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1503 - Die Nacht der Bestien

1503 - Die Nacht der Bestien

Titel: 1503 - Die Nacht der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Auf das Laufen hatte sie trotzdem nicht verzichten wollen, und so schlug sie jetzt den Weg durch den Wald ein. In der Luft lag ständig der Geruch der nahen Themse.
    Der letzte Regen lag noch nicht weit zurück. Auf dem Boden sahen die Pfützen aus wie große Augen. Die Läuferin machte sich einen Spaß daraus, über sie hinwegzuspringen.
    Je tiefer sie in den Wald eindrang, umso mehr verlor sich die Helligkeit.
    Sofia lief wie eine Maschine. Der Rhythmus blieb gleich. Sie wusste genau, was sie sich zutrauen konnte. Sie würde das Tempo erst erhöhen, wenn sie den Wald hinter sich gelassen hatte, denn dann fiel das Gelände leicht ab.
    Dort lief sie dann hinein in die Felder, und sie würde die kleinen Orte in der Nähe sehen, die alle noch im Dunstkreis von London lagen.
    Sofia wusste, wann sie besonders achtgeben musste. Vor der nächsten Kurve war das der Fall. Da hatte der Orkan ziemlich gewütet. Er hatte Bäume umgerissen und Äste geknickt wie Strohhalme. Vieles lag noch am Boden, sodass sie gezwungen war, ihren Lauf zu verlangsamen oder gar zu stoppen, wenn es zu arg wurde.
    Sie stoppte ihn, denn mit einem Blick hatte sie die Veränderung erkannt.
    Einige abgebrochene Äste lagen als große Hindernisse auf dem Weg und mussten umgangen werden.
    Sofia lief langsam aus. Ihr Atem beruhigte sich. Sie fühlte jetzt den kalten Schweiß auf ihrem Gesicht, das sich gerötet hatte. Ihr Herzschlag hatte sich beschleunigt. Das dunkelblonde Haar klebte strähnig auf ihrem Kopf.
    Sie blieb stehen. Eine kurze Pause würde ihr gut tun, bevor sie das Hindernis überkletterte oder umging.
    Sie war allein unterwegs, aber das war sie gewohnt. Sie hatte damit überhaupt keine Probleme. Sie hatte sich noch nie gefürchtet.
    Das hätte auch jetzt der Fall sein müssen, aber irgendetwas war anders.
    Sie verspürte etwas, das sie sich nicht erklären konnte. Sie versuchte, dieses ungute Gefühl zu verdrängen, schaffte es aber nicht. Sie merkte, dass hier etwas anders war als sonst.
    Schnell weglaufen wollte sie nicht. Sofia Wells war eine Frau, die den Dingen stets auf den Grund ging, und das wollte sie auch in diesem Fall so halten.
    Sie schaute sich aufmerksam in der Gegend um. Das Gefühl, von etwas beobachtet zu werden, wollte sie einfach nicht loslassen. Etwas Kaltes rieselte über ihren Rücken. Es war ein Schweißtropfen, der sich in Höhe des Halses gelöst hatte.
    Etwas stimmte hier nicht, das wusste sie. Eine gewisse Unruhe hielt sie umfangen. Sie hörte ihr Herz schneller schlagen, und das lag nicht daran, dass sie so schnell gelaufen war. Diese Unruhe hatte einen anderen Grund. Lauerte hier jemand?
    Sofia hatte sehr wohl die Berichte in den Zeitungen gelesen. Immer wieder wurde darüber geschrieben, wenn einsame Joggerinnen überfallen wurden. Aber darüber hatte sie sich nur wenige Gedanken gemacht. Sie hatte die Berichte gelesen und sie ebenso schnell wieder vergessen. Es war nicht gut, wenn man immer an so etwas dachte. Das verdarb einem den ganzen Spaß am Laufen.
    Etwas knackte in ihrer Umgebung!
    Die Frau schrak zusammen. Das wäre ihr sonst nicht passiert, doch in diesem Fall lagen die Dinge anders. Sie konnte sich vorstellen, dass dieses Geräusch keine natürliche Ursache gehabt hatte, und sie drehte sich langsam um.
    Da war nichts zu sehen.
    Aber das Knacken wiederholte sich und war kaum verstummt, da hörte sie das Knurren.
    Sofia riss ihren Mund auf, ohne einen Laut von sich zu geben. Sie fühlte sich bedrängt, und sie dachte nicht mehr normal. Da war plötzlich eine Angst in ihr, die sie bisher nicht gekannt hatte.
    Sofia sah nichts. Ihre Blicke tasteten den Boden ab, dann wanderten sie höher, weil ihr das Unterholz keine gute Sicht erlaubte. Die Kälte blieb auf ihrem Rücken.
    Sie schluckte den wenigen Speichel, schaute nach vorn, sah keine Bewegung und wartete darauf, dass sich das Knurren wiederholte. Sie dachte dabei an einen Hund, der dem Besitzer entlaufen war.
    Leider gab es immer wieder Tiere, die es auf die Läufer abgesehen hatten. Aber hier war ihr nie ein Hund begegnet. An einen Fuchs glaubte sie ebenfalls nicht, denn die waren einfach zu scheu. Einen Zoo gab es auch nicht in der Nähe, aus dem ein Raubtier hätte entwischen können.
    Es war eigentlich alles normal.
    Aber sie hatte sich das Geräusch nicht eingebildet. So weit war sie mit den Nerven noch nicht herunter.
    Da ihr die bekannte Gegend plötzlich unheimlich geworden war, wollte sie sie so schnell wie möglich verlassen. Wegrennen,

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