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PR 2676 – Der Chalkada-Schrein

PR 2676 – Der Chalkada-Schrein

Titel: PR 2676 – Der Chalkada-Schrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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wenn er sich über irgendwelche Hyperkristall-Phänomene in Rage redete, aber das versuchte er auch gar nicht.
    Es gab Wissenschaftsbereiche und Diskussionen, in denen er seit Jahrhunderten einfach abschaltete. Ein geheuchelt-interessierter Blick und vielleicht das eine oder andere telepathisch geesperte Fachwort in den Gedanken des Gegenübers, das man laut aussprach – und schon stand man gut da. Das war leichter, als zu versuchen, alles zu verstehen.
    Wozu gab es schließlich Fachleute auf jedem nur denkbaren Gebiet? Er, Gucky, war der Mann der Wahl, wenn es darum ging, vor dem Frühstück noch schnell das Universum vor dem Zusammenbruch zu retten – das musste genügen.
    Die nächsten Worte des Hyperphysikers bewiesen, dass er sich in Sachen Humor auf dem richtigen Weg befand: »Ich bin Wissenschaftler, und du, Kleiner, bist der Überall-zugleich-Köter. Also: Komm mit, bei Fuß! «
    »Nicht übel, Nemo«, lobte Gucky. »Gar nicht übel. Nicht ganz meine Preisklasse, aber immerhin ein Anfang. Wie lange hast du darüber nachgedacht und diesen Spruch vorbereitet?«
    Partijan blieb stehen, beugte den Oberkörper leicht vor und rieb sich das Kreuz. Vielleicht hatte er dort Schmerzen, oder er tat es nur aus alter Gewohnheit. »Wir sollten jetzt wieder etwas ernsthafter an die Sache herangehen.«
    »Das tue ich schon die ganze Zeit über«, versicherte der Ilt. »Ich versuche nur, dich bei Laune zu halten und dir die Angst zu nehmen.«
    »Angst? Wieso sollte ich ...« Partijan verstummte, als er Guckys Grinsen sah. »Verstehe«, murmelte er noch, ehe er beim nächsten Schritt über Geröll am Boden stolperte und sich nur mühsam auf den Füßen hielt. Der Mausbiber wollte ihn schon telekinetisch stützen, doch es erwies sich als nicht nötig.
    Die beiden verfolgten ihre Zielperson, seit Gucky telepathisch einige bedrohliche Gedankenfetzen des Oracca aufgefangen hatte. Trumeri war bis zuletzt undurchschaubar geblieben, niemand wusste, wie man ihn einschätzen sollte. Perry Rhodan hegte großes Misstrauen, Mondra genauso, und auch dem Mausbiber ging es nicht anders. Also war Gucky mit seinem Begleiter losgezogen, um dieses Thema ein für alle Mal zu klären.
    Welche Rolle spielten die Oracca im Verzweifelten Widerstand? Konnte man wirklich auf sie zählen, oder intrigierten sie nur zu ihrem eigenen Vorteil?
    Wie stand Högborn Trumeri zu Ramoz, der in Diensten der Oraccameo vor Unzeiten gelernt hatte, die im Kalten Raum versteckte Armada aus Sternraumern zu führen? Ramoz war alles andere als gut auf die Oracca im Allgemeinen zu sprechen, weil er von deren Vorfahren erpresst und zu einem besseren Knecht degradiert worden war. Übertrieb er es mit seiner völligen Ablehnung, oder bewies er einen guten Instinkt?
    Noch gab es keine Gewissheit. Eine Menge Fragen blieben offen. Sie liefen alle letztlich auf eine einzige Unsicherheit hinaus: War Högborn Trumeri Freund oder Feind?
    Immerhin galt er schon lange als Mitglied des Verzweifelten Widerstands; es fragte sich nur, aus welchen Motiven heraus. Guckys telepathische Sondierung zog ihn zumindest noch mehr ins Zwielicht.
    Lassen wir Ramoz gewähren, hatte er einen Gedankenfetzen des Oracca aufgefangen, solange wir dieselben Ziele haben, dann schlagen wir zu.
    Seitdem es gelungen war, QIN SHIS Ankerplanet zu zerstören, sammelten sich die Einheiten des Verzweifelten Widerstands samt ihrer Sympathisanten beim planetenlosen G-7-Stern und den Sternraumern von Ramoz' Flotte. Von dort aus hatten Gucky und Nemo Partijan im Obeliskenraumer MIKRU-JON Trumeris Schiff verfolgt, die ORA ...
    ... und das etwa hundert Lichtjahre weit, bis zu dieser Welt, der die Sternkarten den Namen Esithai verliehen. Allerdings war über diesen Planeten außer dieser kartografischen Bezeichnung offenbar nichts bekannt.
    Kaum gelandet, waren Trumeri und sein Begleiter durch ein metallenes Bodenschott am Fuß eines Gebirges in diese unterirdische Bereiche geeilt. Der Höhlenweg wand sich in Kurven und Biegungen immer weiter in die Tiefe.
    Rundum herrschte völlige Stille, vom fast lautlosen Krabbeln diverser insektenartiger Tiere abgesehen. Es war so kalt, dass Guckys Atem zu kleinen Nebelwölkchen kondensierte.
    »Was Trumeri hier will, steht wohl in den Sternen«, sagte Partijan.
    »Schön wär's«, meinte Gucky. »Dann könnten wir es dort ablesen.«
    Der Hyperphysiker räusperte sich, wie oft, wenn er zu einer Erklärung ansetzte, schwieg dann aber.
    Der Nagezahn des Mausbibers blitzte. »Woher

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