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PR 2681 – Welt aus Hass

PR 2681 – Welt aus Hass

Titel: PR 2681 – Welt aus Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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zugleich das Datenmaterial wie auch dessen Auswertung ans Weltenschiff weiterleiten.
    Nun stand endgültig fest, dass der Planet kein intelligentes Leben beherbergte. Flora und Fauna waren durchaus im Rahmen des Üblichen entwickelt. In den Meeren und den unbebauten Gebieten der Landflächen gab es eine reichhaltige, den klimatischen Bedingungen angepasste Pflanzen- und Tierwelt, die Teile der Ruinen bereits zurückerobert hatte.
    Eine Hauptstadt oder ein anderes, durch Lage, Ausdehnung, Reststrahlung oder dergleichen herausragendes Zentrum ließ sich nicht erkennen. Dafür fielen, relativ regelmäßig über alle Kontinente und etliche der Inseln verstreut, insgesamt hundert Knotenpunkte auf, an denen beträchtliche Umbauten am Altbestand vorgenommen worden waren. Dort war auch das Ausmaß der Zerstörungen am größten.
    »Bastionen der Kriegsparteien?«, fragte Alaska.
    »Jedenfalls besonders umkämpfte Schlachtfelder. Leider liegen keine Anhaltspunkte vor, weshalb gerade diese Orte gewählt wurden.«
    »Sieht mir eher nach einer Zufallsverteilung aus. – Kommt es dort eigentlich häufiger zum lokalen Aufflackern energetischer Aktivität?«
    »Nein. Die sporadischen Emissionsspitzen folgen nach wie vor keinem nachvollziehbaren Muster. Mal hier, mal da, mal mehr, mal weniger, mal länger, mal kürzer.«
    »Es drängt sich also nicht unbedingt ein Landeplatz auf, an dem rasend viel los wäre.«
    »So ist es, Alraska.«
    »Na schön. Ich nehme das nächste größere Ballungszentrum, das weitgehend von Verwüstungen verschont geblieben ist.«
    Sofort zeichnete der Bordrechner des Kosmokratenbeiboots einen blinkenden Kringel um einen Punkt auf der Weltkarte, nach irdischen Verhältnissen ungefähr auf Höhe des 35. Breitengrads der Südhalbkugel. Saedelaere akzeptierte.
    Gemächlich setzte die SCHRAUBE-B zur Landung an.
     
    *
     
    Die Industrieanlage bedeckte fast zur Gänze eine etwa sieben Kilometer lange und halb so breite, leicht s-förmig geschwungene Hochebene.
    An drei Seiten war sie von schneebedeckten Bergen umgeben. Nach Westen lag eine Abbruchkante, über die das Wasser aus einem kleinen See in zahlreichen Katarakten zu Tal stürzte.
    Unmittelbar an den See schloss sich ein Raumhafen an. Die Landefläche war leer und nicht sonderlich groß. Das 120 Meter lange, 38 Meter durchmessende Kosmokratenbeiboot fand trotzdem bequem darauf Platz.
    Alaska Saedelaere orderte beim Bordrechner der SCHRAUBE-B ein handliches, mobiles Energieversorgungsmodul mit integriertem Antigravprojektor. Sein Wunsch wurde binnen Sekunden erfüllt.
    Zusammen mit dem schwebenden Gerät, das die Form eines stahlblau schimmernden, regulären Tetraeders mit einer Kantenlänge von sechzig Zentimetern hatte, ließ er sich via UHF-Fenster ins Freie versetzen.
    Er atmete einmal durch die Nase ein, dann schloss er den Helm des SERUNS. Die klare, kalte Luft roch nach Schnee, mit einem metallischen Nachgeschmack und einer Beimengung von Salpeter – ähnlich wie in hochalpinem terranischem Gelände, kurz bevor ein Gewitter losbrach. Aber der grünblaue Himmel war wolkenlos.
    Die Außenmikrofone übertrugen das Pfeifen und Heulen des Windes. Trocken raschelnde Zweige wurden über die Piste geweht. Irgendwo in der Ferne krächzten Vögel.
    Ganz offensichtlich hatte der verwaiste Raumhafen nicht dem Personenverkehr gedient. Die angrenzenden, schmucklosen Zweckbauten wiesen als einziges markantes Merkmal riesige Hangartore auf.
    Alaska ging auf eines zu. Es war viel zu massiv, als dass er es manuell hätte öffnen können, auch wenn es nicht verriegelt war und er die Muskelkraftverstärker des SERUNS eingesetzt hätte.
    Stattdessen platzierte er das Versorgungsmodul an der Wand und wartete, bis es den nächstgelegenen Speicher ausfindig gemacht hatte, den es drahtlos mit Energie fluten konnte. Den Rest erledigte die Anzugpositronik, indem sie den simplen Öffnungsmechanismus auslöste.
    Quietschend fuhren die Torflügel auseinander. Alaska trat in den Hangar.
    Er verzichtete darauf, die Deckenbeleuchtung zu aktivieren. Der SERUN-Scheinwerfer reichte aus, um zu erkennen, dass die lang gestreckte Halle vollkommen leer war.
    Während er sie, flankiert vom Energiemodul, durchquerte, überkamen ihn erneut Zweifel, ob er auf der richtigen Fährte war. Keinerlei Individualimpulse, nicht die geringsten Anzeichen für einen Zeitbrunnen ...
    Aber Sholoubwa hatte nicht dezidiert behauptet, dass sich die Frau Samburi Yura auf diesem Planeten aufhielte. Sondern

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