Arkonidische Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Khasurn antreten – verhalte dich dementsprechend.« Er wandte sich an seinen Gast: »Ich bedauere zutiefst, dass du das mit ansehen musstest. Umso mehr bestätigt das meinen Entschluss. Tormanac ist nach wie vor von dem ungeheuerlichen Vorfall verwirrt ...«
    »Ich sagte bereits, dass ich ihm eine perfekte Ausbildung geben werde.«
    »Bist du perfekt, Cregon?«, platzte Tormanac heraus. »Dann schlage ich dir ein Spiel vor. Gewinnst du, werde ich mit dir gehen, ohne darüber nachzudenken, ob das richtig ist.«
    »Nein!«, sagte Legatem da Hozarius entschieden. »Dieses Ansinnen beleidigt unseren Gast ...«
    »Lass ihn!«, unterbrach Cregon. »Dein Sohn kann mich nicht beleidigen, andernfalls wäre er jetzt schwer gezeichnet, wenn nicht sogar tot. Nicht einmal du hättest mich davon abhalten können, ihm meine Perfektion zu beweisen.«
    Er wandte sich an den jungen Arkoniden.
    »Deine Bedingung amüsiert mich. Was es auch sein mag, ich bin damit einverstanden.«
    Legatem schüttelte den Kopf, doch er schwieg.
    »Es gab ein Familiensymbol, den Kristallstern des legendären Imperators Hozarius XIX.«, sagte Tormanac. »Der Kristallstern gilt als verschollen, trotzdem habe ich Grund zu der Annahme, dass er sich im Stammsitz befindet.«
    »Wie viel Zeit steht mir zur Verfügung?«
    »Drei Arkontage und drei Nächte, um den Kristallstern zu finden und aus dem Khasurn zu entführen. Eine zusätzliche Bedingung: Du darfst dich tagsüber frei bewegen und reden, mit wem du es für angemessen und richtig hältst. Bibliothek und Schatzkammer stehen dir offen. Während der Nacht musst du allerdings den Stammsitz verlassen.«
    »Ist das alles?« Cregons spöttischer Tonfall trieb Tormanac Tränen in die Augen. »Ich bin einverstanden. Weil ich deinem Vater ein Versprechen gegeben habe. Ich werde dich in eine Richtung ausbilden, die keine Prüfungswelt leisten kann.«
     
    *
     
    »Ende des Programms!«
    Tormanac da Hozarius zog die Arme auf die Massageliege und stemmte sich leicht in die Höhe. Mit einer knappen Kopfbewegung scheuchte er die beiden leicht geschürzten jungen Frauen davon. Er hatte auf die üblichen sensorgesteuerten Massagefelder verzichtet, weil es ihm schwerfiel, in diesen Tagen allein zu sein.
    Die innere Leere, obwohl er nie etwas anderes gekannt hatte, machte ihm mehr zu schaffen, als er sich eingestehen wollte. Er vermisste den Extrasinn. Wie sehr hatte er darauf gewartet, diesen unsichtbaren Gesprächspartner zu bekommen, und er ertappte sich immer wieder dabei, dass er jäh in Gedanken redete. Mit sich selbst – oder vielmehr mit dem Gehirnsektor, den die ARK SUMMIA hätte aktivieren sollen.
    Ich vermisse etwas, von dem ich überhaupt nicht weiß, wie es sich anfühlt. Womöglich erwarte ich sogar zu viel.
    Kurzum: Er redete sich ein, einsam zu sein. Dabei hätte ein einziges Wort genügt, um hundert und mehr Arkoniden an seine Seite zu holen, alles Verwandte des Hozarius-Khasurn. Selbstverständlich auch weit entfernte Cousinen, denen es eine Ehre bedeutet hätte, mit ihm einige Stunden in Zweisamkeit zu verbringen, am liebsten eine schlaflose Nacht.
    Tormanac verscheuchte diese Überlegungen. Momentan langweilten sie ihn nur. Er schaute nicht einmal den beiden Frauen nach, die seine Muskulatur weitaus besser gelockert hatten, als jedes Massagefeld es vermocht hätte. Schon die Wärme ihrer Hände hatte ihm eine besondere Nähe vermittelt, die dem Standardprogramm fehlte.
    Weiterhin ruhte er bäuchlings auf der Liege und taxierte das kleine Holofeld schräg unter ihm. Die Projektion war nur auf seine Wahrnehmung geschaltet. Cregons Kommen hatte ihn veranlasst, die Massage abzubrechen.
    »Vergrößerung!«, verlangte er.
    Das Holo dehnte sich aus. Tormanac hatte richtig vermutet: Der Mann, der sein Gesicht vor allen verbarg, befand sich schon in der Nähe. Genau wie erwartet.
    Gestern war Cregon damit befasst gewesen, sich einen Überblick zu verschaffen. Er hatte es erstaunlich schnell fertiggebracht, sich innerhalb des Khasurn zurechtzufinden. Tormanac respektierte das, und trotzdem war er mit sich selbst zufrieden. Er hatte Cregon zu seiner Spielfigur gemacht, in einem Szenario, in dem ausnahmsweise nicht die Positronik sein Gegner war, sondern ein unbekannter Faktor.
    Womöglich hätte in diesem Moment, sein aktivierter Logiksektor mit einem treffenden Kommentar brilliert. Tormanac hatte die Hoffnung aufgegeben, dass es jemals so sein würde.
    Ich brauche keine Hilfe, ich spüre auch so, dass Cregon

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