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PR Action 30 Das Dunkle Korps

PR Action 30 Das Dunkle Korps

Titel: PR Action 30 Das Dunkle Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schweigend nebeneinander; Hernant kannte den Weg zur Mühle. Schon jetzt wurde mir heiß, und ich öffnete die hemdähnliche Jacke des Anzugs bis zum Gürtel. Trotzdem schwitzte ich nicht weniger. Mein Hut klebte am Kopf. Alle fünfzig Schritte spuckte Hernant seinen Schweiß ins dürre Gras.
    Im ruhigen Takt des Schrittmaßes ließ es sich gut nachdenken. Ich beschäftigte mich schwer atmend mit meinen Kenntnissen über Ferrol, den ersten galaktischen Stützpunkt der Menschheit, den Regierungssitz »Roter Palast«, die Kunstwelt Wanderer und deren zweiten Bahn-Brennpunkt, den das Wega-System darstellte.
    Die Gefahr, dass ich mich heute mit dem Rofus-Bazillus ansteckte, einer für Terraner hochgefährlichen Infektionskrankheit, schien verschwindend gering.
     
    *
     
    Die Ferronen und wir Terraner waren Verbündete und unterhielten beste Kontakte, die bisher jeder politischen Belastung standgehalten hatten. Ferrol war eine unabhängige Republik, die keine Kolonialplaneten außerhalb des WegaSystems unterhielt. Ihr Weltraum-Ehrgeiz erstreckte sich auf die Asteroiden, Monde und Planeten des Systems, die man mühsam der Planetenformung unterworfen und besiedelt hatte.
    Dass die Planetarier nicht in der Lage waren, fünfdimensionale Zusammenhänge zu erkennen und umzusetzen, störte niemanden; wenn sie Fachleute für diesen Zweig der Physik brauchten, baten sie Terra, ihnen Wissenschaftler zu schicken, die großzügig bezahlt wurden.
    Doch das schien sich jetzt zu ändern. Saquola zumindest konnte fünf dimensionale Vorgänge erfassen. Vermutlich war er der erste Ferrone, dem dies möglich war. Und auch von ferronischen Mutanten wie Borram und Naalone hatte man noch nie etwas gehört. Bislang zumindest. Welche Veränderungen waren uns hier noch entgangen?
    ES hatte diesem Volk in grauer Vorzeit das Prinzip der Käfigtransmitter geschenkt, und ES hatte auch solche Transmitter auf zahlreichen Welten der Wega hinterlassen, sodass die Ferronen problemlos interplanetare Reisen unternehmen konnten. Es war bekannt, dass es eine große Zahl dieser Transmitter gab; selbst im Roten Palast hatte sich ein Exemplar gefunden. Für mich waren die »alten« Transmitter ein Teil der »Rätselstrecke« gewesen.
    Noch heute war ich überzeugt, dass längst nicht alle Geräte entdeckt und dass ihr Netz noch immer nicht völlig erforscht und katalogisiert war. Ob nun das gesamte Sonnensystem derart vernetzt war, spielte jetzt keine Rolle - ich war mühsam und schwitzend zu Fuß unterwegs.
    Thorta lag unter diesen Umständen sozusagen am anderen Ende der Galaxis.
    Ich ging weiter, Schritt um Schritt, neben dem Blauhäutigen, der keinerlei Müdigkeit erkennen ließ.
     
    *
     
    Weit vor uns, am Ende einer langen Durststrecke, lagen meine Ziele: Thorta und der Rote Palast. Die Hauptstadt Ferrols war eine Metropole von beindruckender Größe. Außerhalb der weiträumigen Stadtgrenzen lagen Industriebezirke, ein Raumhafen, eine Werft und Raumschiffsdocks. Bully würde auf diesem Hafen landen.
    Wahrscheinlich brachte mich mein überraschend schweigsamer Gastgeber nicht mit dem Hochplateau und der vierseitigen Metallpyramide in Verbindung. Tief unter der Oberfläche befand sich ein fünfeckiger Raum mit einem Tisch in der Mitte und leuchtenden Wänden, daneben eine Kammer, in der ein Transmitter stand. Er war auf ein Empfangsgerät auf der gegenüberliegenden Planetenhemisphäre ausgerichtet. Die Pyramide stellte ein Relikt aus der Zeit dar, in der ich das »Galaktische Rätsel« löste, aber das war inzwischen Vergangenheit, gemeinsame Geschichte Terras und des Wega-Systems.
    »Vielleicht hat Ticho endlich seinen Transmitter repariert«, sagte Hemant unvermittelt und trat nach einem Erdhaufen, der sich in grauen Staub auflöste. »Dann haben Sie’s leichter, zum Roten Palast zu kommen.«
    »Hoffen wir’s«, antwortete ich leicht irritiert. Bisher war nur das Geräusch unserer Schritte im verfilzten gelben Gras zu hören gewesen. »Ticho ist der Besitzer der Mühle, dem Namen nach?«
    »Ticho Tapi, ja. Ein umgänglicher Zeitgenosse.« Hemant nahm die zerbeulte Kopfbedeckung ab, wischte den Schweiß von seiner Stirn und stülpte den breitkrempigen Hut aus Grasgeflecht wieder auf sein kurzes Kupferhaar. »Und der beste Nachbar, den man sich wünschen kann.«
    Die Savanne war menschenleer; weit

    und breit waren weder Bauwerke noch Waldstücke oder Zeichen der Besiedlung zu sehen. Über der schier endlosen Fläche flimmerte die Luft wie über den

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