PR Action 17 Das Auge Des Kosmos
was von ihr blieb. Betty richtete sich auf und hob die rechte Hand. Ihr Finger zeigte nach draußen.
»Sie hat die Wahrheit gesagt. Dort draußen ist Lok-Aurazin. Er ist ganz in der Nähe. Ich espere ihn deutlich. Er scheint seine Abschirmung zu vernachlässigen.«
Im gleichen Augenblick ächzte Sa-nilt laut auf. Seine Arme fuhren in die Höhe, sein Körper zuckte. Sein Schlangenhaar verknotete sich für einen Augenblick ineinander und richtete sich starr auf. Es färbte sich im nächsten Atemzug hellgrau, dann lösten sich die dicken Fäden von der Kopfhaut. Sanilt lag still da.
Rettkal legte sein Ohr auf seine Brust und sagte nach einigen schweren Atemzügen: »Mein Meister ist tot, Großadministrator. Es war zu viel für ihn.« Er schluckte und legte die Hand auf Sa-nilts Stirn. »Und er wird nichts mehr von meinen Leistungen und meinen Kämpfen erfahren.«
Rhodan blickte traurig auf den Leichnam hinunter und hob die Schultern. Wieder war ein unschuldiges Wesen getötet worden. Lok-Aurazins Angriff auf die kleine Kuppel und die Anstrengung der erzwungenen Flucht hatten Sanilt umgebracht.
»Wir lassen ihn hier liegen und kommen mit Robotern zurück, nachdem wir im Kontrollraum waren. Dann holen wir ihn ab und bringen ihn an den Ort, an den er gehört. Einverstanden, Rettkal?«
Der Ekhonide nickte stumm und verhüllte den Tbten mit den Resten der Mäntel. Die drei machten sich in traurigem Schweigen bereit, die kurze Wanderung zu dem Bauwerk anzutre-ten, das Sanilt als »Rundturm« bezeichnet hatte.
6. - Finale in Ratlosigkeit
Es gehörte nicht viel Scharfsinn dazu, überlegte Perry Rhodan, um herauszufinden, dass Lok-Aurazin den Planeten und die Eigentümlichkeiten seiner Kuppelbauten genau kannte. Woher er diese Kenntnisse besaß, war unklar, aber angesichts der gefahrvollen Lage der drei überlebenden Flüchtenden unwichtig.
Aber Rettkal, der Gladiatorsklave,
verfügte über das gleiche Wissen. Binnen einer halben Stunde führte er Rhodan und Betty ohne Umwege und größere Anstrengungen zu einem Feld aus Ruinen, in deren Mitte sich ein etwa fünfzig Meter hoher Rundturm erhob. Sein Durchmesser betrug schätzungsweise zwanzig Meter.
Die Ruinen und der Turm bestanden aus unregelmäßig großen, hellen und tiefschwarzen Steinen. Schon auf den ersten Blick zeigten die Ruinen, dass sie künstlich angelegt waren; es gab keine Zeichen natürlichen Zerfalls.
»Nach rechts«, sagte der Ekhonide am Fuß des Turms. »Der Eingang liegt am Ende einer Treppe.«
Trainingsgelände , dachte Rhodan. Verstecke, Deckung , teilweise freies Schussfeld. Wir sind die Einzigen, die sich hier verstecken. Vor Lok-Aurazin.
»Und niemand schießt auf uns«, murmelte er und folgte etwas langsamer Rettkal, der eilig die Treppe hinaufkletterte. »Hoffentlich bleibt’s so.«
Die Scheinwerferkegel tanzten über Zirmen und Wehrgänge, Rampen und Treppen und über die schachbrettartigen Mauern und Wände. Die Treppe führte halb um die Turmrundung bis zu einer kleinen Plattform, hinter der sich ein Durchgang öffnete. Nacheinander betraten die Flüchtenden einen kreisrunden Raum, in dessen Mitte ein etwas über mannsgroßer metallener Würfel stand. Die Hülle der Konstruktion zeigte die Spuren von Energie waffen-Tref-fern, ausgeglühte und rußbedeckte Flecken und viele kraterähnliche Vertiefungen.
Rettkal eilte auf den Würfel zu und leuchtete ein Tastenfeld an, dessen Symbole Rhodan völlig fremd waren. »Externe Versorgung«, stieß der Ekhonide hervor. »Mehrfach redundant an-gelegt.«
Er tippte langsam und konzentriert einzelne Felder an. Rhodan und Betty Tbufry warteten ungeduldig. Die Halle
war leer und fensterlos; jedes Geräusch erzeugte einen irritierenden Nachhall. Es dauerte etwa eine Minute, dann ertönte ein Brummen aus der Tiefe des Turms und rief im Boden leichte Vibrationen hervor. Rettkal drehte sich um und stieß die Luft mit einem Laut der Erleichterung aus.
»Ich hab es mir richtig gemerkt! Sa-nilt hat so undeutlich geredet ... «
Ein schweres Portal öffnete sich knarrend. Rettkal winkte und betrat den Kubus, der sich als große Liftkabine erwies. Betty und Rhodan blieben neben ihm stehen. Als der Gladiatorsklave einen Hebel bis zu einem anderen Symbolfeld rückte, schloss sich das Portal, und der Lift sank ruckend und ächzend in die Tiefe. Einige Beleuchtungskörper hinter metallenen Gittern erwachten zu zuckender Helligkeit. Die spärliche Inneneinrichtung war von ähnlichen Kampfspuren gezeichnet
Weitere Kostenlose Bücher