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PR 2676 – Der Chalkada-Schrein

PR 2676 – Der Chalkada-Schrein

Titel: PR 2676 – Der Chalkada-Schrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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beziehungsweise der des Computers, der die Projektion steuerte. Fast wirkte es, als wäre das Abbild des Oraccameo aus sich heraus intelligent.
    Ob womöglich Teile des Originalbewusstseins in die Programmierung eingearbeitet worden waren? Man wusste bislang kaum etwas über die geheimnisvollen Vorfahren der Oracca, nur dass sie über erstaunliche technologische Fähigkeiten verfügt hatten.
    Der Mausbiber verfolgte das Gespräch gebannt. Nemo Partijan hielt in dieser Zeit den Korridor hinter ihnen im Auge.
    »Wundert es dich«, fragte Trumeri, »dass es nach einer so großen Zeitspanne geschehen ist? Ramoz' Beinschnallen enthielten ...«
    »Still!«, unterbrach das Holo. »Ihr werdet weiteren Tests unterzogen, in denen ihr beweisen könnt, dass ihr genetisch würdige Nachfolger der Oraccameo seid. Die bisherige Prüfung war nicht gründlich genug. Jede Möglichkeit einer Manipulation muss zu hundert Prozent ausgeschlossen werden.«
    Gooswart hob eine Hand und schien Trumeri, der ihm gerade einmal bis zur Schulter reichte, an der Wange berühren zu wollen. Doch es sah aus, als würden sich die Finger in den Kopf hineinbohren, als wollten sie sich bis zum Gehirn vortasten und das Bewusstsein erfühlen.
    Das Holo löste sich auf. Gleichzeitig hörte Gucky ein Surren, gemischt mit trampelnden Schritten. Der Lärm hallte hinter ihnen im Korridor auf.
    »Roboter!«, warnte Nemo Partijan. Der Mausbiber handelte sofort und teleportierte.
    Dieses Mal über eine größere Strecke.
    Er hatte einen Plan.

2.
    Jeder spinnt seine eigene Intrige
     
    Protektor Kaowen saß in der Bodenmulde seiner privaten Kabine an Bord der RADONJU. Er ließ sich von eiskaltem Wasser umspülen. Es stählte den Körper und klärte die Gedanken; und das war dringend nötig.
    Er fühlte sich endlich frei, löste den Geist aus den Beschränkungen, die die katastrophale Lage ihm auferlegen wollte. Er fand Kraft, wie er sie in diesem neuen Klonkörper noch nie erfahren hatte.
    Seit er gestorben und sein Bewusstsein in einem wartenden, seelenlosen Leib wiedererweckt worden war, empfand er etwas, das er bislang erfolgreich unterdrückt hatte. Aber er musste ehrlich sein. Musste es zugeben.
    Er fürchtete sich.
    Und er fragte sich, woher diese Angst rührte. Sie war ein Zeichen jämmerlicher Schwäche; etwas, wofür er sich schämte.
    Vielleicht entstand sie aus einem organischen Defekt der Gehirnmasse des neuen Körpers, in die sein Bewusstsein übertragen worden war. Womöglich hatte es einen Lagerungsfehler gegeben, und bestimmte Bio-Sektionen waren abgestorben?
    Aber er, Kaowen, ließ sich von solchen Äußerlichkeiten nicht bestimmen – und vor allem nicht beschränken! Er war ein Xylthe, ein Heerführer, nein, der Heerführer, ein Soldat durch und durch! Er würde alle körperlichen Schwächen kraft seines überlegenen Geistes und seines starken Willens überwinden!
    In letzter Zeit hatte ein Fiasko das nächste abgelöst, aber er hatte zum Schluss eine Entscheidung gefällt. Seitdem verfolgte er wieder ein klares Ziel. Sein Weg stand fest. Nun wusste er, was sein eigentlicher Fehler gewesen war: Er hätte schon weitaus früher QIN SHI anzweifeln und das Handeln der Superintelligenz infrage stellen müssen.
    Kaowen tauchte unter. In diesen Sekunden, völlig umspült vom eiskalten Wasser, während das Hämmern seines Herzschlags überlaut in seinen Ohren hallte, war er sich seiner sicherer denn je.
    Er revoltierte.
    Gegen QIN SHI.
    Gegen sein bisheriges Leben in den Diensten der Superintelligenz.
    Denn er brauchte QIN SHI nicht.
    Er konnte diese Galaxis auch ohne dieses Überwesen beherrschen.
    Er konnte in Zukunft die Nummer eins in Chanda sein und nicht nur QIN SHIS Sklave. Gleichgültig, mit welchen Privilegien er auch ausgestattet gewesen war – es gab mehr. Und dieses Mehr würde er nun ergreifen!
    Er durchstieß mit dem Kopf die Wasseroberfläche, atmete tief ein. Wassertropfen rannen ihm über das Gesicht in den geöffneten Mund.
    Auf seinen Befehl hin zogen sich derzeit die verbliebenen Truppen der QIN SHI-Garde zusammen. Nach den schockierenden Ereignissen der jüngsten Zeit bedeutete dies nicht mehr, als dass sich die kläglichen Überreste sammelten.
    Die Superintelligenz hielt sich weiterhin in der Anomalie auf – ohne jede Kontaktmöglichkeit. Die meisten Raumschiffskommandanten hatten sich entschlossen, ihr zu folgen, was in letzter Konsequenz bedeutete, Chanda zu verlassen.
    Der Protektor hingegen blieb zurück. Niemand konnte ihm

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