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PR 2699 – Das Neuroversum

PR 2699 – Das Neuroversum

Titel: PR 2699 – Das Neuroversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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QIN SHI die Mehrheit zu gewinnen ...«
    Bull grinste humorlos. Plötzlich war ihm alles klar. »Also hat ARDEN das Zünglein an der Waage gebildet, und QIN SHI hat es in seiner Gier nicht bemerkt! QIN SHI hat TANEDRAR besiegt, hat diverse Welten des Reichs der Harmonie entvölkert, hat gefressen und gefressen ... und hat dabei nicht mitbekommen, dass TANEDRAR plötzlich über die Mehrheit in ihm verfügt!«
    Shanda Sarmotte nickte schwach. »Genau. TANEDRAR kann nun gegen QIN SHI vorgehen. Es ist ein reiner Willenskampf ... aber TANEDRAR verfügt in QIN SHI über mehr Anteile als QIN SHI selbst ...«
    »Das war von Anfang an TANEDRARS Plan«, sagte Bull. »Von dem Augenblick an, als der Superintelligenz klar wurde, dass QIN SHI sie unterwerfen würde ...« Er schaute auf die Ortungsholos.
    QIN SHI versuchte offenbar mit aller Kraft, sich zu wehren, bockte wie ein Wildpferd, warf seinen Avatar-Körper nach rechts und nach links, kam aber nicht gegen die Übermacht TANEDRARS an, die ihn zwang, zur Ephemeren Pforte zu fliegen.
    Die negative Superintelligenz schien sich kurz behaupten zu können, wurde langsamer, schien umkehren zu wollen, wurde dann aber wieder auf den richtigen Weg gezwungen.
    Welche Ironie!, dachte Bull. QIN SHI hatte seinen perfiden Plan in die Tat umgesetzt. Er hatte eine ganze Galaxis unterworfen, aber vergessen, seine Identität zu bewahren. Er hatte so viel fremde Bewusstseine absorbiert, dass sie nun sein Handeln bestimmten.
    Bull wurde schwindlig. Letzten Endes hatte nicht QIN SHI den Sieg davongetragen, sondern TANEDRAR.
    TANEDRAR hatte sich aufgegeben, geopfert, um QIN SHI in den Griff zu bekommen.
    Und nun hielt QIN SHI auf die Ephemere Pforte zu.
    Bull sah auf die Holos. QIN SHI hatte sie fast erreicht.
    Es war 11.47 Uhr.
    Die Ephemere Pforte wartet auf QIN SHI, dachte der Terranische Resident. Wenn TANEDRAR die negative Superintelligenz so lange beherrschte, bis sie die Pforte durchflogen ...
    Plötzlich schien der Weg, den die negative Superintelligenz nehmen würde, klar umrissen vor ihm zu liegen.

6.
     
    Um 11.45 Uhr betrat Perry Rhodan die Zentrale von MIKRU-JON, und wie schon vor ein paar Stunden, als sie sich hier eingefunden hatten, um das Kaninchen erstmals zu empfangen, fühlte er sich sofort heimisch.
    Mikru, der Schiffsavatar, erwartete sie. »Ich habe MIKRU-JON bereits aus dem Hangar des Weltenschiffs gesteuert«, sagte die kleingewachsene, zierlich wirkende Frau. Sie ließ beigefarbene Sitze für die fünf Passagiere aus dem Boden emporsteigen und rief Holoprojektionen auf, die die Umgebung des Schiffes zeigten.
    Rhodan spürte einen leichten Stich in der Brust, als er sah, wie Sholoubwas Weltenschiff zuerst hinter ihnen zurückzubleiben schien und dann ebenfalls beschleunigte und mit unbekanntem Ziel davonflog. Es war eine Weile her, dass er es von außen gesehen hatte. Mit seinen drei Kilometern Durchmesser war es mehr als nur imposant, und die 50 Objekte, die ihn an halbierte Blütenblätter erinnerten und symmetrisch verteilt aus der Kugel emporragten, ließen ihn sofort an das BOTNETZ denken.
    Das Weltenschiff hatte zwar zwei Blütenblätter mehr, ansonsten war die Ähnlichkeit aber unverkennbar. Sholoubwas Handschrift, dachte Rhodan. Das Vermächtnis des genialen Konstrukteurs.
    Was würde nun aus dem Weltenschiff werden? Und aus Eroin Blitzer? Würde der Zwergandroide sich nun zurückziehen, aus dem Konflikt heraushalten und das Schiff nach Evolux bringen? Oder würde er auf absehbare Zeit allein durchs All fliegen, sich einfach nur in der Schöpfung umschauen, vielleicht Abenteuer suchen und an kosmischen Brennpunkten eingreifen?
    Rhodan konnte es nicht sagen. Er hätte in diesem Augenblick viel dafür gegeben, genauso frei wie Eroin Blitzer zu sein, alles hinter sich lassen und davonfliegen zu können, hinaus in die Unendlichkeit, ohne Zwänge oder Verpflichtungen.
    Aber das konnte er selbstverständlich nicht. Die Last der Verantwortung ruhte auf seinen Schultern, auch wenn er nicht um sie gebeten hatte. Er wusste noch immer nicht genau, warum er in all diese Entwicklungen hineingezogen worden war. Seine Rolle war eher eine passive gewesen, eine Erfahrung, die er zuvor so gut wie nie gemacht hatte und mit der er erst einmal fertig werden musste.
    Vielleicht ist es an der Zeit, den Stab an die Söhne weiterzugeben. Aber er verdrängte den Gedanken sofort wieder. Der einzige Sohn, mit dem er zurzeit Kontakt hatte, war drauf und dran, sein eigenes Ding

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