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0488 - Eine Frau wie Dynamit

0488 - Eine Frau wie Dynamit

Titel: 0488 - Eine Frau wie Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Es klingelte. Tom Blake ging zur Tür und öffnete sie. Draußen stand ein Mann, den er nicht kannte.
    »Hallo, Blake«, sagte der Besucher grinsend. Er war ungefähr fünfunddreißig Jahre alt und hatte ein rundes Gesicht mit kleinen, weit auseinanderstehenden Augen. Er trug einen blauen zerknitterten Sommeranzug mit einer bunten, nachlässig geknoteten Krawatte.
    Tom Blakes Gesicht drückte kühle Ablehnung aus. »Sie wünschen?« fragte er.
    »Ich möchte Sie sprechen, Blake. Mein Name ist Marvis, Jim Marvis.«
    »Angenehm«, murmelte Blake betont frostig. »Worum geht es?«
    »Das verhackstücken wir am besten in Ihrer Bude«, meinte der Besucher. Er grinste noch immer. Blake gefiel weder das Grinsen, noch mochte er den Mann, der es produzierte. Er fand ihn sogar im höchsten Grade unsympathisch.
    »Bedaure«, sagte Blake und schloß den obersten Knopf seiner Pilotenuniformjacke. »Ich habe keine Zeit. Ich muß zum Flugplatz.«
    Jim Marvis’ rechte Jackentasche hing schwer und ausgebeult nach unten. Er griff hinein und zog eine Pistole daraus hervor. Blake verstand genug von Waffen, um zu erkennen, daß es eine belgische FN war, Kaliber 7.65.
    »Fünf Minuten werden Sie gewiß für mich abzweigen können«, sagte Marvis grinsend.
    Blake starrte in die kleine häßliche Pistolenmündung. Sie war genau auf sein Herz gerichtet. »Treten Sie ein«, sagte er und gab den Weg ins Wohnungsinnere frei.
    »Gehen Sie nur voran«, meinte Marvis. »Sie können ganz sicher sein, daß ich Ihnen folgen werde.«
    »Fassen Sie sich kurz«, sagte Blake und wandte sich dem Besucher zu. »Sie sprachen von fünf Minuten. Mehr kann ich Ihnen nicht geben.«
    »Da irren Sie«, meinte Marvis. Er war neben der Wohnzimmertür stehengeblieben und ließ die Waffe in Cowboymanier um den Zeigefinger kreisen. »Sie werden mir bedeutend mehr geben. Ich meine nicht Ihre kostbare Zeit, Blake. Ich spreche von einer Zusage, die ich dringend brauche.«
    Blake hob die linke Augenbraue. »Wie soll ich das verstehen?«
    »Sie werden ab sofort auf hören, in Acapulco Ware zu übernehmen«, sagte Marvis. Er fing die Pistole geschickt auf und schob sie zurück in die Tasche.
    Blakes Gesicht wirkte hölzerner als je zuvor. »Sie sprechen in Rätseln!«
    Marvis grinste. Dann lachte er. »Sie haben sich gut in der Gewalt-, Blake«, sagte er anerkennend. »Aber mir können Sie nichts vormachen. Ich weiß Bescheid. Jedesmal, wenn Ihr Chef in Mexiko zu tun hat, nehmen Sie einige Pakete Marihuana an Bord. Beste mexikanische Ware in hochkonzentrierter Form. Als Pilot eines vermögenden Geschäftsmannes sind Sie überall bekannt und geachtet; niemand ist es bislang eingefallen, Sie zu kontrollieren, nicht wahr? Sie schmuggeln das Zeug in die Vereinigten Staaten, hier nach New York.«
    Blake griff nach einem Päckchen Luckies, das auf dem Klubtisch lag. Er steckte sich eine Zigarette an und war stolz darauf, daß seine Hand nicht zitterte. »Offenbar verstehen Sie nur wenig von der Marihuanasituation. Das Gift läßt sich praktisch in jedem Hinterhof anpflanzen. Das Narcotics Bureau of the US Treasury weiß, daß es in den Staaten Tausende illegaler Felder gibt, auf denen Marihuana wie Unkraut wuchert. Erst kürzlich entdeckten Suchkommandos unweit von Chicago zwei Felder mit einem Flächenmaß von mehr als vierzig Morgen. Weshalb sollte es unter diesen Umständen mir oder einem anderen einfallen, Ware aus Mexiko einzuschmuggeln?«
    »Erstens weiß jedes Kind, daß die beste Ware aus Mexiko kommt, und zweitens leisten die von Ihnen erwähnten Suchkommandos immer bessere und gründlichere Arbeit. Die Eigenproduktion kann mit der Nachfrage bei weitem nicht Schritt halten. Sie brauchen mir nichts vorzumachen, Blake. Ich weiß mindestens ebensogut Bescheid wie Sie, vielleicht sogar noch besser.«
    »Ich bin Pilot«, sagte Blake scharf.
    »Und zwar ein sehr gut bezahlter. Ich fliege die Privatmaschine eines Millionärs. Ich habe es einfach nicht nötig, mich mit krummen Geschäften abzugeben!«
    Marvis grinste. »Ich wette, Mr. Stokley hat nicht die geringste Ahnung von Ihren kleinen, aber sehr effektvollen Transportgeschäften, Blake. Sie dürfen mich nicht mißverstehen. Ich bin nicht gekommen, um Sie zu einem Verzicht dieser Transaktionen zu bewegen. Ich will Sie auch nicht erpressen. Ich möchte nur eine geringfügige Änderung durchsetzen. Ich möchte, daß Sie die Ware künftig an mich ausliefern.«
    »Ich muß Sie enttäuschen. Ich bin kein Schmuggler, Marvis. Sie

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