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PR 2653 – Arkonidische Intrigen

PR 2653 – Arkonidische Intrigen

Titel: PR 2653 – Arkonidische Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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ist.«
    Tormanac ließ sich nicht provozieren. »Du bist gekommen, um mir deine Kapitulation anzubieten?«
    »Ich habe viel über den Hozarius-Khasurn gelernt«, entgegnete Cregon. »Die Bibliothek, insbesondere die uralten Familiendokumente scheinen ein unerschöpflicher Fundus zu sein. Ich frage mich bereits, was davon echt ist und was als geschickte Geschichtsklitterung gesehen werden muss.«
    »Kein Hozarius hat es nötig, die Historie der Dynastie gesellschaftlichen Zwängen anzupassen, falls du das zum Ausdruck bringen willst. Ich fürchte eher, du versuchst, dein Scheitern zu kaschieren.«
    Cregon reagierte mit einer wegwerfenden Handbewegung. Diesmal achtete Tormanac auf den Siegelring, doch sein Gegenüber hob lediglich die rechte Hand. Den Ring trug er links.
    »Ich komme gut voran«, behauptete der Alte. »Überrascht bin ich nicht davon, dass die Imperatoren aus der Dynastie des Hozarius-Khasurn die längste Regentschaft einer Familie gestellt haben, das ist ohnehin die offizielle Sichtweise. Dass indes nur drei Imperatoren dieses ... Kunststück ... vollbracht haben sollen, wenn auch jeder unter verschiedenen Identitäten und jeweils als sein eigener Nachfolger ...«
    »... das wird selbst in unserer aufgeklärten Zeit niemand akzeptieren.« Tormanac vollendete den Satz, den sein Gegenüber offengelassen hatte.
    »Dann bin ich einer der wenigen, die das ohne Schwierigkeiten nachvollziehen und verstehen können«, sagte Cregon. »Mir ist die Problematik sehr wohl bewusst, dass schon vor weit mehr als zehntausend Arkonjahren einzelnen Arkoniden durch Zellduschen Langlebigkeit verliehen wurde. Später lag der Mantel des Vergessens über alldem. Und heute trägt Imperator Bostich I. bereits einen Aktivatorchip, der ihm die potenzielle Unsterblichkeit sichert. Der Begam muss keine Tarnexistenz mehr vorschieben, er brauchte keine Rechtfertigung für sein Privileg.«
    Für Porontas da Hozarius, der als Hozarius XIX. erstmals die Regierungsgeschäfte übernommen hatte, war das noch anders gewesen. Tormanac kannte die historischen Gegebenheiten zumindest in groben Umrissen. Porontas' Regentschaft hatte sich insgesamt über 654 Arkonjahre erstreckt.
    Als Imperator Hozarius XXVII. war Porontas schließlich keines natürlichen Todes gestorben und auch nicht, weil die nächste regelmäßige Zelldusche ausgeblieben wäre: Er war von dem Emporkömmling Nardonn I. ermordet worden. In der Folge war das Wissen um das Geisteswesen ES und die Möglichkeit der Zelldusche verloren gegangen. Die Verantwortung dafür lag höchstwahrscheinlich bei Ascor da Nardonn, der die Langlebigkeit selbst nie erhalten hatte.
    Fortan waren die Fragen ewigen Lebens mehr und mehr mit Legenden um die »Welt des Ewigen Lebens« verknüpft worden. Erst Crest da Zoltral hatte mit seiner Suche das Thema wieder aufgerührt, aber sogar das war seit Jahrtausenden schon Geschichte.
    Tormanac da Hozarius schürzte die Lippen. Er fühlte sich, als werde ihm der Boden unten der Füßen weggezogen. Natürlich hatte er Cregon in den beiden Tagen beobachtet, und ihm war von vornherein klar gewesen, dass der Alte, wenn er es geschickt anstellte, einiges über die Hozarius-Dynastie herausfinden würde.
    Dass die frühen Imperatoren auf die eine oder andere Weise vom Geisteswesen ES gefördert worden waren, konnte kaum ein anderer Khasurn von sich behaupten. Trotzdem war das kein Wissen, mit dem man heutzutage an die Öffentlichkeit trat. Solche Belege wurden khasurn-intern gehütet, um sie eines Tages gewinnbringend einsetzen zu können. Dann, wenn das Überraschungsmoment größte Vorteile versprach – vielleicht, wenn es darum ging, einen neuen Imperator zu stellen.
    Bostichs potenzielle Unsterblichkeit durch einen implantierten Aktivatorchip hatte solche Pläne bedeutungslos werden lassen. Deshalb war es Tormanac egal, dass Cregon mehr als erwartet herausgefunden hatte, und das war etwas, das er durchaus respektierte.
    »Ein Zusammenhang des Kristallsterns mit der Langlebigkeit ...?« Eine solche Verbindung gab es nicht. Tormanac fragte dennoch, und er lauerte auf jede Regung des alten Manns, der sich nach wie vor hinter dem Diffusorfeld verbarg.
    Nein, es sah nicht danach aus, als hätte Cregon die richtigen Schlüsse ziehen können.
    »Ich habe uralte Beschreibungen aufgespürt«, sagte der alte Mann. »Die Geschichte des Kristallsterns scheint sich über mehrere Generationen hinweg einigermaßen verfolgen zu lassen, dann verliert sich seine Spur. Der

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