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PR 2679 – Der Herr der Gesichter

PR 2679 – Der Herr der Gesichter

Titel: PR 2679 – Der Herr der Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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SILS Trophäe. Dann fasste er sich mit beiden Händen an die Stirn, stieß einen gellenden Schrei aus und rannte davon.
    Die anderen Eingeborenen schrien ebenfalls und rannten ihm nach.
    »Der Kristall erinnert mich an eine rote Riesensonne, in deren Licht ich einst gebadet habe«, erzählte SIL. Achtlos warf er den Kristall über die Schulter und schlenderte weiter. »Habe ich dir bereits erzählt, wie ich entstanden bin?«
    »Gerade eben. Du sagtest, du seist auf einer Kristallwelt aufgewachsen.«
    SIL blickte QIN SHIS Projektionskörper verständnislos an. »Nein, nein. Da musst du etwas durcheinanderbringen. Ich entstand aus einem Konglomerat von Sporen. Eigentlich hätten sie sich voneinander trennen sollen. Das taten sie aber nicht, sondern bildeten eine Keimzelle, aus der ich dann entstand. Während Jahrmillionen durchstreifte ich das Universum, suchte die Nähe von Sonnen mit starker Hyperstrahlung. Je länger ich mich bei ihnen aufhielt, desto klüger wurde ich. Irgendwann wurde ich zu SIL und verschmolz mit den primitiven Lebensformen, die auf dem zweiten Planeten eines Sonnensystems lebten. Die Sonne war eben jener Rote Riese. Lange badete ich in seinem Licht, wurde größer, stärker, klüger. Dann gruppierte ich meine Zellen um, wurde zu einem lebenden Raumschiff und begann meine zweite große Reise durch das Universum.«
    QIN SHI richtete seine Aufmerksamkeit auf die Gebäude der Stadt. Wie auf einen geheimen Befehl hin öffneten sich gleichzeitig Dutzende von Fenstern. Die Gesichter von Einheimischen erschienen in den Öffnungen. Die Kristalle auf den Schädeln leuchteten in wechselnden Rhythmen.
    QIN SHI blieb stehen. Langsam synchronisierten sich die Blinkfolgen, bis sie in völligem Gleichklang aufleuchteten und erloschen.
    »Oh!«, sagte SIL. »Sie machen für uns ein Lichtspektakel.«
    »Mein lieber Freund«, begann QIN SHI vorsichtig. »Du hast mir nun zwei verschiedene Lebensgeschichten erzählt. Welche von den beiden ist nun die richtige?«
    SIL kratzte sich am Kopf. »Du zweifelst an meinen Worten? Dabei weißt du noch gar nichts von mir. Aber das verstehe ich. Meine Entstehung ist ein großes Geheimnis. Soll ich es dir trotzdem erzählen? Nun gut. Höre ...«
    SIL beugte sich zu QIN SHI und raunte: »SIL ist eigentlich nur ein Teil meines Namens. Ich habe ihn gewählt, damit mich die Häscher nicht finden können. In Tat und Wahrheit bin ich ein mächtiges Wesen, das aus einem Gefängnis entkommen ist, einem unfassbar mächtigen Gefängnis: einer Materiequelle! Ein Kosmokrat hat mich einst dorthin mitgenommen. Hingelockt mit falschen Versprechungen, mit Lügen! Aber ich bin entkommen und hier gelandet. Bei dir.«
    QIN SHI beobachtete die Häuser. Die Türen öffneten sich, und die Eingeborenen traten heraus. In ihren Händen hielten sie brennende Fackeln und armlange Metallstäbe.
    »Erzähl mir mehr von diesem Gefängnis hinter den Materiequellen und dem Kosmokraten, der dich dorthin entführt hat.«
    »Nein, nein.« SIL kicherte vergnügt. »Das darf ich nicht. Das kann ich nicht. Und vor allem: Das sollte ich nicht.«
    Stumm schritten die Eingeborenen auf sie zu. Die Fackeln hielten sie hoch erhoben, die Spitzen der Metallstäbe zeigten auf SIL und QIN SHI.
    »Du kannst mir vertrauen«, sagte QIN SHI. »Auch wenn du niemandem von Materiequellen und Kosmokraten erzählen solltest – mir kannst du es sagen. Ich werde das Geheimnis für mich behalten.«
    QIN SHI riss die Arme des Xylthenkörpers hoch.
    Die herrische Geste wirkte: Die Eingeborenen blieben verdattert stehen.
    Dann drehte sich der Herr der Gesichter einmal um die eigene Achse. Wen er anblickte, sackte kraft- und leblos in sich zusammen.
    Genüsslich sog QIN SHI die Lebenskraft auf.
    »Oh!«, machte SIL. »Was haben sie denn?«
    »Nichts. Sie sind müde geworden und haben beschlossen, ein wenig zu schlafen.«
    SIL hauchte ein erneutes »Oh!« Zum ersten Mal schien er wirklich beeindruckt zu sein.
    »Wie war es denn nun mit dem Kosmokraten und der Materiequelle?«, drängte QIN SHI.
    Verwirrt blickte SIL zu ihm hoch. »Mit den was? Ich habe diese Begriffe noch nie in meinem Leben gehört.«
    QIN SHI seufzte. »In Ordnung. Reisen wir weiter. Hier gibt es nichts, was uns interessieren könnte.«
    SIL blickte erneut auf die Eingeborenen, die mit verrenkten Gliedern auf dem Boden des Marktplatzes lagen. »Das erinnert mich ein wenig an die Handelsstation, auf der ich aufgewachsen bin. Willst du die Geschichte hören?«
    »Später«,

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