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PR 2698 – Die Nekrophore

PR 2698 – Die Nekrophore

Titel: PR 2698 – Die Nekrophore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Rhodan. Keine genauen Informationen.
    Das musste also warten. Aber er merkte sich dieses Detail und nahm sich vor, zu gegebener Zeit darauf zurückzukommen. Da schienen in der Tat etliche Punkte erklärungsbedürftig zu sein ...
    »Wir haben die gewünschte Position erreicht und beenden den Überlichtflug«, meldete Mikru.
    Rhodan nickte und erhob sich aus seinem Sessel. Noch eine Minute, dann würde das Kaninchen eintreffen. Er wartete darauf, dass das Ultradimfenster sich öffnete.
     
    *
     
    Es entstand mitten in der Luft und sah aus wie ein Fensterrahmen ohne Fenster. Wenn man solch ein Transportmittel benutzte, hatte man den Eindruck, in einen Tunnel aus Energie und dann in eine fremdartige und nur verschwommen wahrnehmbare Umgebung zu treten, wie Rhodan von Saedelaeres Berichten her wusste. Aber mit demselben Schritt erreichte man dann auch schon sein Ziel.
    Das Kaninchen hoppelte heraus. Es war noch immer nur mit der karierten Jacke bekleidet und anscheinend geschlechtslos. Jedenfalls konnte Rhodan keine Anzeichen von Genitalien entdecken, nur glattes weißes Fell.
    Es betrachtete Rhodan spöttisch und ließ den Blick der großen roten Augen dann über die Anwesenden schweifen. Er verweilte auf Gucky, und die Augen schienen hell aufzuleuchten.
    Blitzschnell machte es zwei Schritte auf den Mausbiber zu und fixierte ihn. »Versuch es erst gar nicht!«
    Gucky ließ den Nagezahn aufblitzen. »Ich wüsste nicht, auf welchem Mohrrübenfeld wir uns schon mal begegnet sein sollten. Ich bin nur ein einfacher Ilt. Die Terraner nennen mich Gucky. Soll ich dir etwas Frischgemüse besor...«
    Er brach mitten im Satz ab, erstarrte kurz und verschwand dann mit einer Teleportation aus der Zentrale.
    »Das wäre geklärt.« Das Kaninchen verschränkte zufrieden die Arme vor der Brust. »Ihm ist nichts passiert, aber der Mausbiber wird sich merken, dass er nicht in meinen Gedanken herumzuschnüffeln hat! Ihr könnt mich März nennen. Wie soll die Übergabe stattfinden?«
    März ... der Märzhase aus Alice im Wunderland, dachte Perry Rhodan. Das Kaninchen bleibt im Bilde ...
    »Bevor wir darüber sprechen, müssen wir noch einige Punkte klären«, überging Rhodan die Frage. »Zum Beispiel den, dass ich dich nicht als Kommandant der LEUCHTKRAFT anerkenne. Meines Wissens ist Gorn Myrek der Kommandant, und ich möchte die Verhandlungen mit ihm führen.«
    Mit einem Mal schaute das Kaninchen nicht mehr so freundlich. Lustig hatte es zu keiner Sekunde gewirkt. Gerade das Harmlose an seiner Gestalt hatte bei Rhodan in der Sekunde, in der er es zum ersten Mal leibhaftig sah, alle Alarmglocken schrillen lassen.
    »Hörensagen«, fauchte es. »Dein Wissen ist nichts wert. Nachdem die Verräterin Samburi Yura und der Erfüllungsgehilfe Alaska Saedelaere die LEUCHTKRAFT verlassen hatten, gab es einige Veränderungen an Bord. Fordert mich nicht heraus!«
    »Warum soll Samburi Yura zur LEUCHTKRAFT zurückkehren und ihren Dienst wieder aufnehmen, wenn die LEUCHTKRAFT doch schon einen neuen Kommandanten hat?«, fragte Alaska Saedelaere.
    Plötzlich vollzog sich mit dem Kaninchen eine unheimliche Wandlung. Sein Körper veränderte sich, wurde zu einem schwarzen Monolithen, dann zu einer nichthumanoiden Energiematrix und schließlich zu einem dreiköpfigen Wesen, das sich wieder in ein Kaninchen verwandelte.
    Offensichtlich ist der Märzhase eine Materieprojektion, dachte Rhodan, deren putziges Äußeres die Verhandlungsgegner einlullen soll.
    Damit blieb allerdings auch unklar, um wen es sich bei diesem Wesen tatsächlich handelte. Er musste nun sogar davon ausgehen, dass die Kaninchengestalt bewusst als Teil des Psychospiels ausgewählt war, um zu zeigen, welch zweifelhaften Wert es gehabt hatte, dass sich Samburi Yura einen »Wächter über ihr privates Heiligtum« erschaffen hatte.
    Aber wenn dem wirklich so sein sollte ... wer steckte dann dahinter? Wer war der Drahtzieher, der eigentliche Herr der LEUCHTKRAFT?
    »Ich bin der Interimskommandant der LEUCHTKRAFT«, sagte der Märzhase. »Ihr verhandelt mit mir. Und jetzt kommen wir zur Sache!«
    »Kannst du dich irgendwie legitimieren?«
    Das Kaninchen schien aufbrausen zu wollen, riss sich dann aber zusammen und entblößte bei einem Lächeln große, gleichmäßig geformte Nagezähne. »Ja. Mit einer Nekrophore, die ich jederzeit einsetzen kann. Fordert mich also nicht heraus, ihr wisst doch, meine Zeit ist begrenzt.« Es holte die Taschenuhr hervor und warf einen Blick darauf. »Sehr

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