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PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

Titel: PR 2686 – Angriff der Nanokrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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waren es die Sayporaner, die für ihre aufgezwungenen Wohltaten Opfer verlangten – Körper und Organe.
    Deswegen also hatte Chourtaird den Planeten Pareezad als Plantagenwelt bezeichnet: An diesem Ort wurden Leiber gezüchtet, Körper von Dutzenden, Hunderten, vielleicht Tausenden von intelligenten Arten, um nach Belieben von den Sayporanern abgeerntet zu werden.
    Unter dem Deckmantel und im Namen einer ominösen, fiktiven, künstlich suggerierten Gottheit geschahen an diesem Ort Verbrechen, wie sie auch dem hartgesottenen Toufec noch nicht untergekommen waren. Er schwor sich, dass er alles in seiner Macht Stehende tun würde, um dem ein Ende zu setzen.
    »Hast du etwas dagegen, wenn wir mit dir zur Zinne gehen, Ynirt, der Gaukler?«
    »Keineswegs. Außerdem seid jetzt ihr dran. Woher kommt ihr, was führt euch hierher? Du hast versprochen, mir ...« Der Gyvie verstummte abrupt mitten im Satz.
    »Ynirt? Was ist?«
    Mit dem Spinnenmann ging eine Veränderung vor. Er blieb stehen und versteifte sich, als sei er in Trance gefallen.
    Was geschah? Toufec wünschte, Shanda Sarmotte wäre an seiner Seite. Die Telepathin hätte ihm helfen können.
    Bestürzt stellte er fest, dass sich auch seine menschlichen Begleiter verändert hatten. Er sah in die verzückten, entrückten Gesichter seiner Teamgefährten. Sie waren geistig weggetreten, nicht mehr ansprechbar.
    Der Reihe nach rüttelte Toufec sie; vergeblich. Die fünf Sternwürdigen standen wie träumende Statuen, mit weit geöffneten Augen.
    »Pazuzu!«
     
    *
     
    Der Dschinn erschien.
    »Was geht hier vor?«, fragte Toufec beunruhigt.
    »Der Gyvie wird von den Impulsen der Spiralantennen beeinflusst, und auch deine Kameraden werden mental abgetastet.«
    »Ist das gefährlich? Warum bin ich nicht ebenfalls betroffen?«
    »Deine erste Frage kann ich momentan nicht beantworten. Zur zweiten: Die Impulse treffen dich genauso. Allerdings ist dank der vielen gemeinsamen Einsätze unsere Verbindung erheblich enger als bei den jüngeren Paarungen.«
    »Ihre Nanobegleiter können sie nicht schützen?«
    »Die Nanogenten-Komplexe der anderen versuchen sehr wohl, sie gegen den Zugriff abzuschirmen. Aber die neuronale Technologie, mit der wir es zu tun haben, ist hochwertig.«
    »Das bedeutet?«
    »Bis der Schutz aufgebaut ist, also bis die neuronalen Strukturen und die mentalen Programme der anderen in Sicherheit gebracht sind, wird es noch dauern.«
    »Wie lange?«
    »Bedaure, mir sind keine genauen Angaben möglich. Zehn Minuten mindestens, vielleicht auch fünfzehn. Angesichts der bedenklichen Verschärfung der Situation empfehle ich die sofortige Flucht von Pareezad.«
    »Flucht?« Toufec war perplex. »Wir sollen unverrichteter Dinge abziehen? Können denn die anderen diese wenigen Minuten nicht überstehen?«
    »Dies vermag ich nicht zu beurteilen. Ich erkenne Anzeichen dafür, dass auch das Zeitempfinden deiner Begleiter manipuliert wird.«
    »Bekommst du Kontakt zu den fünf anderen Einsatzteams?«
    »Nein.«
    »Nein?«
    »Entweder schirmt sie etwas ab, oder sie sind augenblicklich nicht in der Lage, meinen Anruf entgegenzunehmen.«
    »Weil sie ebenfalls unter dem lähmenden Einfluss der Pyramiden stehen!«
    »Diese Schlussfolgerung drängt sich auf.«
    »Dschinn, ich möchte wissen, was meine Kameraden fühlen. Um den Grad der Bedrohung abschätzen zu können. Unterbrich deine Abwehr!«
    »Damit würdest du dich ausliefern.«
    »Oder mindere sie. Lockere die Barriere so weit, dass ich Einblick bekomme, ohne deinen Widerstand gänzlich aufzugeben. Geht das?«
    »Ich halte es nicht für ratsam.«
    »Schlimmstenfalls baust du den Schutz eben wieder auf.«
    »Der Ausgang dieses Experiments ist ungewiss.«
    »Geht das?«, wiederholte Toufec eindringlich. »Dann mach's!«
     
    *
     
    Zunächst war das Abtasten zwar befremdend, doch nicht unbedingt unangenehm.
    Toufec spürte die Gegenwart eines mächtigen, erhabenen Wesens, dessen Aufmerksamkeit er kaum zu verdienen glaubte. Dass dieses Wesen seiner gewahr wurde, kam geradezu einer Herablassung gleich.
    Er nahm die Demütigung hin, aus freien Stücken. Noch hatte er das Gefühl, die Kontrolle über sich selbst zu behalten. Die unbekannte Präsenz erschien ihm als schlangenartige Kreatur, rot glühend, huldvoll, heilsam, makellos.
    Toufec wollte länger von diesem wunderbaren Wesen betrachtet werden. Der Drang verstärkte sich, dem Antuu sein Innerstes zu öffnen, sein Herz auszuschütten, sich ihm ganz und gar zu

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