PR Action 35 Ziel Physiotron
Physiotron sich beinahe verloren ausnahm. Zwei Kilometer ragte dieser schlanke Turm himmelwärts, und jetzt leuchtete er. Wie glühendes Metall. Aber er war ...
»... kalt«, stellte Saquola fest und nahm die Hand von einem der vier leicht geschwungenen Beine, auf denen die Turmkonstruktion ruhte. Ganz vorsichtig hatte Saquola die Fingerspitzen der in mattem Rot glimmenden Oberfläche genähert, nichts gespürt und schließlich gewagt, sie zu berühren.
Für einen so winzigen Augenblick, dass es ebenso gut Einbildung sein konnte, glaubte er seine Fingerabdrücke zu erkennen; aber wenn er sie überhaupt hinterlassen hatte, hatten sie sich jetzt schon wieder aufgelöst.
»Wir sollten trotzdem nicht hier stehen bleiben, Euer Exzellenz.« Vladimir Iljakin fasste Saquola am Arm.
»Au!«, entfuhr es Saquola. »Nicht so fest, ich ...«
Er wandte den Kopf, sah dem jungen Mann ins Gesicht, las Erschrecken darin. Hastig, als sei Saquolas Arm unvermittelt glutheiß geworden, ließ der hagere Mutant ihn los.
Immer noch wie ein Geschenk des Himmels, nun aber auch vage besorgt und ehrfürchtig blickte Iljakin ein weiteres Mal auf seine linke Hand - die nicht mehr aussah wie seine Hand. Weil er eben nur fast unversehrt aus dem Phy-siotron getreten war.
Durch die Zelldusche war die Hand zu Metall geworden, ihrem Aussehen nach jedenfalls. Allerdings konnte Iljakin sie bewegen, wie Saquola mit eigenen Augen bezeugt hatte. Auch sagte der Mutant, sie tue ihm nicht weh, er habe Gefühl darin und sie komme ihm bei Weitem nicht so schwer vor, wie sie aussah.
Letzteres jedoch war wohl eine Täuschung.
Der Mutant hob die linke Hand vor sein Gesicht, ließ die Finger spielen, ballte sie zur Faust, öffnete sie und schloss sie abermals.
»Diese Kraft«, flüsterte er, und das rötliche Leuchten des Turmes schien sich für einen Moment in seinen dunklen Augen zu sammeln. Wie zum Vergleich hob lljakin auch die andere, normal gebliebene Hand und machte eine Faust.
»Welch ein Unterschied.« Staunend schüttelte er den Kopf. Eine Strähne seines wie lackiert wirkenden, weil eingefetteten Haars rutschte ihm in die Stirn.
Sein Blick wanderte von seinen Händen zu Saquola. Dieser hob nur fragend die dichten Brauen, die massierende Hand noch dort am Arm, wo Iljakin ihn gerade gepackt hatte.
»Diese ... neue Hand«, erklärte der Mutant, »ist viel kräftiger als die andere. Mindestens zehnmal stärker!«
In seiner Miene setzte sich das Wechselspiel der Emotionen fort, aber das Staunen gewann nun die Oberhand. Staunen und Begeisterung über all das, was neu an ihm war. Oder was außer der Hand und den gleichfalls metallisch wirkenden Adersträngen, die sich von dieser Hand aus sichtbar durch den Arm bis zur Schulter hinaufzogen, als müsste sie gesondert damit verknüpft werden, noch neu sein mochte.
Saquola nickte, die Lippen geschüizt und von den Gefühlen, die Iljakin ergriffen hatten, längst angesteckt; nur wahrte er sein Gesicht. Momentan gab es allenfalls Grund zur Freude, aber noch keine Ursache. Dieser wiederum musste er noch auf den Grund gehen.
Was hat die Zelldusche außer der Mutation seiner linken Hand noch bewirkt?
Das war die Frage, die es zu beantworten galt. Eine Frage, die Saquola für wichtiger hielt als das, was mit dem Turm vor sich ging. Was keineswegs hieß, dass diese Frage wirklich wichtiger war. Im Gegenteil, für die Situation insgesamt war wohl von größerer Bedeutung, was hier vorging - mit dem Turm speziell, mit dem künstlichen Himmel, der sich wie zum bösen Omen zugezogen und verdunkelt hatte ...
Saquola mochte diesen Gedanken nicht weiterverfolgen.
Für ihn war Vladimir Iljakin jetzt schlicht und ergreifend interessanter. Der Mutant war die »Angelegenheit«, mit der Saquola sich persönlich befassen wollte. Die andere, die Erforschung und hoffentliche Klärung dieser plötzlichen Phänomene um sie herum, konnte er Ulivawe Mnerosarch, seinem Chef Wissenschaftler, zu treuen Händen übergeben. Zumal dieser - sollte es gefährlich werden - austauschbar, sein Verlust zu verschmerzen wäre.
Wenn hingegen ihm selbst etwas zustieße, weil er mit Technik hantierte, die er auch nach all den Jahren noch kaum verstand, weil sie buchstäblich unergründlich war ... nun, das wäre fatal. Gerade jetzt, da das Ziel so nahe war wie nie zuvor. Andererseits jedoch ...
06 ES überhaupt zuließe, dass mir etwas passiert? Jetzt, nachdem das Schicksal wieder in seine vorgesehenen Bahnen gelenkt ist? Ist das
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