PR 2697 – Der Anzug der Universen
Ausdruck, zwingend oder fordernd, irgendwie hypnotisierend.
Rhodan wiederholte seine Frage.
Die Enthonin setzte zu einer Antwort an.
In diesem Augenblick gaben die SERUNS Alarm.
*
Mikru schickte einen Notruf. »Mondra zeigt Symptome von Verwirrung. Es könnte mit dem Anzug der Universen zusammenhängen.«
Rhodan fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. »Mondra trägt den Anzug?«
»Ja.«
»Wo steckt sie?«
»In der untersten Stufe des Obelisken, Perry. Sie ist auf dem Weg zur Bodenschleuse.«
»Versuch sie aufzuhalten.«
»Das habe ich versucht. Aber ich möchte nicht, dass der Anzug ihr Schaden zufügt.«
Rhodan eilte zur Tür. »Was ist passiert?«, fragte er hastig.
»Sie hat mit diesem Ding gekämpft, wollte es wieder loswerden. Ich wollte ihr helfen, aber der Anzug hat das verhindert.«
»Wenn man ihn erst einmal trägt, kriegt man ihn nur wieder ab, wenn er es will.«
Mondra hatte die Zentrale des Weltenschiffs verlassen, ohne etwas zu sagen. Rhodan argwöhnte, dass der Anzug sie telepathisch beeinflusst hatte. Sie war seinem Ruf gefolgt, er hatte sich ihrer bemächtigt.
»Gucky, bring uns hin!«, rief er. Und: »Mikru, blockiere die Schleuse, bis wir eingetroffen sind.«
»Verstanden!«
Der Ilt fasste Alaska und ihn an der Hand und teleportierte zum Obelisk. Die Rampe war ausgefahren und lag mit dem vorderen Ende auf dem Hallenboden. Sie rannten die Schräge empor und durch das offene Schott in die Schleuse.
»Mondra?«
»Sie ist nicht in der Nähe«, meldete die Mikropositronik des SERUNS.
Rhodan achtete auf Gucky, der sich mit geschlossenen Augen auf Mondra Diamond konzentrierte.
»Nichts, Perry.«
Der Anzug neutralisierte möglicherweise die Gedanken der ehemaligen LFT-Agentin.
Etwas läuft ganz und gar schief, dachte Rhodan. Warum hat der Anzug Mondra gerufen? Damit sie ihn auf dem schnellsten Weg zu Samburi Yura bringt? Wieso der Kampf?
Er verstand nicht, warum Mondra sich dagegen wehrte. Schadete es Delorians Plänen, wenn Samburi Yura den Anzug erhielte? Eigentlich hätte es eher umgekehrt sein müssen.
Am einfachsten wäre gewesen, sie hätten MIKRU-JON ausgeschleust. Der Obelisk hätte in ein paar Lichtjahren Entfernung warten können. Dann hätte Rhodan die Bedingungen gestellt.
Hinterher war man bekanntlich immer schlauer. Nun war es zu spät. Der Anzug schützte sich vor Repressalien. Dazu brauchte er eine Geisel. Mondra Diamond als Schlüsselfigur zwischen Rhodan, Delorian und Ennerhahl stellte die ideale Wahl dar.
Mondra hatte das mittlerweile erkannt. Es war eine Erklärung, warum sie gegen den Anzug kämpfte.
Rhodan war fest entschlossen, den Anzug durchzulassen, sobald er mit seiner Trägerin auftauchte. Gleichzeitig machte sich der Terraner Sorgen um Mondras Gesundheit.
»Mondra, wir sind hier, um dich abzuholen«, sagte Rhodan. »Mikru, du kannst die Sperre der Schleuse aufheben. Wir kommen rein.«
Mondra antwortete nicht, und Mikru schwieg ebenfalls.
Ein steiler Aufstieg vom Strampelanzug zur Zwangsjacke, dachte Rhodan sarkastisch. Er wartete, bis ein Signallicht anzeigte, dass die Sperre beseitigt war. Er öffnete das Innenschott, sicherte den dahinter liegenden Korridor und spurtete bis zum zentralen Antigravschacht. Bei einem Basisdurchmesser des Obelisken von 31 Metern blieb der Innenraum der untersten Etage in einem überschaubaren Rahmen.
Anzug!, wandte sich Rhodan an das Gebilde. Falls du meine Gedanken erkennst, sag mir, was du willst. Sind wir im Weg? Für mich zählt einzig, dass Mondra kein Leid geschieht.
Es kam kein mentaler Kontakt zustande. Möglich war, dass der Anzug nur mit einer Person kommunizieren konnte, im Idealfall mit der, die ihn trug. Fremdkontakt war dann nur möglich, wenn er unbenutzt irgendwo hing oder lag wie jüngst auf Rhodans Bett.
»Mikru, ich baue auf deine Mithilfe«, sagte Rhodan. »Wo steckt Mondra?«
»Eine Etage über dir in einem der Maschinenräume.«
»Warum meldet sie sich nicht?«
»Ich weiß es nicht. Ich versuche sie anzusprechen, aber sie reagiert nicht.«
»Sag ihr, dass ich mich aus dem Obelisk zurückziehe, wenn ihr das hilft.«
Kleiner, da steckt dieser Anzug dahinter. Er setzt sie unter Druck. Kannst du Mondras Gedanken nicht erkennen?
Der Ilt sah Rhodan aus großen Augen an. Gucky sagte nichts, aber er hob kaum merklich die Schultern als menschliche Geste, dass er ebenfalls ratlos war.
»Wir machen uns auf die Suche«, entschied Rhodan. Es widerstrebte ihm, unverrichteter Dinge in das
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