PR 2654 – Zeichen der Zeit
verschmelzen und die Katastrophe einleiten.«
*
Eine zweite Sonne war im Akon-System entstanden, die befürchtete Vernichtung war ausgeblieben.
»Wir sind nur knapp am größten denkbaren Unheil vorbeigeschrammt«, stellte der Imperator fest. »Die gemeinsamen Bemühungen vieler haben verhindert, dass dieses System heute schon nicht mehr existiert. Und wir müssen dir dankbar sein, Tormanac da Hozarius.«
Bostich hatte ihn zu sich gebeten, um ihm das zu sagen.
»Jeder an meiner Stelle hätte so gehandelt ...«
Mit einer knappen Geste schnitt der Imperator Tormanac das Wort ab. »Ich sehe keinen Grund für falsche Bescheidenheit, deine Vorhersagen haben sich bewahrheitet. Als Drahtzieher des geplanten Attentats wurden tatsächlich Akonen ermittelt. Dass deine Informationsquelle so genau darüber Bescheid wusste, lässt dabei reichlich Platz für Spekulationen. Vor allem, inwieweit möglicherweise die extrem konservativen Akonen mit Arkoniden in Verbindung stehen.«
Tormanac hob lediglich die Schultern ein wenig an.
»Für Männer mit deinen Qualitäten habe ich immer einen Platz«, fuhr Bostich fort. »Du hast rechtzeitig erkannt, was falsch läuft; du hast deine Wissenschaftler aus eigenem Antrieb dem Galaktikum zu Hilfe geschickt, und letztlich ist es dir zu verdanken, dass das Flaggschiff in den richtigen Sicherheitsabstand wechselte.
Was hältst du davon, wenn ich dich aufgrund dieser Leistung in mein Beratergremium aufnehme? Berater Bostichs, hat das einen Klang für dich?«
»Es ist mir eine Ehre«, sagte Tormanac nur.
Er war nicht in der Lage, sich richtig zu freuen, weil er nun jemandem einen Gefallen schuldete. Und dieser Jemand hatte mit seiner Information dafür gesorgt, dass Tormanac richtig positioniert wurde, nämlich im engsten Beraterkreis Bostichs.
Tormanac dachte lange darüber nach. Er war dem Imperator gegenüber loyal, doch sein Versuch, Shallowains Mörder zu finden, hatte dazu geführt, dass er sich wohl gerade mit diesen Personen verbündet hatte und ihnen nun verpflichtet war.
Bostich wusste nichts von alldem, und so sollte es vorerst bleiben. Mit seinem Zwiespalt musste Tormanac allein fertig werden. Wenn es ihm gelang, die Interessengruppe Ark'Tussan auffliegen zu lassen, würde Bostich ihm zu noch größerem Dank verpflichtet sein – und keine Gnade gegenüber jenen walten lassen, die Shallowain in den Tod getrieben hatten.
Epilog
Sechseinhalb Standardjahre waren seit Tormanacs Aufstieg zum Berater des Imperators vergangen. Vor zwei Tagen war überdies auch noch das Solsystem spurlos verschwunden, die BASIS galt als von Unbekannten entführt.
Schon deshalb liefen alle politischen Drähte heiß. Eine Sonderkonferenz der LFT-Verantwortlichen wurde anberaumt. Als Tagungsplanet zeichnete sich ein Kompromiss ab – die Plejaden-Welt Maharani wurde aus mehrerlei politischen Erwägungen auserkoren.
Tormanac da Hozarius traf sich mit Ronald Tekener, dem Stellvertretenden Lordadmiral der USO. Er erläuterte dem Terraner, dass die bevorstehende Versammlung möglicherweise durch ein Attentat bedroht werde. Tormanac hatte Tekener mittlerweile schon mehrfach Informationen unter der Hand zukommen lassen und dadurch ein gewisses Vertrauensverhältnis etabliert.
»Meine Informationen waren hoffentlich immer zutreffend?«, erkundigte sich Bostichs Berater.
»Das waren sie«, bestätigte Tekener.
»Dann werde ich irgendwann einen oder mehrere Gefallen von dir zurückfordern. Aber alles, was ich tue, dient dem Interesse des Galaktikums. Ich bin im Begriff, eine Verschwörung bei uns Arkoniden aufzudecken, die ohne meine Einmischung das Kristallimperium oder gar die Milchstraße in einen Bürgerkrieg stürzen könnte – achte deshalb verstärkt auf die Aktivitäten der Interessengruppe Ark'Tussan.«
Wie richtig Tormanac mit seiner Einschätzung der Situation lag, erwies sich tatsächlich bereits während der Sonderkonferenz auf Maharani. Im Anschluss daran setzte sich Tormanac da Hozarius verstärkt auf die Fährte der Ark'Tussan, was seinen ständigen Begleiter Ghlesduul und ihn quasi inkognito auf den Planeten Travnor führte, auf Einladung des Oberhaupts der Akkat-Familie.
Shekur Agh'tiga Mapoc da Akkat schien ein hochrangiges Mitglied der Interessengruppe Ark'Tussan zu sein – und er schien dazu bereit, Gespräche über eine engere Zusammenarbeit mit dem Imperator zu führen.
Aber dann ...
... die Unither und das, was mit ihnen geschah.
Er folgte der Spur und stieß
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