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PR 2723 – Nur 62 Stunden

PR 2723 – Nur 62 Stunden

Titel: PR 2723 – Nur 62 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Satafar schwach.
    Er ahnte, welchen Versuchungen die Frau ausgesetzt war. Sie hatte die Impulse des lebensverlängernden Geräts gefühlt. Sie waren für Toio wie ein leuchtendes, lockendes Fanal.
    »Ja, das wird er«, bestätigte sie leise. »Er war immer schon sehr großzügig.«
    Sie wandte sich von ihm ab und verließ das Zimmer.

4.
    Gucky:
    Noch 50 Stunden
     
    Er war müde. Erinnerungen plagten ihn. Träume, die sich mit der Realität vermengten. Manchmal verlor er sich in Gedanken, die ihm völlig fremd waren. Die er womöglich während seines Koma-Schlafs begonnen und zu keinem befriedigenden Ende gebracht hatte.
    Er sah den TLD-Agenten an seiner Seite an. Er war ein hoch aufgeschossener Kerl mit Armen, die so lang waren, dass man den Eindruck hatte, die Hände müssten über den Boden streifen. Bergotte hieß er. Er stammte vom Mars, und er war hochrangiger Offizier. Attilar Leccore hatte Gucky glaubwürdig versichert, dass Bergotte der richtige Mann für ihn war.
    Ein Schauer durchlief seinen Körper. Die Ärzte hatten ihm gesagt, dass diese unvermittelt auftretenden Reaktionen irgendwann einmal vorübergehen würden. »Wenn nicht in den nächsten Tagen, dann in einigen Wochen. Oder in einigen Jahren«, hatte der Nervenspezialist der Klinik mit einem dümmlichen Grinsen gemeint, um dann hinzuzufügen: »Du hast ja eh alle Zeit der Welt, Gucky.«
    Was für ein Idiot! Hoffentlich würde er eines Tages wieder er selbst sein. Das änderte aber nichts daran, dass er derzeit ungewöhnlich starke Schmerzen verspürte, nervös und unsicher war und sich in seinem eigenen Leib wie ein Gast fühlte.
    Bergotte führte ihn schweigend einen langen Gang entlang. Sie marschierten durch eines der untersten Stockwerke des TLD-Towers. So lange, bis sie einen kleinen Platz erreichten, an dem grimmig dreinblickende Agenten auf sie warteten. Gucky ließ das Prozedere einer gründlichen Durchleuchtung ein weiteres Mal über sich ergehen und wartete geduldig, bis die Untersuchung seines Begleiters ebenfalls abgeschlossen war.
    »Es wurde die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen«, sagte Bergotte achselzuckend.
    »Natürlich. Es könnte sich ja ein positronisch gesteuerter Stoff-Gucky an meiner statt in den TLD-Tower eingeschlichen haben, um ein Attentat zu verüben. Oder ein Schwarzspringer, der eine kostenlose Transmitterpassage von Terrania nach Istanbul haben möchte.«
    »Du bist sehr lustig«, sagte Bergotte, ohne auch nur einen Mundwinkel zu verziehen.
    Und du eine trübe Tasse, die mir diesen Morgen verdirbt.
    Sie erreichten die Transmitterstation. Rings um die zehn Torbögen standen Techniker und Bewaffnete. Es herrschte eine ungewöhnliche Angespanntheit. Immer wieder trafen Gucky neugierige Blicke. Man wollte wissen, wie es ihm ging, nach den Jahren, in denen er nicht mehr er selbst gewesen war. Vielleicht hatte man auch Mitleid mit ihm. Es war bekannt, dass er und Tekener ein gutes Verhältnis zueinander gehabt hatten.
    Howser sprach leise mit einem der Techniker und winkte Gucky näher. »Die Verbindung steht«, sagte er. »Am Transmitterbahnhof Asanbasi erwartet man uns bereits. Man hofft, dass du den ermittelnden Behörden weiterhelfen kannst.«
    Übersetzt heißt das wohl: Man findet es ganz und gar nicht gut, dass ich mich in die Arbeit der Istanbuler Sicherheitskräfte und des TLD einmische.
    Er hatte seinen Nimbus als außerordentlich begabter Mutant verloren. Man hatte womöglich Mitleid mit ihm, traute ihm nach seinem Unfall aber nichts mehr zu. Und vielleicht fürchtete man sich vor ihm. Davor, dass er seine neuen Begabungen noch nicht vollends unter Kontrolle hatte und er zum Sicherheitsrisiko wurde.
    Gucky trat auf den Torbogentransmitter zu. Sein Herz schlug laut und rasch, er hatte Angst. Konnte Bergotte es hören? Wurden seine Biowerte aufgezeichnet und einer Bewertung unterzogen?
    Es war ganz einfach und tausendfach erlebt: Er trat zwischen die beiden Torbögen und würde sich im nächsten Augenblick an einem anderen Ort befinden. Und dennoch war es dieses Mal anders. Während einer Teleportation hatte er sein Bewusstsein verloren und war ins Koma gefallen. Was, wenn ihm während des Sprungs nach Istanbul etwas Ähnliches passierte?
    Bergotte nahm seinen rechten Oberarm und drückte sanft zu. Er nickte aufmunternd und brachte sogar ein Lächeln zustande.
    Gucky dachte nicht länger über all die Wenns und Abers nach, die ihm durch den Kopf gingen. Er tat den entscheidenden Schritt nach

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