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PR 2687 – Alles gerettet auf ewig

PR 2687 – Alles gerettet auf ewig

Titel: PR 2687 – Alles gerettet auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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TOLBA landete auf Druh. Toufec blieb in seiner Kabine. Er wartete – eine große Kunst, die er gelernt hatte, als er noch Karawanen aufgelauert hatte.
    Beinahe fünf Stunden später baute sich ein neues Holo auf. Toufec betrachtete die beiden Sayporaner: Chourtaird und Choursterc-Achiary. Sie meinten nicht ihn persönlich. Sie stellten sich in einer unverschlüsselten Sendung der ganzen Anomalie als die neuen Konsuln des Weltenkranz-Systems vor.
    Toufec hörte Choursterc-Achiary mit einer verblüffend jung klingenden Stimme sagen: »Hiermit kündigen wir im Namen der Neuen Sayporanischen Konstitution das Bündnis mit QIN SHI auf.«

7.
    22. Dezember 1469 NGZ
    Terrania, Solare Residenz
     
    Resident Reginald Bull machte sich Vorwürfe. Er hätte Delorians Bitte nicht entsprechen sollen. Andererseits: Wenn er die Rede von Rhodans Sohn jetzt noch absagte, würde das wie Zensur wirken – Wasser auf Delorians Mühlen.
    Möglich übrigens, dass die TOLBA, die auf dem Flottenraumhafen Terranias stand, über technische Mittel gebot, Störversuche vonseiten der Residenz zu umgehen.
    Delorian wollte reden; sollte er also reden.
    Also gut.
    Delorian würde in dieser Rede die Menschheit einladen, in der Anomalie zu bleiben – aber unter seinen Bedingungen, nicht unter denen der Sayporaner, der Fagesy oder der Bewohner der anderen, bislang völlig unerforschten Systeme. Bull wusste nicht, wie Delorian zu einer Übereinkunft mit den Sayporanern gekommen war; er wollte es auch nicht wissen.
    Jedenfalls nicht dieser Tage. Er hatte anderes im Kopf. Nach Delorian würde nämlich Bull eine Gegenrede halten.
    Und dann, unmittelbar nach den Reden und am nächsten Tag, würde eine Abstimmung im Solsystem stattfinden: wer Delorian und wer Bulls Vorschlag folgen wollte.
    Bull hatte sich, um Delorian zu hören, in einen seiner Privaträume zurückgezogen.
    Rhodans Sohn erschien lebensgroß als Holoprojektion. Er war von einer verblüffenden physischen Präsenz. Bull vermutete, dass TOLBA die Projektion optimierte. Wie sie das tat? Auch das gehörte zu den Dingen, die Bull vorerst nicht wissen wollte.
    Delorian jedenfalls würde in dieser Weise an Milliarden Orten des Solsystems gleichzeitig erscheinen. Er trug einen Anzug von zeitlosem Schnitt. Er sah smart aus. Sein Alter schien sich in pure Erfahrung verklärt zu haben, wenn nicht in Weisheit.
    Er stand aufrecht und unterstrich, was er sagte, mit sparsamen, aber entschiedenen Gesten. Er sprach von Terra und dem Solsystem und wie oft die Heimat der Menschen im Mittelpunkt des Interesses gestanden hatte, meist zu ihrem Nachteil. Er erwähnte die Invasionen, die Verheerungen, die im Laufe der letzten drei Jahrtausende über die Menschenwelten gekommen waren, und vergaß auch nicht, die Vorzeit zu erwähnen, den Aufstieg und den grauenvollen Untergang des lemurischen Reiches.
    Immer wieder hätten die Bewohner des Solsystems mit ihrem Leben oder dem Leben ihrer Angehörigen bezahlt.
    »Es ist genug«, sagte Delorian. »Es ist Zeit, Frieden zu finden. Einen Ort, an dem wir sicher sind. Nicht nur für den Moment und im Schutz technischer Anlagen, sondern für immer. Einen Ort, an dem wir unangreifbar sind.«
    »Prima«, grummelte Bull. »Und jetzt wirst du uns sagen, dass wir diesem Ort schon ganz nah sind – hier, in der Anomalie.«
    »Reginald?«
    Bull erkannte die Stimme eines Mitarbeiters aus seinem Stab. Er hieß Umo Lorenzi, zuständig für die Kommunikation zwischen der Residenz und der Stadtverwaltung Terranias. Welchen Grund hatte Lorenzi, ihn in diesem Augenblick via Kom zu stören?
    »Ja?«, fragte er unwirsch.
    »Es tut sich etwas mit der TOLBA.«
    Bull fuhr mit einer Handbewegung die Lautstärke der Übertragung von Delorians Rede hinunter. »Was denn?«
    »In der TOLBA wurde ein weiteres Aggregat aktiviert, ein Sender. Er sendet, wie LAOTSE schließt, auf einer Sextadim-Frequenz.«
    Bull schüttelte unwillig den Kopf. »Was sendet er? Wieso?«
    »Sollen wir die Ausstrahlung unterbinden?«
    »Können wir die Ausstrahlung unterbinden? Ohne die TOLBA anzugreifen?«
    »Nein. Aber zur Not ...«
    »Kann ich Delorian erreichen?«
    »Jetzt?«
    Bull fluchte. »Ja. Jetzt. Wann sonst?«
    In diesem Augenblick hörte er Delorian sagen: »Ich möchte euch, jeden Einzelnen von euch, einladen, einen Blick auf diesen Ort zu werfen. Zu diesem Zweck habe ich mein Schiff, die TOLBA, einen Bildprojektor aktivieren lassen.«
    »Eine Dia-Show auf Sextadimbasis also«, spöttelte Bull. »Natürlich.

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