PR Action 13 Die Trümmerwelt
geschützt.«
Tanisha dachte an Tante Runs Geschichte von dem umstürzenden Baum. Rhodan und unzählige andere Menschen würden in der Explosion verglühen. Und sie würde die Schuldige sein, ganz gleich, ob sie Zeuge ihres Todes, wurde oder nicht.
Tanisha blickte auf. »Aber ihr könnt nicht Perry Rhodan töten!«, sagte sie. Sie dachte daran, was ihre Mutter über ihn erzählt hatte. Rhodan war kein gewöhnlicher Mensch. Er stand für die Menschheit. Er war, es, der die Menschheit geeint hatte, der verhindert hatte, dass sie sich wie die Tarkas gegenseitig zerfleischten, bis nur noch Trümmer blieben, vom 'Land wie von den Körpern und Seelen der .Menschen. Rhodan zu töten war undenkbar. »Wozu?«, fragte sie Fesk. »Wozu wollt ihr ihn töten? Er hat euch nichts getan.« »Er ist ein Symbol«, antwortete Fesk. Tanisha hatte erwartet, dass der Einwand ihn zumindest schwanken ließe. Aber Fesk war ungerührt. »Wir brauchen ein Symbol, um neu anzufangen. Nur dann wird Nert Hermon zurückkehren und uns wahren Frieden bringen.«
»Aber was wollt ihr von Rhodan? Er hat nichts mit uns zu tun!«
»Noch nicht. Doch das ändert sich in diesem Augenblick. Rhodan ist nach Tarkalon gekommen, zur Dreimondnacht. Er hat es aus freien Stücken getan. Er hat sein Schicksal mit dem unseren verbunden. Nun muss er den Weg, den er eingeschlagen hat, zu Ende gehen.« Fesk blinzelte heftig, als er es sagte.
In Tanisha blitzte eine Erkenntnis auf: Fesks Bemerkung traf ebenso sehr auf ihn selbst wie auf Rhodan zu. Fesk würde nicht nachgeben. Er würde den Weg, den er eingeschlagen hatte, zu Ende gehen. Ganz gleich, wie hoch der Preis sein mochte.
Fesk sah auf die Uhr. »Du hast noch zwei Stunden Zeit. Zünde die Bombe auf dem Höhepunkt der Dreimondnacht.« Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab und stampfte zurück zum Lager der Minenhunde, ein Mann, der kurz ausgetreten war.
Tanisha verfolgte, wie er sich im Lager zu einer Gruppe von Männern gesellte, die in ein Brettspiel vertieft waren. Nichts deutete daraufhin, dass Fesk etwas anderes war als ein Mensch, der bei den Minensuchern Gemeinschaft und eine Aufgabe suchte, für die es sich lohnte, das eigene Leben zu riskieren.
Es war zu viel_
Sie konnte weder den Anblick des angeblich so arglosen Fesk ertragen, noch konnte sie sich vorstellen, ihrem Bruder, ihrer Mutter oder Keil unter die Augen zu treten. Ihre Knie, die eben noch durchgehalten hatten, würden nachgeben, und sie würde heulen und alles verraten, und Fesk würde tun, was er ihr angedroht hatte...
Sie beschwor in Gedanken Bilder von Bojen herauf, griff sich willkürlich eine davon heraus und sprang.
Ihr Sprung endete auf einem steilen Pfad, der sich die Kraterwand der Caldera auf dem Berg Barrat hinab wand.
Schweiß von zahllosen Leibern empfing sie, Kälte, klare, dünne Luft, die sie über die Weite der Caldera und hinaus in die Ferne sehen ließ. Die Caldera war ein Meer aus Leibern.
Einer von ihnen trat ihr in die Ferse. »He, kannst du nicht aufpassen?«, herrschte sie die Frau an, die einen Säugling vor den Bauch gebunden hatte, ihre Boje. Tanisha schnaubte und kehrte ihr demonstrativ den Rücken zu, noch bevor die Frau reagieren konnte.
Im Gleichschritt der Menge stieg Tanisha den Pfad hinab. Niemand schenkte ihr Beachtung. Sie war nur eine von Millionen. Ihr schwarzes Haar, das sie als Terranerin verriet, ihr unerklärliches Auftauchen, das von Anderen beobachtet worden sein musste, ihr merkwürdiger Anzug kümmerten niemand.
Die Menschen waren still und warteten darauf, was die Dreimondnacht bringen mochte. Nur das Schlurfen ihrer Schritte war zu hören, ihre keuchenden Atemzüge in der dünnen Luft und von Zeit zu Zeit das Poltern eines Steins, der sich unter dem Ansturm von Millionen Füßen gelöst hatte. Einige Zeit lang gelang es Tanisha in der Menge aufzugehen. Zu vergessen, weswegen sie gekommen war, das Gewicht der schweren Bombe in ihrer Tasche, die sie nach unten zog, sogar Fesks Blinzeln.
Doch dann glitt eine Kolonne von Gleitern über den Kraterrand der Caldera, in der Mitte ein Fahrzeug, dessen Kanzel aus einer durchsichtigen Kuppel bestand. In der Kuppel saßen zwei Menschen, die sie kannte. Mechter, der Provisorische Verweser, dem sie oft gelauscht hatte, wenn er sich bemühte, den Menschen, Tarkalons Gutes zu tun. Und Rhodan -der Mensch, den sie töten sollte, töten musste. Tanisha scherte aus der Schlange der Marschierenden aus und kletterte auf einen
Felsen, um ungehinderte
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