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PR 2653 – Arkonidische Intrigen

PR 2653 – Arkonidische Intrigen

Titel: PR 2653 – Arkonidische Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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sein Schweigen schmerzhaft war. Kurze Zeit später redete der Verletzte, stockend zwar, aber was er sagte, klang plausibel.
    Jemand aus dem Ragnaari-Khasurn war der Meinung, die beiden Fremden auf Jakallan hätten sich zu weit vorgewagt. Mit dem Auftrag, sie zu beseitigen, hatte derjenige auch ihre Flugroute und ihre Flugzeit mitgeteilt, dazu alle nötigen Kodes für einen unverfänglichen Kontakt.
    »Allem Anschein nach hat der Ragnaari-Khasurn sehr gute Verbindungen zur lokalen Tu-Ra-Cel«, stellte Tormanac fest. »Wir werden mit den Celistas ein gewichtiges Wort reden müssen.«
    »Genau das werden wir nicht tun«, widersprach Shallowain. »Das wäre völlig falsch und unlogisch obendrein. Wir verlassen Jakallan.«
    »Ohne weitere Aufklärung? Das kann uns Kopf und Kragen kosten.«
    »Das wird es nicht!«, beharrte der Kralasene.
    Tormanac schaffte es nicht, sich dagegen zu behaupten. Sich gegen einen Mann wie Shallowain durchzusetzen war unmöglich.

9.
    Abschied
     
    Es dauerte lange, bis Tormanac da Hozarius sich eingestand, dass Shallowain recht behielt. Seit sie Skorgonsheyi, die Verschleierten Sonnen der Dashkon-Sternwolke, verlassen hatten, schienen alle Probleme ebenfalls hinter ihnen geblieben zu sein.
    In seiner neuen Rolle als reicher Arkonide fühlte Tormanac sich weitaus wohler als zuvor. Er war nicht gut in seiner Rolle des einfachen Essoya. Seine neue Tarnidentität kam seinem Naturell einfach entgegen. Und wenn er es genau bedachte, war sogar Shallowain der Hund mit diesem Lebensstil zufrieden.
    Rund ein halbes Jahr lang kreuzten sie mit ihrer Luxusjacht zwischen den Sonnen der Chan-Ish-Koalition. Ein Kunstgebilde, das aus dem Zusammenschluss der Chan-Koalition mit dem Ish'Tussan der Ishkhorer hervorgegangen war. Die mit der Liga Freier Terraner assoziierte Chan-Koalition wiederum war aus der früheren Tarey-Bruderschaft entstanden.
    Für das Verständnis der politischen Kräfte, das war Tormanac schon bewusst gewesen, bevor die Jacht dieses Gebiet erreicht hatte, war es sinnvoll, sich die einzelnen Reiche getrennt anzusehen.
    Die im Jahr 1310 NGZ gegründete Chan-Koalition hatte sich schnell über ein Gebiet von rund fünfhundert Lichtjahren Durchmesser ausgebreitet. Zu den 155 Welten in 117 Sonnensystemen gehörten einerseits die Siedlungswelten der früheren Tarey-Bruderschaft, aber seit der Zeit um 1315 NGZ auch viele, die dem Druck des expandierenden Kristallimperiums standhalten wollten.
    In den Jahren nach dem Hyperimpedanz-Schock von 1331 NGZ hatte sich diese Tendenz fortgesetzt, weil sich weitere Welten aus der Abhängigkeit von Arkon befreiten und im lokalen Zusammenschluss Sicherheit und Stärke suchten.
    Auf diese Weise bildete sich eine neue Macht zwischen den großen Blöcken, die sich schon nach kurzer Zeit über rund 1500 Lichtjahre hinweg erstreckte und 286 Sonnensysteme vereinte.
    In den Jahren nach dem Abzug TRAITORS intensivierte sich zum einen die Zusammenarbeit mit den benachbarten Ishkhorern, andererseits wandten sich beide Mächte immer deutlicher der Liga zu.
    Obwohl – oder gerade weil – in der gesamten bekannten Milchstraße der Ausbau des Galaktikums neue Gestalt annahm, kam es zur Bildung der Chan-Ish-Koalition, die nach einigen Jahrzehnten der Assoziierung zur Jahrhundertwende als Vollmitglied der Liga Freier Terraner beitrat. Damit erhöhte sich die Zahl der Welten auf 827.
    Für Tormanac war dieses halbe Jahr ausgefüllt mit der gleichen Aufgabe wie im Vorjahr. Es ging um die Untersuchung der Regierungs- und Wirtschaftsstrukturen einzelner Welten ebenso wie der Koalition im Gesamtüberblick.
    Das Gros der Arbeit bildete jedoch die Analyse des Verhältnisses zwischen der Koalition und der Liga Freier Terraner, wobei die jeweiligen Stärken und Schwächen und vor allem die Loyalitätsverhältnisse durchaus Schwankungen aufwiesen.
    Viel zur Analyse der Chan-Gesellschaft trug Shallowain bei. Er bezeichnete sie als stark japanisch-terranisch geprägt, mit einem Ehrenkodex, den er mit dem der Samurai verglich, sogar mit arkonidischen Dagoristas. Auf Tormanac wirkten die Diskussionen ermüdend, mit denen Shallowain ihm das Verhalten von Dagoristas und Kralasenen sowie die Philosophie der Samurai in Bezug auf Loyalität nahezubringen versuchte. Das waren Tage, in denen Tormanac sich allen Ernstes fragte, ob sein Lehrer mit sich selbst Probleme hatte.
    An die Dashkon-Sternwolke dachte Tormanac da Hozarius nicht mehr.
     
    *
     
    Das dritte Jahr seiner Ausbildung begann

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