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PR 2679 – Der Herr der Gesichter

PR 2679 – Der Herr der Gesichter

Titel: PR 2679 – Der Herr der Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Anrufs?«
    Das Gesicht des Xylthen blieb regungslos. Die meisten anderen Protektoren hätten eine harsche Antwort gegeben, nicht so Mikawee.
    »Bandur Khalwort.« Mikawee zeigte ihm seine linke Gesichtshälfte. Das Oraccameo-Konzept hatte sich bislang wenig mit den Xylthen und ihrer Gestik und Mimik auseinandergesetzt. Sie wussten nicht, ob es Ehrerbietung, Respektlosigkeit oder eine gewöhnliche Begrüßung war, die der Protektor ihnen erwies. Letztlich war es aber bedeutungslos. Eine Störung blieb eine Störung.
    »Der bin ich.«
    »Ich habe einen Auftrag für dich und die anderen Oraccameo«, eröffnete Mikawee. »QIN SHI persönlich hat ihn mir gegeben.«
    Khalwort fühlte plötzliches Unbehagen in sich aufsteigen. »QIN SHI befindet sich bereits wieder in Chanda? Seit wann?«
    »Das ist irrelevant«, sagte der Xylthe kalt. »Du und die anderen Oraccameo habt genau zwei Stunden, eure Arbeit den Badakk zu übergeben. Nach Ablauf der zwei Stunden findet ihr euch auf Flugdeck 12 ein, wo ich euch aufnehmen und nach Xylth bringen werde.«
    »Aber«, protestierte Khalwort, »das können wir nicht! Unsere Arbeit ist noch nicht beendet!«
    »Eure Arbeit ist dann beendet, wenn der Herr der Gesichter dies sagt.«
    »Aber wir haben gerade heute einen sensationellen Erfolg erzielt!«
    Vorsicht!, mahnte Mörmon Goldarn. Du darfst nicht übertreiben! Eine Lüge wäre nur allzu leicht aufzudecken.
    »Ist dieser sensationelle Erfolg verschriftlicht worden?«, fragte der Protektor.
    »Nun«, sagte Khalwort eingeschüchtert, »vielleicht habe ich mich ein wenig zu euphorisch ausgedrückt. Es ist uns gelungen, den Energiebedarf um einen signifikanten Wert zu vermindern. Dies ist sicherlich ein wichtiger Erfolg, ja, aber vielleicht nicht unbedingt ein sens...«
    »Ist er verschriftlicht worden?«, donnerte Mikawee.
    Khalwort schluckte umständlich. »Dazu ... dazu hatten wir noch keine Zeit, Protektor.«
    »Dann informier die anderen Oraccameo, verschriftliche eure Erkenntnisse und übergib dann eure Arbeit den dir zugewiesenen Badakk! Ich erwarte euch in exakt zwei Stunden auf Flugdeck 12.«
    »Warte!«, rief Khalwort. Seine Hände zitterten. Die anderen vier Bewusstseine in ihm sprachen wirr durcheinander.
    Der Xylthe zögerte. Er unterbrach die Verbindung noch nicht. »Was hast du zu sagen?«
    »Weißt du, weshalb wir nach Xylth gebracht werden sollen?«, fragte Khalwort.
    Mikawee starrte ihn eine Weile unverwandt an. Dann sagte er: »Ich bin nur ein Diener des Herrn der Gesichter. Und dessen Wege sind unergründlich. Ich kann dir also keine Antwort auf deine Frage geben.«
    Mikawee legte eine erneute Pause ein, bevor er hinzufügte: »Aber wenn du meine Einschätzung hören willst: Ich gehe davon aus, dass der Herr keine weiteren Aufgaben mehr hat und er euch wieder in sich aufnehmen wird.«
    Ohne ein weiteres Wort erlosch das Holo.
    Das wäre es dann, sagte Khalwort.
    Es war abzusehen, antwortete Mörmon Goldarn.
    Es wäre zu schön gewesen, wenn wir an weiteren Projekten hätten arbeiten dürfen, meinte Honkan Wörgutt.
    Lieber würde ich sterben, als zurück in ihn zu gehen!, kam es von Gurwon Hamlöt.
    Und Hanfar Mermeyk schwieg.

11.
    Von einem, der Leichen sammelte
    Chanda
     
    QIN SHI hatte einen Plan.
    Dank der Fortschritte in der Stabilisierung der Miniaturuniversen würde er sich nun um seine neue Aufgabe kümmern können.
    Er benötigte weitere höhere Wesen von der Größenordnung eines SIL. Wenn es ihm gelänge, weitere dieser Entitäten zur Weltraumwerft zu locken, könnte er mit ihnen die Miniaturuniversen von innen heraus stabilisieren.
    Nur zu schade, dass SIL in der Raum-Zeit-Anomalie festsaß. Der Versuch, ihn herauszuholen, war kläglich gescheitert. SIL hätte ihnen die Antwort geben können, ob die Theorie in die Praxis umgesetzt werden konnte.
    Andererseits wäre SIL niemals eine wirkliche Option dafür gewesen, QIN SHIS Rückzugsdomizil zu stabilisieren. Mit Grauen dachte der Herr der Gesichter daran, auf ewig mit der verrückten Entität in einem endlichen Universum eingeschlossen zu sein.
    Er musste eine andere Lösung für sein Problem finden.
    Der Herr der Gesichter stärkte sich an der Weltengeißel, dann brach er auf zu einem neuerlichen Streifzug durch den Kosmos.
    Irgendwann stieß er auf einen Raumsektor, der in seinen Grundfesten erschüttert wurde. Strahlenkaskaden im ultrahochfrequenten Spektrum schossen daraus hervor, bildeten ein zutiefst erschreckendes Leuchtfeuer.
    Vorsichtig näherte

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