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PR Action 17 Das Auge Des Kosmos

PR Action 17 Das Auge Des Kosmos

Titel: PR Action 17 Das Auge Des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Tragen wir ihn abwechselnd? Die tausend Schritte oder so schaffen wir auch noch. Wir müssen ja nicht rennen.«
    *
    Die Schleuse führte in einen Teil der Kuppel, der einst als Rasenfläche entwickelt worden war. Plötzlich gab es keinen kondensierenden Atem mehr, aber binnen kurzer Zeit begannen alle Körperteile zu brennen und gefühllos zu werden. Rhodan entledigte sich seines Mantels, der nur noch aus Fetzen bestand. Unbeholfen gingen sie auf die Grasfläche hinaus, zogen die Mützen von den Köpfen und zupften die Handschuhe von den Fingern. Rhodans Zellaktivator schickte glühende Nervenim-pulse durch seinen Körper, aber die Müdigkeit und die Erschöpfung waren zu groß geworden; der Terraner schleppte sich mit schweren Schritten langsam vorwärts.
    Nach fünfzig Schritten endete die Grasfläche. Sie wurde von niedrigen Dünen aus weißem Sand abgelöst. Rhodan und Betty ließen sich wie auf ein Kommando in den weißen Sand fallen; Rettkal kniete sich langsam daneben und setzte vorsichtig, fast zärtlich, Sa-nilts Körper ab. Als die beiden Terraner ihre Hände mit gespreizten Fingern in den Sand steckten, fühlten sie genussvoll die rettende Wärme.
    Erst als sie die Finger, die zunächst gefühllos waren und dann zu jucken begannen, wieder richtig bewegen konnten, halfen sie sich gegenseitig beim Ausziehen der Stiefel, die sie sofort mit warmem Sand füllten. Rhodan ließ seinen Scheinwerfer aufblitzen und sah auf die Uhr des Armband-Koms.
    »Wir sind knapp hundert Minuten durch dieses eisige Elend gerannt, zumindest wir beide«, stellte er kopfschüttelnd fest. Er sah im ungewissen Licht tiefer in der Kuppel größere Hügel, Türme, eine massige Ruine und einige Felsbarrieren, die sich über Dünen und einen kleinen Wald erhoben. Noch immer herrschte das bedrohliche Licht des Sonnenuntergangs. »Das grenzt an ein Wunder.«
    »Das Wissen, dass wir ein festes Ziel hatten, hat uns geholfen«, stimmte Betty mit bebenden Lippen zu. »Glauben Sie, dass wir hier an ein leistungsfähiges Funkgerät herankommen?«
    »Sanilt wird es uns erklären - wenn wir ihn lebend in die Zentrale bringen.«
    Rhodans Zellaktivator pochte in schnellem Rhythmus. Betty und Rhodan nahmen die Bänder des AtemluftKanisters und des Handscheinwerfers vom Hals und versuchten sich zu erholen. Sie warteten, bis sich der kleine Vorrat an Energiegetränken und Konzentratriegeln genügend erwärmt hatte, und aßen und tranken schweigend, die Zehen und Fußsohlen in den Sand gebohrt. Rettkal versorgte Sanilt, so gut er es unter diesen Umständen konnte.
    Die Kuppel hatte sich scheinbar mit rot leuchtendem Gas gefüllt, und jetzt waren im Zenit der Konstruktion auch wieder die Monde zu erkennen. Rhodan verzichtete darauf, sie zu zählen oder sich Einzelheiten einzuprägen.
    Hast und Eile kämpften in seinem Inneren gegen die Erschöpfung. Er entschloss sich, erst dann aufzubrechen, wenn er sich dazu einigermaßen in der Lage fühlte. Ein langer Blick in Bettys Gesicht überzeugte ihn davon, dass es ihr nicht anders ging. Ihr helles Haar klebte schweißnass an ihrem Kopf. Sie sah hilflos und ausgelaugt aus und wirkte wie ein allzu junges Mädchen, das einer unvorstellbar großen Belastung ausgesetzt war. Auch für Sanilt war es sicher besser, noch ein wenig zu ruhen, als durch die Kuppel geschleppt zu werden. Die Wärme würde ihm guttun.
    Der Großadministrator ließ sich nach hinten fallen und schloss die Augen.
    Er hätte zwanzig Stunden lang schlafen können. Daran war selbstverständlich nicht zu denken. Der Ausbilder würde nicht mehr so lange Zeit haben. Aber eine Handvoll Minuten Erholung und Ruhe konnten sie riskieren.
    »Entspannen Sie sich, Miss Tbufry, Rettkal«, murmelte er. »In einer Viertelstunde sollten wir wieder marschieren.«
    Mit müden Bewegungen schüttelte Betty Sand aus einem Stiefel und versuchte ihn mit einem Fetzen ihres Mantels innen zu säubern.
    »Einverstanden, Sir«, sagte sie.
    Nach etwa zehn Minuten Pause fingen sie und Rhodan fast widerwillig an, sich anzuziehen und auszurüsten. Rettkal hingegen hatte nur stoisch dagesessen und sich um seinen Meister gekümmert. Schließlich, als sich die Dunkelheit am Boden ausgebreitet hatte und nur noch der höchste Punkt der Kuppel in düsterer Glut leuchtete, streckte Rhodan die Hand aus und zog Betty hoch.
    »Gehen wir. Sie führen, Betty.«
    »Mache ich. Hoffentlich geht es jetzt schnell.«
    Leiser und nur für Rhodan bestimmt fügte sie hinzu: »Ich fürchte, dass

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