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PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt

PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt

Titel: PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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übergeben werde, wenn wir ihn gefunden haben.«
    Tekener grinste. »Von deiner Art gibt es leider viel zu wenige, Nuggnugg. Ist dir das bewusst?«
    Der Topsider ließ das Gebiss krachen.

10.
    Im Orbit von Thea
    11. Februar 1470 NGZ
     
    »Dringender Anruf aus der Funk- und Ortungszentrale«, erklang die wohlmodulierte Stimme von Tekeners Zimmerservo. »Shaline Pextrel wünscht dich zu sprechen.«
    Tekener blies eine Strähne von Sandbergs schwarzer Haarpracht aus dem Gesicht und richtete sich auf. »Tut mir leid, das ist dienstlich.«
    Sandberg stützte sich auf den linken Ellbogen. Die drei Schmuckkristalle funkelten in der abgedunkelten Kabine. »Einfach so? Die Nacht ist kaum vorbei, und jetzt ist es genug?«, fragte sie. »Ist das deine Art zu verhindern, dass jemand dich verletzt, weil er neben dir älter wird? Oder willst du dir selbst damit etwas beweisen?«
    »Du stellst eindeutig zu viele Fragen, Lisa Sandberg!« Er streifte sich das Hemd über. »Ich muss niemandem etwas beweisen. Das habe ich alles hinter mir.«
    Er gab dem Zimmerservo ein Zeichen, und der kleine Kom-Schirm erhellte sich. Shaline Pextrels Gesicht erschien. »Ronald, verzeih mir die Störung.«
    »Was gibt es?«
    »Wir haben einen Rafferspruch abgefangen mit den Koordinaten von Osa Mariga und anderen Informationen. Das Seltsame daran ist, dass er von einem der beiden aufgebrachten Schiffe stammt, die gegenwärtig untersucht werden.«
    »Lass mich raten: Von den Spezialisten fühlt sich niemand verantwortlich, den Spruch abgesetzt zu haben; er erscheint nicht einmal im schiffsinternen Kommunikationslogbuch?«
    Shaline Pextrel riss verwundert die Augen auf. »Bist du unter die Hellseher gegangen?«
    Tekener lächelte. »Zufall«, gab er zurück. »Shaline, könntest du mir bitte einen Gefallen tun und mich mit derjenigen Person verbinden, die gerade in einem der beiden Schiffe an der Navigationspositronik herumschraubt?«
    »Ja.«
    »Danke! Und leite mir bitte das Gespräch an mein Arbeitsterminal im GALERIE-Level 2. Bin in drei Minuten dort. Ich muss nur kurz etwas wegräumen.«
    Pextrel grinste. »Jawohl, Sir!«, verkündete sie, dann erlosch die Verbindung.
    »Das war es also?«, fragte Sandberg.
    »Ja, tut mir leid. Bei mir ist das Frühstück nicht inklusive.«
    Zweieinhalb Minuten später saß Tekener an der Station der Expeditions- oder Einsatzleitung im oberen Level der JV-1-Zentrale.
    »Spezialist Rob Kline steht zu deiner Verfügung«, meldete die Funk- und Ortungschefin.
    »Danke, Shaline!«
    Das Bild wechselte, und ein junger Mann blickte ihm aus dunklen Augen erwartungsvoll entgegen.
    »Spezialist Kline, wenn ich richtig informiert bin, haben Sie vor Kurzem in der Nähe der Navigationspositronik ein Ihnen unbekanntes Kästchen gefunden und versucht, es zu öffnen.«
    Wenn der USO-Spezialist verwundert über Tekeners Eröffnung war, dann ließ er es sich nicht anmerken. »Das stimmt, Sir.«
    »Bringen Sie dieses Kästchen sofort zur JV-1. Mit ein wenig Glück enthält es alle Daten, die wir in den letzten Stunden erfolglos gesucht haben!«
    »Verstanden, Sir. Ich lasse mich mit einem Gleiter hochbringen.«
    »Sehr gut. Beeilen Sie sich!«
     
    *
     
    Zwanzig Minuten später standen Tekener, Oberst Kasom, Kline und zwei weitere Positronikspezialisten in einem der Speziallabors.
    Das Kästchen lag geöffnet und angedockt an die Analyseeinheit der Laborpositronik vor ihnen.
    »Es handelt sich um eine Art Blackbox, wie sie seit Jahrtausenden im Flug- und Schiffsverkehr verwendet werden«, erläuterte der Laborleiter Sal Visberg. »Dieses Modell wird in erster Linie von Transportfirmen verwendet. Sie ist im Positronikplan des Schiffes nicht eingezeichnet und kann nur schwer gefunden werden, selbst wenn man weiß, dass sie irgendwo eingebaut ist.«
    Rob Kline runzelte die Stirn.
    »Es ist eine unabhängige Kontrolleinheit«, erklärte Tekener. »Damit können die Eigner der Transportfirmen die Flugrouten ihrer Schiffe diskret überwachen. Routenabweichungen und abgeänderte Zeitpläne deuten auf Schmuggel- und andere illegale Aktivitäten der Schiffskapitäne.«
    »So ist es«, bestätigte Visberg. »Navigationspositroniken können manipuliert werden. Diese kleine Blackbox hier löst hingegen sofort einen Rafferfunkspruch an die Zentrale aus, wenn an ihr herumgeschraubt wird – wie es bei Ihnen der Fall war, Kline.«
    »Das bedeutet also«, sagte Oberst Tristan Kasom, »dass diese kleine Box womöglich alle Bewegungen aufgezeichnet

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