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PR 2696 – Delorian

PR 2696 – Delorian

Titel: PR 2696 – Delorian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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unten aus dem Brunnen kommt ...«
    Nur für ihn hörbar war das Lachen des Greises. »Damit beeindruckst du die junge Dame bestimmt nicht, mein Lieber.«
    Samburi machte eine vage Geste. »Nächster Versuch, Chronist!«, rief sie.
    »Das Transportsystem der Zeitbrunnen wurde von den Algorrian im Auftrag der Kosmokraten vor rund zwanzig Millionen Jahren errichtet ...«
    »Klingt zwar interessant, aber was hat das mit meinen Augen zu tun?«
    Delorian winkte ab. Er kannte diese Szene, konnte ihr nicht entrinnen, sie nicht ändern. Er erlebte es jetzt, und doch wusste er, wie es ablief. Ein weitgehend unverfängliches Gespräch ...
    Parallel dazu schwirrten Bilder und Informationen durch sein Bewusstsein.
    Die Algorrian entwickelten aus Ansätzen der Raum-Zeit-Ingenieure die Technologie der Zeitbrunnen: hyperphysikalische Potenzialfelder, die eine transmitterähnliche Verbindung zwischen weit entfernten Orten ermöglichten.
    Mental stellte Delorian eine Verbindung zu Samburi Yura her und zeigte ihr auf direktem Weg einen Zeitbrunnen. Das beeindruckte sie schon eher.
    »Nun gut, eine gewisse Ähnlichkeit ist vorhanden.«
    »Gewisse ...?«
    So ging es weiter. Delorian fühlte sich plötzlich so wohl wie selten in seinem langen Leben. Abschließend ließ er durchklingen, dass sie einander später wieder begegnen würden; er werde ihr zu gegebener Zeit ein Zeichen geben ...
    »Per Zeitbrunnen ...«, ergänzte er verschwörerisch.
    »Mit den Dingern hast du es aber.«
     
    *
     
    ... und so geschah es im Jahr 2651. Delorian hatte auf Gasstza den Zeitbrunnen aktiviert und seine Kennung an Samburi Yura und ihre LEUCHTKRAFT geschickt. Es dauerte nicht lange, bis die Frau reagierte und aus dem Zeitbrunnen trat, als habe sie nur auf Delorians Signal gewartet.
    »Das hat sie in der Tat – infolge einer ihrer Visionen, die sie bei der Auseinandersetzung mit der Entität Tafalla hatte«, flüsterte die Stimme des alten Chronisten.
    »Ich kenne und weiß es – und werde es dennoch erst im Verlauf vieler Gespräche mit ihr direkt erfahren.«
    Die Enthonin – nun eine erwachsene Frau, die nicht mehr alterte, seit sie erstmals die LEUCHTKRAFT betreten hatte – wirkte eindeutig weiblich, obwohl keinerlei Geschlechtsmerkmale erkennbar waren. Seltsamerweise schienen sich ihre Haare nach anderen Gesetzmäßigkeiten zu bewegen als der Rest ihres Körpers. Drehte Samburi den Kopf, bewegte sich das Haar zeitverzögert oder wie in Zeitlupe.
    Ihr Gewand war eine Art knöchellanger Chiton aus Stoffbahnen, an den Schultern von Fibeln zusammengehalten und in der Taille durch eine weiße Kordel gegürtet. Sobald Delorian den Stoff fixierte, glaubte er sich im Weltraum zu verlieren. Es sah in eine matt funkelnde Szenerie wie am Rand einer Galaxis, und die Falten schienen zu Raum-Zeit-Falten oder Schwarzen Löchern zu werden.
    Auffallend auch das golden von innen heraus glimmende Material der in Spiralform gefertigten handflächengroßen Fibeln. Carit! Die blau-weiß funkelnden, reich facettierten Kristalle waren Sternsaphire. Ihr gewaltiges Potenzial beruhte auf Ultimatem Stoff.
    »So sehen wir uns wieder, Chronist«, begann die Kommandantin der LEUCHTKRAFT.
    Es war der Auftakt zu einem sehr seltsamen Gespräch, eigentlich zu vielen Gesprächen. Delorian wusste, dass Samburi Yura etwas verbarg. Allerdings konnte er nicht verhindern, dass sie von ihm einen ähnlichen Eindruck bekam.
    Während sie zögerte, mitunter auswich und vieldeutig formulierte, war sich der Chronist stets seines Wissens bewusst. Er kannte, was sie noch nicht ansprechen wollte, wusste von der Begegnung mit der Entität Tafalla bei ihrem ersten Auftrag im Jahr 2620. Ebenso waren ihm die Visionen bekannt, die ihr Leben prägten wie ihn das Wissen der Großen Zeitschleife.
    Behutsam brachte Delorian das Gespräch auf die Hohen Mächte. Samburi war nicht gut auf die Kosmokraten zu sprechen. Zögernd offenbarte sie ihre Geschichte. Der Chronist ließ sich nicht anmerken, dass sie ihm nichts Neues berichtete.
    Schon der erste Auftrag weckte in ihr den Wunsch, sich von den Kosmokraten zu befreien. Sie identifizierte sich andererseits auch nicht länger mit den Friedensfahrern.
    »Die Kosmokraten haben mich in ihren Dienst gezwungen«, sagte sie kühl. »Ich empfinde Verachtung für die Einstellung der Hohen Mächte, die mit den Lebewesen der ›Niederungen‹ umspringen, wie es ihnen beliebt.«
    Erst bei ihrem dritten oder vierten Treffen offenbarte sie Delorian, dass der

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