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PR 2653 – Arkonidische Intrigen

PR 2653 – Arkonidische Intrigen

Titel: PR 2653 – Arkonidische Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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behauptet, Shallowain würde noch leben ...«
    »Zumindest war das bis vor einigen Tagen der Fall.«
    Tormanac berichtete. Aufmerksam, ohne ihn ein einziges Mal zu unterbrechen, hörten ihm die Kralasenen zu.
    An diesem Abend bauten sie ihre Falle auf.
     
    *
     
    Joresska war von ihrer Reise zurück. Als Tormanac am Morgen die Botschaft betrat, war die TRC-Beraterin bereits im Büro.
    »Besondere Vorkommnisse?«, empfing sie ihn. »Wie war's im Solsystem?«
    »Arkon hat mehr Stil.« Tormanac lachte. »Aber so recht darüber freuen kann ich mich nicht. Mein Mentor ist verschwunden.«
    »Cregon? So heißt er doch, oder?«
    Tormanac reagierte mit einer knappen bestätigenden Geste. »Irgendwie mache ich mir Sorgen um ihn.«
    »Wenn ich mich richtig entsinne, ist er alt genug.« Joresska lachte amüsiert. »Ehrlich gesagt: Wer macht sich nicht mal ein paar schöne Tage?«
    »Cregon ist nicht der Typ für so etwas, wirklich nicht. Aber ich bin sicher, dass ich heute Abend erfahren werde, wo er sich aufhält.«
    »Du meinst, dann wird er wieder da sein?«
    »Vielleicht. Oder auch nicht. Nein, ich denke da eher an den seit Jahren implantierten Peilsender. Ich lasse die Frequenz aufspüren.«
    »Wenn du meinst. Hoffentlich wird sich dein Mentor nicht kompromittiert fühlen, falls sein Verschwinden doch eher hormonell bedingt ist.« Die Frau lachte schallend.
    Im Lauf des Nachmittags brachte sie Tormanac einen wichtigen Auftrag, es ging um die Korrektur einer Statistik für den kommenden Tag.
    »Mit diesen Dingen bist du bestens vertraut«, stellte sie fest. »Wenn du das heute schaffst, hast du einen Bonus bei mir. Wir beide könnten ...«
    »Ausgerechnet heute? An jedem anderen Tag gern, aber ...«
    »Ach, stimmt!« Joresska schlug sich an die Stirn. »Dein Mentor, das habe ich völlig verdrängt. Trotzdem, es ist äußerst wichtig. Mach's mir zuliebe, Tormanac.«
    Er gab sich geschlagen und machte sich an die Arbeit.
    Eine Tonta später verließ die Beraterin die Botschaft.
    Tormanac wartete.
    Die erste knappe Information der Kralasenen erreichte ihn schon wenig später. Sie folgten Joresska.
    Zwei weitere Meldungen trafen in längeren Abständen ein. Mit den Richtungsangaben, die Tormanac erhielt, konnte er nichts anfangen. Er hatte keine Ahnung, wo das Ziel seiner Chefin lag.
    »Sie ist gelandet, verlässt ihren Schweber«, erfuhr er eine halbe Tonta später. »Sobald wir wissen, wohin sie geht, nehmen wir sie fest.«
    Die Adressangabe genügte Tormanac bereits. Er stürmte aus dem Büro und flog mit seinem Gleiter los.
     
    *
     
    Für einen Augenblick war ihm, als stehe Shallowain hinter ihm. Das Gefühl war derart intensiv, dass Tormanac sich von den Kontrollen abwandte. Er schalt sich einen Narren, dass er sich derart ablenken ließ.
    »Shallowain«, brachte er trotzdem über die Lippen. »Warte auf mich! Es gibt so vieles, über das wir miteinander reden müssen.«
    Er war am Ziel, setzte den Gleiter ruppig auf.
    Als er gleich darauf die Kralasenen sah, waren Worte überflüssig. Er war zu spät gekommen.
    Joresska hatte sich gegen ihre Festnahme massiv zur Wehr gesetzt. Ihren Tod hatten die Kralasenen nicht gewollt – aber womöglich sie selbst. Tormanac fragte nicht danach, es berührte ihn nicht.
    Schlimm war für ihn, dass die Kralasenen Shallowain nur mehr tot vorgefunden hatten. Tormanacs Lehrer hatte kurz vor dem Eintreffen seiner Retter den Freitod gewählt. Er hatte keine Rettungsmöglichkeit mehr gesehen.
    »... vor allem wusste Shallowain, wer seine Entführung veranlasst hatte und warum.«
    Ungläubig schaute Tormanac den Kralasenen an, der ihm das sagte. »Woher willst du das wissen? Seid ihr zu spät gekommen oder ...?«
    »Wir haben einen Verletzten aufgegriffen.«
    »Aknous?«
    Das war der Assistent, dessen Fehlen im Büro Joresska als entschuldigt eingetragen hatte. Tormanacs Vermutung stellte sich im Nachhinein als zutreffend heraus.
    »Ich möchte meinen Mentor noch einmal sehen!«
    »Natürlich. Das scheint auch Shallowains Wunsch gewesen zu sein.«
    Tormanac kniff die Brauen zusammen. Überrascht musterte er sein Gegenüber.
    »Wer sagt das?«
    »Aknous. Er meinte, Cregon sprach davon, du solltest ihm in die Augen sehen. Aknous hat keine Ahnung, was damit gemeint ist.«
     
    *
     
    Lange Zeit stand Tormanac vor dem Leichnam seines Lehrers. Shallowain sah aus, als schlafe er nur. Ein Lächeln umspielte seine Züge, so ganz anders als der brutale Ausdruck, den er nur allzu oft gezeigt

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