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PR 2681 – Welt aus Hass

PR 2681 – Welt aus Hass

Titel: PR 2681 – Welt aus Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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deren Hinterlassenschaften.
    Oder die Eigenheiten der Region locken Besucher an: Forscher, welche naturgemäß auch die Umgebung der einzigartigen Phänomene zu erkunden trachten.
    Sie alle verbindet, dass sie sich in dieses Gebiet nicht ohne entsprechend hochwertige Ausrüstung wagen werden. Ausrüstung, die eventuell geeignet ist, jene Mängel zu beheben, die meiner Vollendung im Weg stehen!
    Verfügen sie über derartige Machtmittel, werden sie mir diese wohl kaum freiwillig abtreten. Weiter gedacht: Je mächtiger sie sind, desto gefährlicher wäre es, sie offen herauszufordern.
    Deshalb der Hinterhalt, das Unternehmen, meine Welt zu einer raffinierten Falle umzugestalten. Überall soll sie zuschnappen können, binnen Kürze, wo und wie auch immer die Beute sich präsentiert.
    Daran arbeiten wir, meine Ebenbilder und ich, seit geraumen Impulszyklen. Und siehe, unser Eifer wird belohnt werden.
     
    *
     
    Ein großes Sterngefährt ist aufgekreuzt, melden meine Späher. Es hat Position in einer Umlaufbahn bezogen und eine kleinere Einheit heruntergeschickt.
    Die Nachricht elektrisiert mich wie länger nichts mehr. Zuletzt durchströmte mich solche Euphorie, als ich, die Kollektive Königin der 44 Längengrade, den Sieg über mich, Gommnarat den Schelm, errang.
    Oder war es umgekehrt?
    Egal. Das Endergebnis blieb gleich.
    Bis auf einige wenige, unkontrollierbare, nicht wesentliche Zuckungen schaffe ich es, meine Aufregung im Zaum zu halten und in Deckung zu bleiben. Ich lasse die Fremden herankommen, greife auch nicht ein – geschweige denn an –, als einer von ihnen sich Zutritt zu einem der alten Bauwerke verschafft.
    Da ich nur passiv beobachte, aus dem Hinterhalt, ist meine Wahrnehmung eingeengt. Würde ich den Fremden zu früh mental berühren, könnte ich mich verraten. Und ich bin kein Verräter, ich nicht!
    Der Eindringling agiert geschickt und behilft sich mit hochwertigen Apparaten. Fast im Vorbeigehen überwindet er die materiellen Hindernisse.
    Das ist gut. Hätte ich momentan Hände, würde ich sie mir reiben.
    Der Schmierenkomödiant in mir könnte sich wahrscheinlich auch ein röchelndes »Har, har, har!« nicht verkneifen ... Ich bemerke, dass ich Gefahr laufe, vom Überschwang der Emotionen zu unangebrachtem Leichtsinn hingerissen zu werden, und rufe mich wieder zur Ordnung.
    Ich mustere den Fremden genauer, nach wie vor indirekt, über jene Stränge, die er selbst erschließt, und stelle fest, dass er mir nicht gänzlich fremd scheint. Sollten wir einander bereits begegnet sein?
    Möglich. Um ein einschneidendes Ereignis dürfte es sich nicht gehandelt haben. Sonst hätte ich es wohl kaum vergessen. Oder?
    Indes ist das Gemeine an Erinnerungslücken, dass sie einem eben nicht bewusst sind ...
    Verflucht! Ich will aufbrausen, weil ich mich vor meiner Schwäche, meiner Unvollkommenheit ekle. Gerade noch schaffe ich es, einen Ausbruch zu verhindern.
    Er trägt eine Maske. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt er also aus dem Reich der Harmonie. Jedoch übersteigt das Sterngefährt, das ihn zu mir gebracht hat, die Möglichkeiten der dortigen Fleischlichen bei Weitem.
    Ich muss auf der Hut sein. Auch den Fremden umweht der Hauch eines Geheimnisses.
    Dieser Hauch. Ich spüre ihn bis in mein distanziertes Versteck!
    Der Maskierte trägt etwas an sich, nein, in sich, das mich in Wallung bringt. Etwas, das ich ihm wegnehmen möchte. Groß ist der Reiz, es auf der Stelle aus ihm herauszureißen.
    Ah, die Gier! Aber ich bleibe bedeckt – um den Preis, dass ich flackere, vergehe und erst einen Zyklus später zu mir zurückfinde.
    Inzwischen haben meine Subalternen die Eingaben des Nicht-völlig-Fremden entschlüsselt. Es handelt sich großteils um Suchbegriffe. Darunter befindet sich ein Name, der mir ansatzlos die Selbstbeherrschung raubt.
    Samburi Yura.
     
    *
     
    Tonlos brüllend vor Hass stürze ich mich auf den Maskenträger.
    Im letzten Moment gebiete ich mir selbst Einhalt, stoppe den Angriff und drehe ab. Wie konnte ich nur! Beinahe hätte ich alles zunichtegemacht, was ich mir mühevoll aufgebaut habe.
    Ich sammle mich, nach innen hechelnd. Ein Schaden ist angerichtet, da ich meine Anwesenheit preisgegeben habe. Aber ich kann den Schaden begrenzen.
    Noch bin ich nicht enttarnt. Noch lebt die Chance, auf die ich so sehr gehofft habe.
    Samburi Yura!, dröhnt es hohl durch die weitläufigen Schaltkreise, die ich bewohne, und hallt als Echo wider. Samburi Yura!
    Sie.
    Warum erkundigt dieser

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