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PR 2697 – Der Anzug der Universen

PR 2697 – Der Anzug der Universen

Titel: PR 2697 – Der Anzug der Universen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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und die Beeinflussung des Anzugs auf. Da sie um dessen mentale Fähigkeiten wusste, konnte sie sich darauf einstellen.
    »Sie lenkt ihre Gedanken ab, indem sie turnt«, fuhr der Terraner fort. »Bei der Hochseilartistik schaltet sie ihr Denken zu einem Großteil ab. Die Bewegungsabläufe dominieren ihr Denken. Dadurch drängt sie den Einfluss des Anzugs zurück.«
    »Das wird dem Anzug nicht gefallen«, meinte Alaska.
    »Ich denke das auch. Beeilen wir uns!«
    Rhodan aktivierte den SERUN und flog hinauf unter die Hallendecke. Die Sonde schwebte im Abstand von hundert Metern voraus und wies ihnen den Weg. Der Terraner wusste nicht, ob der Anzug über weitere Fähigkeiten verfügte. Da er sich der Körperform seines Trägers anpassen konnte, war sein Material variabel. Denkbar war, dass er seinen Träger zerquetschen konnte. Als Produkt kosmokratischer Technik – Rhodan ging vorerst von einer solchen Herkunft aus – hätte es nicht gewundert, wenn er über weitere Eigenschaften verfügt hätte.
    Alaska schloss zu Rhodan auf. »Eroin erlaubt dir freien Zugang zur Kommunikation des Schiffes«, sagte er.
    »Danke!«
    Rhodan setzte sich sofort mit dem Automaten in Verbindung. »Wir brauchen Hinweise auf winzige Erschütterungen in Verstrebungen und Verbindungen zwischen den Maschinenanlagen. Luftzug ist auch wichtig. Es muss irgendwo optisch zu erkennen sein. Das Deflektorfeld des SERUNS ist jedenfalls nicht aktiv.«
    Er beschleunigte und folgte den Verstrebungen, die bei der Konstruktion dieses Teils des Schiffes die Decken trugen oder deren Stabilität vergrößerten. In Gedanken sah er Mondra, die sich wie Tarzan von einem Träger zum nächsten schwang und das ohne Liane oder Fangnetz. Er kannte die Virtuosität, mit der sie die Lüfte unter der Zirkuskuppel oder unter den Decken von Raumstationen beherrschte. So manchen Einsatz hatte sie allein deshalb überlebt, weil sie sich hoch oben bewegte, wo niemand sie vermutete.
    Ab sofort richteten sie ihr Augenmerk nach oben. Sie flogen schräg versetzt, um die Bereiche einsehen zu können, die im Schatten lagen. Irgendwann entdeckten sie eine flüchtige Bewegung, für das Auge kaum wahrnehmbar. Die Instrumente der SERUNS registrierten es dafür umso genauer und von drei verschiedenen Positionen aus. Alles passte auf Mondra Diamond. Teile der SERUN-Oberfläche leuchteten blau. Der Identitätskode war abgeschaltet.
    »Näher ran!«, befahl Rhodan leise.
    Sie schafften es, sich im Flug bis auf ungefähr fünfzig Meter anzuschleichen. Was sie sahen, raubte ihnen beinahe den Atem. Mondra turnte und tanzte in luftiger Höhe, überwand mühelos Distanzen von zwanzig Metern, und das in halsbrecherischem Tempo. Sie wirbelte in Dreifachsalti und Doppelspiralen wie während ihrer großen Tage unter der Zirkuskuppel entlang.
    Das mentale Potenzial des blauen Anzugs schien bisher nichts von der Anwesenheit der Verfolger zu bemerken. Rhodan fragte sich, wie es Mondra in den Obelisk gelockt hatte. Steckte es gar nicht selbst dahinter? War der quasihypnotische Befehl von Samburi Yura ausgegangen?
    Und dieses Wesen glaubte allen Ernstes, es könnte ihm ein paar verbale Brocken hinwerfen und damit seine Zustimmung erreichen?
    Gucky schüttelte den Kopf. Kein mentaler Kontakt, sollte das heißen. Der Anzug konzentrierte sich allein auf Mondra.
    Delorians Mutter rollte und schraubte sich noch immer unter der Decke der Maschinenhalle entlang. Obwohl er sie kannte, sah Rhodan mit offenem Mund zu. Sie bewegte sich mit einer Leichtigkeit und einer Körperbeherrschung, dass es sie kaum anstrengte. Die Sicherheit, jeden Plastträger und jede Stange richtig zu treffen und den Absprung optimal zu finden, machte Mondra Diamond zu einer Akrobatin, der nur ganz wenige in der Lokalen Gruppe das Wasser reichen konnten.
    Wie lange geht das gut?, fragte Rhodan sich. Ein abwegiges Bild tauchte in seinen Gedanken auf, ein völlig verwirrter Anzug, der keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, sich überall öffnete und wie ein zerfetzter Putzlappen zu Boden fiel, kurz zuckte und leblos liegen blieb.
    Rhodan wusste, dass es so nicht kommen konnte. Die Macht des Anzugs war zu groß.
    Fünfzig Meter weiter endete die Halle. Eine Wand voller Blasen und Risse erstreckte sich bis zur Decke.
    »Wir müssen wissen, wie viele Ausgänge die Halle hat«, sagte Rhodan zur Mikropositronik.
    Die SERUNS orteten. Es gab keinen einzigen Ausgang geradeaus, dafür mehrere an der linken und rechten Wand.
    Mondra schien es in

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