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PR 2698 – Die Nekrophore

PR 2698 – Die Nekrophore

Titel: PR 2698 – Die Nekrophore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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die Xylthen und Dosanthi in ihrer Verzweiflung überliefen und sich wieder auf die Seite ihres ehemaligen Herren schlugen? 800 Zapfenraumer mit jeweils 2000 Dosanthi an Bord ergaben 1,6 Millionen Furchtkrieger, deren paranormale Ausdünstung – das Ogokoamo – gefährlich werden konnte. Insbesondere gab es gegen die Panik-Impulse der Dosanthi keine Verteidigung. So gesehen waren die Dosanthi die idealen Vorbereiter für QIN SHIS Feldzüge gewesen.
    Aber er konnte ihre Verbündeten nicht ihrem Schicksal überlassen. Das hatten sie nicht verdient. Er musste das Risiko eingehen.
    »Rein mit euch!«, sagte er knapp.
    Als die ersten Zapfenraumer die Strukturschleusen in der Sextadimblase passierten, ging die Meldung ein, dass QIN SHI das Fa-System erreicht und begonnen hatte, das System zu entvölkern.
    Bevor er darüber nachdenken konnte, wie viele Opfer es nun geben würde, erklang erneut Alarm. »Die BASIS-Einheiten und das Totenhirn haben Kurs auf das Solsystem genommen und dringen durch eine Strukturschleuse ins Innere der Sextadimblase vor!«, rief Oberst Baeting.
    Bull stockte für einen Augenblick der Atem. »Wer hat sie geschaltet?«
    Der Kommandant überprüfte einige Daten. »Von terranischer Seite aus niemand. Das Multiversum-Okular und die Versorgungseinheit haben die Strukturschleuse selbst geöffnet!«
    Natürlich, dachte Bull. Delorian hat die Sextadimblase geschaffen und den beiden Einheiten die Möglichkeit gegeben, sie zu überwinden.
    Unwillkürlich fragte sich der Terranische Resident, was Delorian diesmal vorhatte.
    Der Strom der terranischen Einheiten versiegte allmählich. Bull wartete in der LEIF ERIKSSON, bis alle terranischen Schiffe in Sicherheit waren, und erteilte dann den Befehl, ebenfalls eine Strukturschleuse anzufliegen.
    Es war 10.17 Uhr Terrania-Standardzeit.

7.
     
    Rhodan musste nicht lange warten. Und die Wartezeit geriet diesmal alles andere als langweilig.
    Wenige Minuten nachdem Gucky Bericht erstattet hatte, vollzog sich eine seltsame Wandlung mit Delorian.
    Zuerst fiel Rhodan auf, dass sein Sohn plötzlich geistesabwesend wirkte, entrückt, als sei er mit den Gedanken ganz woanders. Er schien kaum noch anwesend zu sein, seine Umgebung nicht mehr wahrzunehmen. Sein Blick richtete sich ins Leere oder zumindest in unbekannte Fernen, die Rhodan verschlossen blieben.
    Dann wurde sein Körper einen Moment lang transparent, wieder fest und erneut durchscheinend. Er schien irgendwie zu fluktuieren, zwischen dem Hier und Jetzt und einem anderen Ort, einer anderen Zeit zu schwingen. Mundbewegungen deuteten an, dass er sprach.
    Mit wem?, fragte sich Rhodan. Mit Samburi Yura?
    Rhodan streckte die Hand aus und legte sie auf Delorians Schulter, rüttelte daran. Zuerst schien Delorian die Berührung gar nicht zu spüren, doch dann drehte er den Kopf in Rhodans Richtung. Aber er schien ihn nicht zu sehen, blickte einfach durch ihn hindurch.
    »Delorian ...?«, sagte Rhodan.
    Sein Sohn reagierte nicht.
    Rhodan rüttelte heftiger an der Schulter.
    Delorian legte abrupt den Kopf zurück, sah aber weiterhin an Rhodan vorbei ins Leere. »Ich habe einen Plan«, sagte er, nicht zu Rhodan, sondern zu sich selbst, noch immer völlig geistesabwesend, wie als Bekräftigung.
    »Ich weiß«, sagte Rhodan. »Wir haben ihn besprochen. Ich bin informiert.«
    Zumindest ansatzweise, fügte er in Gedanken hinzu. Er bezweifelte, dass der ehemalige Chronist von ES ihn in alle Einzelheiten eingeweiht hatte.
    Delorian riss die Augen auf, als sei er sich plötzlich bewusst geworden, dass er nicht allein in der Zentrale von MIKRU-JON war.
    »Ich treffe alle nötigen Vorbereitungen. Die Frage ist nur, ob ich sie noch rechtzeitig treffen kann ...«
    »Was meinst du damit, Delorian? Sprich mit mir! Ich kann dir helfen. Wir können das nur gemeinsam durchstehen!«
    Bevor Delorian antworten konnte, öffnet sich in der Zentrale von MIKRU-JON wieder ein Ultradimfenster, und das Kaninchen trat hindurch.
    Rhodan sah auf den Zeitmesser. Es war 9.53 Uhr.
    Als würde Delorian spüren, dass sie nicht mehr allein waren, stabilisierte sein Körper sich wieder. Schlagartig hörten die Fluktuationen auf, und er wirkte von einem Augenblick auf den nächsten wieder ganz normal.
    Rhodan sah den Märzhasen an. Er hatte von dem unheimlichen Vorgang nichts mitbekommen. Delorian hatte rechtzeitig reagiert.
    Das Kaninchen richtete die Ohren auf und zeigte bei einem freundlichen Lächeln perfekte weiße Mahlzähne, wie sie für einen

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