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PR 2654 – Zeichen der Zeit

PR 2654 – Zeichen der Zeit

Titel: PR 2654 – Zeichen der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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zu.
    Es war eine große, fast schon monströse Gestalt, die jeden Arkoniden um mindestens eine halbe Körperlänge überragte.
    Ein Naat.
    Die drei großen runden Augen in dem mächtigen Kugelkopf schienen Tormanac eindringlich zu fixieren. Der schmallippige Mund entblößte ein kräftiges Gebiss mit deutlich ausgeprägten Fangzähnen. Es schien, als lächelte der Naat, trotzdem reagierte Tormanac angespannt.
    Auf den kurzen und sehr stämmigen Säulenbeinen aufgerichtet, wirkte der Gang des Näherkommenden eigenartig wiegend, zwischendurch sogar ziemlich grotesk. Zu diesem Eindruck trugen auch die langen, am Körper pendelnden Arme bei und die krallenartigen Finger, die sich in Kniehöhe Tormanac entgegenspreizten.
    Tormanac kannte den Naat nicht. Obwohl viele dieses Volkes, deren Heimat die riesige Wüstenwelt Arkon V war, auf Urengoll arbeiteten und in der Regel Sicherungsdienste ausübten, hatte er bislang nur zu wenigen Kontakt gehabt.
    Erst in diesem Moment bemerkte Tormanac die andere Gestalt, die weitestgehend durch den massigen Naat verdeckt wurde: Aktakul da Urengoll.
    Der Ka'Marentis reichte dem dunkelhäutigen Riesen nur eine Handbreit über die Leibesmitte. Er war ein kompakt gebauter Kolonialarkonide, der so gar nicht dem gängigen Bild arkonidischen Adels entsprach. Dessen ungeachtet genoss Aktakul höchsten Respekt, er hatte ihn sich erarbeitet.
    ... und höchstwahrscheinlich auf undiskutablen Wegen gesichert.
    Hinter vorgehaltener Hand war Tormanac so manches zugetragen worden, was den Ka'Marentis in ein schlechtes Licht rückte. Doch darüber war Aktakul da Urengoll erhaben. Niemand riskierte Kopf und Kragen, indem er sich mit diesem Mann anlegte. Fachliche Konkurrenz, wurde vorsichtig gemunkelt, hätte er in mehreren Fällen von gekauften Attentätern aus dem Weg räumen lassen. Sein Aufstieg zum Chefwissenschaftler des Kristallimperiums war jedenfalls kometenhaft schnell erfolgt. Bostich selbst hatte den Wissenschaftler protegiert.
    Aktakul war kahlköpfig. Tormanac versuchte zwar, sich daran zu gewöhnen, doch es fiel ihm schwer. Weil Aktakuls buschig wuchernde, schlohweiße Augenbrauen verrieten, dass der fehlende Haarwuchs kaum genetische Ursachen haben konnte.
    Beide Männer waren schnell herangekommen. Der Naat wich einen Schritt zur Seite. Tormanac verneigte sich vor dem Wissenschaftler.
    Aktakul da Urengoll lächelte. Das Rot seiner Augen hatte etwas Stechendes, dazu passte die extrem ausgeprägte Hakennase.
    Wie ein Raubvogel, der seine Beute erspäht hat.
    Die Assoziation stieg jäh in ihm auf, Tormanac da Hozarius konnte sie nicht unterdrücken.
    Er fühlte sich an Shallowain erinnert. War es Zufall, dass sich große und bedeutende Männer, die er als enge Vertraute des Imperators sah, seiner annahmen? Erst Shallowain, der als Kralasene Bostichs bester Bluthund gewesen war, nun der Ka'Marentis. Irgendjemand in Tormanacs Nähe hatte erst kürzlich verlauten lassen, dass Aktakul wahrscheinlich der einzige echte Freund sei, den der Imperator des Kristallimperiums und Vorsitzende des Galaktikums hatte.
    Falsche Freunde gab es zur Genüge. Tormanac ärgerte sich über seine sprunghaften Überlegungen und dass er seine Gedanken nicht im Zaum halten konnte.
    Aktakuls starrer Blick verriet genug: Diesmal hatte er versagt.
    Der Wissenschaftler hob den Kopf, um zu ihm aufzusehen. Tormanac verwünschte den Größenunterschied zwischen ihnen beiden, zumal der Ka'Marentis nun so stand, dass die Tätowierung an seiner rechten Schläfe auffiel. Sie war nicht größer als ein Daumennagel und mit lumineszierender blauer Farbe ausgeführt: ein stilisierter Raubvogel. Der Eindruck, den Tormanac ohnehin von Aktakul hatte, manifestierte sich in diesem kleinen Bild. Oder war es umgekehrt und ihn beschäftigte diese Assoziation, seitdem er die Tätowierung zum ersten Mal bemerkt hatte?
    Tormanac hielt dem stechenden Blick des Wissenschaftlers stand. Er wandte sich nicht zur Seite, wie er es vor einigen Jahren noch getan hätte. Zugleich fragte er sich, ob der Naat ihn ähnlich intensiv sezierte.
    Aktakuls aufgewölbte Tonnenbrust, die seine Abstammung von einer unbedeutenden Kolonialwelt verriet, hob und senkte sich langsam.
    Seine ID-Daten weisen ihn als wahren Arkoniden aus. Tormanac zweifelte daran. Diese Daten müssen gefälscht sein. Er sah das. Jeder konnte das sehen. Aber niemand interessierte sich dafür. Es bestätigte ohnehin nur Aktakuls gute Verbindung zu Bostich.
    Um eine ID-Fälschung

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