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PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

Titel: PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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er.
    »Wo ist Bostich?«
    »Tot. Von deinen Leuten im Transmitterraum erschossen. So, wie ihr mich wohl jetzt erschießen werdet.«
    Der Onryone schüttelte den Kopf. »Warum sollten wir das tun? Wenn wir Zeit hätten, würden wir dich vielleicht gefangen nehmen und sehen, ob die Richter über dich urteilen wollen, weil du einen Fraktor auf der Flucht unterstützt hast. Dich zu töten ergibt überhaupt keinen Sinn. Es wird die Toten nicht wieder aufstehen lassen. Wir haben keinen Streit mit dir, Terraner.«
    »Ich fürchte, das ändert nicht viel, denn solange eure Richter auf ihrem Ansinnen beharren, habe ich Streit mit euch.«
    Ein kleiner roter Punkt auf der Stirn des Onryonen, in dem Tekener dieses merkwürdige Organ erkannte, das alle Onryonen aufwiesen, nur deutlich kleiner, wechselte die Farbe zu Türkis und warf Wellen. »Irgendwann werdet ihr erkennen, was für einen großen Fehler ihr begeht. Ich hoffe, die Erkenntnis lässt nicht mehr lange auf sich warten. Was jetzt den Fraktor Bostich betrifft, muss ich ...«
    »Cenfellor!«
    Der Warnruf ließ den Sprecher herumfahren.
    »Positionswechsel!«, befahl er und deutete zur Seite. Die Onryonen verschwanden aus Tekeners Sichtfeld.
    Schon während der Onryone mit ihm gesprochen hatte, war Tekener das Geräusch einer aufgleitenden Tür aufgefallen. Jetzt hörte er schwere Schritte auf dem Gang sich von beiden Seiten nähern. Vielfaches Zischen klang auf, die typischen Geräusche, die entstanden, wenn Energie die Luft ionisierte, bevor sie in Schirmen abgeleitet wurde. Stimmen konnte der USO-Admiral keine mehr hören. Die Kommunikation dort draußen verlief zweifellos auf beiden Seiten nur noch über Anzugfunk.
    Längst hatte Tekener die Waffe wieder zu sich herangezogen. Ohne genug Energie um seinen Schirm neu aufzubauen verspürte er allerdings wenig Neigung, die Schleuse zu verlassen. Das sich dort draußen entspannende hektische Gefecht war vorerst nicht sein Problem. Stattdessen veranlasste er die Injektion eines Schmerzdämpfers. Er wartete, bis die lodernde Flamme in seinem Bein zu einem schmerzhaften Ziehen abgeklungen war. Dann entnahm er dem SERUN ein Mittel, mit dem Strahlerwunden gekühlt und desinfiziert werden konnten.
    Es kostete ihn etwas Zeit, den Anzug von der Wunde zu lösen, und trotz des Schmerzmittels musste er mehrfach die Zähne zusammenpressen. Eine höhere Dosierung wagte er trotzdem nicht. Er brauchte seine Sinne einigermaßen beisammen. Endlich konnte er das Ausmaß der Verletzung erkennen. Die gesamte Außenseite des rechten Unterschenkels war nur noch verbrühtes und an den Rändern verkohltes Fleisch. Auf der ARGO würde seine Medikerin zu tun bekommen.
    Die Kühlung linderte den Schmerz endlich endgültig auf ein erträgliches Maß, das auch mit dem behelfsmäßigen Biomol-Erstverband erhalten blieb. Als Tekener mit der Versorgung seiner Beinwunde fertig war, sah er mehrere Gestalten am Schleusenschott vorbeimarschieren. Sie waren identische Kopien der Kampfroboter, denen Bostich und er im Versteck hinter der geheimen Nebenzentrale begegnet waren. Aber etwas an ihnen war seltsam.
    Sie bewegen sich nicht wie normale Katsugos. Eher wie ... Marionetten. Absolut synchron, aber unbeholfener.
    Vorsichtig schob er sich an der Wand hoch und zur Seite, um einen Blick auf den Gang zu werfen. Mehrere Onryonen lagen am Boden des Ganges; ob bewusstlos oder tot, war nicht zu erkennen. Sie waren umringt von weiteren Katsugos. Einige der Kampfmaschinen waren ebenfalls auf der Strecke geblieben. Die restlichen bewegten sich allerdings mit einer schon unheimlich anmutenden Abstimmung und mit zunehmender Präzision. Weder forderten die Roboter ihre Gegner zur Kapitulation auf, noch machten diese irgendwelche Anstalten, von sich aus eine anzubieten.
    Systematisch brachen die Kampfroboter ohne Rücksicht auf eigene Verluste die Schirme ihrer Gegner durch Überlastung auf und schalteten sie anschließend aus. Als Letzter sank schließlich der Onryone zu Boden, der mit Tekener gesprochen hatte.
    Die Katsugos erstarrten. Vom anderen Ende des Ganges trat eine Gestalt an den Robotern vorbei, die durch einen SERUN geschützt war, aber nicht selbst am Kampf teilgenommen hatte. Zielsicher kam sie auf die Schleuse zu.
    Tekener verengte die Augen, als er erkannte, dass der Helm verspiegelt war. Dann hoben sich seine Mundwinkel in einem ironischen Lächeln.
    Sein Retter stand ihm gegenüber und öffnete den Helm.
    »Grüße, Euer Exzellenz«, sagte Tekener mit

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