sich sehr einfühlsam mit möglichen extraterrestrischen Gesellschaften auseinandersetzt, zum Beispiel den Aarus, und nicht das uns vertraute anthropozentrische Modell einfach auf andere Planeten und Wesen »exportiert«.
So gelang es ihr auch hier wieder, uns die Unither als kollektiv orientierte sensible Wesen näherzubringen.
Schade finde ich, dass Tormanac als ein Charakter, der mir durchaus recht sympathisch war, absehbar und schlicht aufgrund seines zu großen Wagemutes über die Klinge springen wird. Mal sehen, wie Bostich davor gerettet wird, eine willfährige Marionette QIN SHIS zu werden.
Obwohl es sehr lange her ist und der Dank mithin sehr veraltet, bitte richtet Leo Lukas für »Grenzwall Hangay« meinen Dank aus. Mich rührte die Idee eines Festes aller Völker der Expedition Hangay vor ihrem Aufbruch in den Grenzwall sehr an und die beschriebene Atmosphäre. Ich konnte die gemeinsamen Gesänge geradezu hören.
Aber auch die eigenwillige Phantasie eines Wim Vandemaan oder die actionreiche und trotzdem wortgewandte Schreibweise eines Marc Herren – ich glaube, ich könnte auch bei den anderen aktuellen Autoren/Autorinnen so weitermachen. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass PERRY RHODAN seit der Zeit, als ich die Serie zuerst begleitete, sehr viel literarischer geworden ist.
Die Sprache der aktuellen Hefte, der durchaus kritische Umgang auch mit aktuellen gesellschaftlichen, philosophischen und weltanschaulichen Fragen hat ein Niveau erreicht, dass ich mir manchmal Gedanken mache, ob ihr noch jugendliche Neuleser bekommt.
Es wäre schön, wenn es so weiterginge, aber ich wage es nicht zu hoffen. Wirklich schöne Kunst und einträglicher Kommerz – geht das auf die Dauer gut?
Im Band 2651 deutet sich an, dass QIN SHI befürchten muss, zur Materiesenke zu werden, wenn er scheitert. Bis dahin dachte ich, dass negative Superintelligenzen zur Materiesenke werden, wenn sie in ihrem unheilvollen Tun obsiegen, und nicht, wenn sie scheitern. Schließlich winkt dann der Chaotarch als mächtigste Stufe der Negativität. Liege ich darin falsch?
Ja und Nein. Das beste Beispiel ist ES in jüngster Zeit. Eigentlich wäre ES längst reif, sich in eine Materiequelle zu verwandeln. Aber die Superintelligenz hat einen anderen Weg gewählt. Vielleicht hat QIN SHI ähnliche Beweggründe.
Was Tormanac angeht, so ist dir sicher ein Stein vom Herzen gefallen, als du den Band 2655 zu Ende gelesen hattest. Tormanac lebt noch immer. Als persönlicher Berater Bostichs kann er nicht einfach so das Handtuch werfen.
Die NEO-Ecke
Klaus Sawitzki,
[email protected] Vermutlich zähle ich zu einer Minderheit von Lesern, die das NEO-Konzept von Beginn an überzeugt hat. »Die Zukunft beginnt von vorn ...« Genau so stelle ich mir innovative Gestaltung vor.
Schreibstil und Handlung bewegen sich auf einem ansprechenden Niveau. Ich denke, Walter Ernsting und Karl Herbert Scheer würde eure Arbeit gefallen, weil es beiden Visionären (andernfalls wären sie ja keine gewesen) sofort einleuchten würde, dass sie als Kinder ihrer Zeit von einer Erde im Jahr 1961/71 ins Multiversum aufgebrochen sind, die demselben Planeten 2011/2036 gerade einmal ähnlich sieht.
Ich denke, Kurt Mahr, William Voltz und andere sähen das genauso und wären mit Feuereifer dabei, ein paar Sackgassen, in die ihre Exposés nun mal geführt haben, dezent und luzide zu korrigieren.
Zum Beispiel dieses extrem fragwürdige Unterfangen, Bewusstsein mit ÜBSEF-Konstanten und Vitalenergie zu erklären. Mit Verlaub: Das ist Unsinn und gefährlich nahe an spiritistischem Geschwurbel und esoterischem Schund.
Die aktuelle Handlung leidet darunter. Die Weltengeißel? Was soll das denn sein? Schon zum Ende des Stardust-Zyklus war ich angesichts der unzähligen Verkörperungen der »in ES aufgegangenen Personen« verstört, weil ich keine verstehbaren Zusammenhänge der Handlung mit den derzeit bekannten neurobiologischen Fakten erkennen konnte.
Noch schlimmer: das Totenhirn. Tut mir leid, das kapiere ich nicht. Vielleicht darf als special guest Wolf Singer in Chanda und Escalian für etwas mehr Ratio sorgen?
In diesem Sinne wäre mir in der Tat ein NEO-NEO-NEO als Neuinterpretation des Zwiebelschalenmodells sehr willkommen.
Solche und ähnliche Dinge tauchen in der Serie immer wieder auf, auch in frühen Zeiten. Ich denke da gerade an Le So Te, den Herrn der Toten, und den Titel von Heft 1155 »Der Erwecker«. So was sollte also längst