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PR 2694 – Todeslabyrinth

PR 2694 – Todeslabyrinth

Titel: PR 2694 – Todeslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Entfernung, aber du hast mein Gehirn tatsächlich in das Totenhirn integriert ...«
    »Willkommen daheim«, sagt Zack.
    »Ja«, sage ich und bin es zufrieden.
     
    *
     
    Mein Name ist Shamsur Routh, und ich werde leben.
     
    ENDE
     
     
    Shamsur Rouths letzte Reise findet ihr Ende, aber der Kampf um die Anomalie hat erst begonnen. Wer soll QIN SHI Paroli bieten, wenn das negative Geisteswesen tatsächlich in »seine« Anomalie vordringt?
    Michael Marcus Thurner ist Autor des Romans der kommenden Woche, der ebenfalls in der Anomalie spielt. Band 2695 erscheint überall im Zeitschriftenhandel unter folgendem Titel:
     
    TOTENHIRN

 
    Sonnenzündung (II)
     
     
    Der Eingriff der Spenta zur Löschung der Sonne hatte eine rapide Inflation bewirkt, bei der der Sonnenkern um das Hundertfache aufgeblasen wurde, sodass der interne Druck nachließ und die Kernfusion zum Stillstand kam. Parallel dazu diente die weniger als hauchdünne, de facto nur noch zweidimensionale Schicht der Ephemeren Membran oder Fimbul-Kruste , die in gewisser Weise eine Art eigenes Universum bildete, in erster Linie dazu, den durch die Aufblähung freigesetzten uralten Photonenstrom aufzusaugen und zu unterbrechen. Für rund dreieinhalb Monate war Sol zum schwarzen Ball von 35 Millionen Kilometern Durchmesser aufgebläht und die bewohnten Welten auf Kunstsonnen angewiesen gewesen. Ein obszönes Gebilde, keine Sonne mehr im herkömmlichen Sinne, sondern gedämpft, überzogen von der ultragravitationellen Ephemeren Folie (...) (PR 2692)
    Nur auf diese Weise hatte die Mosaikintelligenz der Sonnenhäusler den psimateriellen Korpus ARCHETIMS lösen und am 17. Dezember 1469 NGZ mit Nagelraumern abtransportieren können. Am gleichen Tag begannen die Spenta, die Löschung umzukehren – entsprechend angekündigt von der Sprecherin des Umbrischen Rates: »Die Sonne«, sagte Anicee, »wird wieder leuchten. Du wirst das schaffen. Du und Perry, ihr habt es am Ende immer geschafft.« Das Lächeln auf ihren Lippen sah aus wie ein Schatten. »Aber das ist nicht mehr unsere Sonne. Unsere Augen ertragen sie nicht.« (PR 2687)
    Am 11. Januar 1470 NGZ um 3.36 Uhr Terrania-Standardzeit (TS) zeigte sich eine erste, leichte Kontraktion. Es waren nur wenige Tausend Kilometer, um die der Durchmesser schrumpfte; fast nichts angesichts der gewaltigen Proportionen. Welche Prozesse im Detail unter der Fimbul-Kruste abliefen, blieb ebenso unklar wie schon beim Vorgang der Löschung. Klar war nur, dass sich in den nächsten Stunden die Kontraktion der Fimbul-Kruste beschleunigte und gegen 10 Uhr TS nur noch einen Durchmesser von knapp zehn Millionen Kilometern erreichte. Mehr und mehr liefen minimale Verformungen über die bis dahin glatte, aber weiterhin schwarze Oberfläche – sich verändernde Strukturen, vergleichbar Meereswellen an einem flachen Sandstrand.
    Um 11.30 Uhr TS erreichte der immer noch schwarze Ball nur noch einen Durchmesser von rund zwei Millionen Kilometern, begann nun allerdings durchlässig zu werden. Längst hatte sich der Prozess der Löschung umgekehrt – während die Fimbul-Kruste kontrahierte, wurde Ephemere Materie quasi aufgesaugt und abgebaut. Da die Gesamtmasse von Sol – sie entspricht mit rund 1,989 mal 10-hoch-30 Kilogramm etwa 333.000 Erdmassen – unverändert geblieben war, bedingte die Verkleinerung im Inneren eine höhere Dichte. Längst musste im Kern die Fusionszündung stattgefunden haben – und in der Tat, die kaum verständlichen Emissionen der Mosaikintelligenz wiesen in exakt diese Richtung. Noch wurde die immer grellere Helligkeit allerdings von der Membran eingeschlossen.
    Gegen 11.45 Uhr TS war der Soldurchmesser auf rund 1,4 Millionen Kilometer geschrumpft und erreichte damit wieder etwa den Wert vor der Manipulation durch die Spenta. Kurz darauf war die Sonnenzündung abgeschlossen. Aufgrund der Lichtgeschwindigkeit dauerte es allerdings noch etliche Minuten, bis das freigesetzte Licht und die sonstige konventionelle Strahlung die inneren Planeten des Solsystems und schließlich auch die Erde erreichten. Parallel dazu standen Ingenieure und Aggregate bereit – selbstverständlich unterstützt von NATHAN –, um die Kunstsonnenpulks entsprechend herabzudimmen.
    Nach zwei Minuten und 48 Sekunden hatte das Licht um 11.54:38 Uhr TS die Distanz bis zum Merkur überbrückt. Hyperfunkbilder zeigten zeitverlustfrei überall den glühenden Plasmaball Sols, riesig und doch klein im Vergleich zur vorher grotesk aufgeblähten

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