PR Action 32 Eismond Iridul
Damen und Herren, zittern die Gegner unserer Sache zu Recht. Sie können stolz sein auf den Weg, den Sie bisher gegangen sind. Sie müssen sich aber darüber im Klaren sein, dass wir bis zu diesem Zeitpunkt noch keines unserer wahren Ziele erreicht haben!«
Der ehemalige Botschafter Ferrols auf Tferra hob den rechten Arm und deutete in einer energischen Bewegung auf den Boden vor seinen Füßen.
»Heute ist der Tag, an dem wir den nächsten wichtigen Schritt unternehmen. Der Einsatz erfordert wiederum Ihre gesamte Konzentration und geistige Flexibilität. Anschließend werden wir mit unseren neuen Verbündeten die Basis für die nächsten Wochen beziehen.«
Der Eismond Iridul ist für unsere Belange perfekt!, fügte er in Gedanken hinzu.
Wohlweislich vermied er es, seine Gefolgsleute vollständig in seine Pläne einzuweihen. Falls es beim Angriff unerwarteterweise Komplikationen geben sollte, würde zumindest niemand den Namen ihrer Rückzugs weit erfahren können.
Saquola streckte beide Arme aus, als wollte er die zwanzig Frauen und Männer gleichzeitig umarmen.
»Danach werde ich Ihnen eines meiner wichtigsten Versprechen einlösen können: die Verleihung der relativen ...«
Iljakin 14. Juli 2169
»... Unsterblichkeit!«
Vladimir Iljakin lief ein kalter Schauer über den Rücken. Seit Minuten pochte das Herz unangenehm stark. Als Saquola an ihm vorbeimarschiert war, hatte er einen Moment lang befürchtet, dass er ihm die Aufregung ansah.
Wieder einmal fühlte sich Iljakin im Entschluss bestätigt, sich Saquola angeschlossen zu haben. In den Monaten nach ihrem ersten Treffen auf Gran Canaria hatte ihn der Divestor mehrmals vor die Wahl gestellt, seine eigenen Wege zu gehen. Doch Iljakin hatte sich jedes Mal dafür entschieden, an der Seite des Ferronen zu bleiben.
Er unterdrückte ein wohliges Grinsen.
Schlussendlich ist alles genau so geschehen, wie es geschehen musste, damit ich heute hier sein kann, dachte er zufrieden. Drei lange Jahre hatte er an der Mutantenschule um seine Anerkennung gekämpft, um dann von Marshall brutal abgewiesen zu werden.
In der Zwischenzeit wusste Vladimir Iljakin nicht mehr, wofür er damals genau gekämpft hatte. Um in Rhodans Mutantenkorps auf genommen zu werden? Um im Namen einer Regierung Recht und Ordnung im Vereinten Imperium aufrecht zu halten, die mehr oder weniger der Vision eines einzelnen Mannes entsprungen war? Rhodans Menschheit, Rhodans Imperium - Rhodan, der Erbe des Univer-
sums, wie ihn die einschlägigen Medien reißerisch nannten.
Für ihn hatte er seine wertvolle Gabe einsetzen wollen? Für ihn hatte er sein Leben riskieren und im selben Atemzug dasjenige von anderen Lebewesen nehmen wollen? Rhodan wurde nachgesagt, er sei ein »Humanist«. In Iljakins Augen war aber die bisherige Ausbreitung von Rhodans Dritter Macht, dem Solaren und später dem Vereinten Imperium vor allem eines gewesen: aggressiv.
Iljakin verstand nicht, wie hochanständige und sich stets treu gebliebene Männer wie Reginald Bull Rhodan blindlings folgen konnten. Er hatte den Vizeadministrator anlässlich eines Korpsbesuchs von Bulls Führungsstab kennenlernen dürfen. Sofort hatte ihn der untersetzte Mann mit den hellwachen blauen Augen und dem ungekünstelten Verhalten in seinen Bann gezogen. Trotz seiner relativen Unsterblichkeit schien Bull immer noch derjenige zu sein, der vor fast 200 Jahren die STARDUST bestiegen hatte.
Allen positiven Charakterzügen zum Trotz: Solange sich Bull wie ein treu ergebener Hund an Rhodans Zielen orientierte, konnte Iljakin ihn letztlich nicht ernst nehmen.
Wie anders lagen die Fakten bei Saquola, wie anders war seine Art, zu denken und zu führen! Der Ferrone hatte es nicht nötig, seine Gefolgsleute in enge hierarchische Strukturen zu pressen und ihnen eine Hirnwäsche nach der anderen zu verschaffen, um sich ihrer Treue zu versichern.
Im Gegensatz zu Rhodan machte Sa-quola keinen Hehl aus seinen persönlichen Zielen und gestattete - ja, erwartete sogar, dass sich seine besten Männer und Frauen selbst Ziele setzten. Solange sie weder mit seinen noch mit den Zielen des dunklen Korps als Gesamtes kollidierten, hatte er nichts dagegen einzuwenden. Dies hatte Saquola ihm persönlich gesagt.
Selbstverständlich blieb der Telekinet und Teleporter nicht nur deswegen bei dem Ferronen, weil dieser ehrlichere Ziele verfolgte als Rhodan. Saquola köderte ihn darüber hinaus mit der Vergabe der relativen Unsterblichkeit in Form von
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