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PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

Titel: PR 2686 – Angriff der Nanokrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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nicht der Antuu, oder? Ynirt horchte in sich hinein und in die Weltweite hinaus.
    Nichts rührte sich.
    Ihm kam der Gedanke, dass vielleicht selbst der Antuu seine Geschöpfe nicht immer und überall zugleich zu überwachen vermochte. Wahrscheinlich hielt er einerseits regelmäßig Nachschau und merkte andererseits sofort, wenn einer der ihm Anverschworenen aufbegehrte, also aktiv gegen sein Gebot rebellierte.
    Aber das tat Ynirt in diesem Fall ja nicht. Wie ihm geheißen worden war, begab er sich auf schnellstmöglichem Weg zur Zinne der Verklärung.
    Die Zwiedenker-Siedlung stellte ein Hindernis dar, dem er ausweichen musste, wollte er ein braver Gyvie sein und treu zu seinem Schwurwort stehen.
    Ziemlich genau am Scheitelpunkt der erzwungenen Schleife entdeckte Ynirt die Anzeichen, nach denen er gesucht hatte: teils abgeknickte, teils verbrannte Äste in den Baumkronen eines Wäldchens. Etwas Heißes, Schnelles hatte die Wipfel geknickt und die Kronen entlang einer schnurgeraden Linie durchschlagen.
    Sonderbarerweise war aber auf der Lichtung, wo die Schneise endete, nichts von der Himmelsschuppe zu sehen, sosehr sich Ynirt auch alle fünf Augen ausguckte.
    Dafür gab es Spuren anderer Art.
     
    *
     
    Der sumpfige Moosboden war tief eingedrückt, als habe eine schwere, runde Masse darauf gelastet.
    Trittspuren wie aus dem Nichts führten davon weg. Eindeutig stammten sie weder von Gyvies noch von Vashulen-Tatzen oder den Rollschuhen der Zwiedenker. Am ehesten ähnelten sie Abdrücken, wie sie die Fellstiefel der zweibeinigen Succumber hinterließen, allerdings ohne deren charakteristische Fersensporne.
    Die Richtung, in der die Spuren der Unbekannten verliefen, war exakt die Richtung zur Zinne.
    Ynirt fühlte Beklemmung, zugleich eine stille Freude. Er konnte weiter seinem Ruf Folge leisten und dabei ein wenig forschen.
    Wenn er sich beeilte.
    Er hielt den Atem an und lauschte, ob der Antuu sich meldete und anderweitige Forderungen stellte. Aber der Antuu schwieg. Dass die Schuppe der Himmelshaut gelandet und auf magische Weise verschwunden war, aber dennoch Wesen ausgespuckt hatte, die auf zwei Beinen gingen, und zwar offenbar geradewegs zur Zinne der Verklärung, schien dem Antuu entgangen zu sein.
    Ynirt dachte nicht weiter darüber nach. Aus voller Absicht verbannte er diese Überlegungen aus seinem Bewusstsein. Man musste nicht jedes Geheimnis teilen.
    Stattdessen stellte er sich vor, wie seine liebe Frau Päo gerade ihre neugeborene Tochter nährte und wie sein Sohn Ypasd fasziniert dabei zusah. Was die Erhabene Göllyd mümmelte. Welchen Jungspund die Blinde Boulan und Wred, der Zungenlose, für geeignet befanden, Ynirts Platz in der Gilde der Trickbetrüger einzunehmen.
    Diese Bilder im Sinn folgte Ynirt, der Gaukler, beiläufig den Trittspuren, so schnell ihn seine acht Beine trugen.

11.
    Kontakt
     
    Sie legten eine Rast ein und aßen etwas vom mitgebrachten Proviant.
    Toufec fiel auf, dass einer fehlte. »Wo steckt Samuel Knox?«, fragte er dessen Kumpel und Dauerwidersacher Madison Clay.
    »Keine Ahnung.« Der dürre Mann mit dem strohblonden Haarkranz schnitt eine Grimasse. »Vielleicht hat er sich ins Gebüsch geschlagen, um sich zu erleichtern. Der Kerl hat eine Blase wie ein Eichhörnchen.«
    »Er hätte Bescheid sagen sollen.«
    »Mach dir keine Sorgen, der kommt schon zurecht.«
    Toufec kramte in seinem Gedächtnis nach einem Sprichwort über Disziplinlosigkeit, da raschelte es im Unterholz. Ein derber Fluch erklang. Blätter wirbelten durch die Luft.
    »Sam! Alles okay?«, rief Toufec.
    »Klar doch.« Knox schob sich aus den Sträuchern.
    In der erhobenen Hand hielt er ein Nagetier mit ockerfarbenem Fell, spitzen Ohren und langem, buschigem Schwanz. »Stellt euch vor, das freche Vieh wollte mir glatt an die ...«
    »Sam.«
    »Sorry, Ladys. – Mir blieb nichts übrig, als ihm den Hals umzudrehen. Könnte einen schmackhaften Braten abgeben. Was meint ihr?«
    »Wir sind nicht zum Vergnügen hier«, sagte Toufec ein wenig verärgert. Ihm lag eine schärfere Zurechtweisung auf der Zunge, aber er schluckte sie hinunter. Der Bund der Sternwürdigen war keine militärisch straff gegliederte Organisation.
    Barizza Dooh und Masuka, die ein wenig abseits saßen, winkten Toufec zu sich. »Der Mahamba und die N'tama haben ihre Messungen abgeschlossen«, sagte Masuka, womit sie ihre jeweiligen Nanobegleiter meinte.
    »Hilfreiche Ergebnisse?«
    »Nicht direkt. Aber wir wissen nun immerhin, welche Funktion

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