PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe
Resident?«
»Ich werde mit der wiederhergestellten JOURNEE starten und die Nachricht von der Invasion Andromedas persönlich mit dem Spürkreuzer in die Milchstraße bringen.«
»Auch mit Chemtenz ist keine Verbindung zu bekommen!«, meldete die Orterin.
»Danke«, sagte Rhodan. Seine Miene verdunkelte sich. Damit hatte er nicht unbedingt gerechnet. Was war auf Chemtenz geschehen? War auch diese Welt schon Opfer der Kastun-Schlachtschiffe geworden?
»Aber die Milchstraße hat doch genug eigene Probleme«, sagte Admiral Kethmero.
»Das ist zweifellos wahr. Doch obwohl Terra und Arkon selbst am Sternenfenster unter höchstem Druck stehen, werde ich versuchen, mich der Angelegenheit Andromeda anzunehmen. Ich werde zumindest für kurze Zeit mit einer Flotte terranischer Schiffe zurückkehren, mich militärisch den Fremden entgegenstellen und den Völkern von Andromeda beistehen.« Der Tefroder ließ sich nicht das Geringste anmerken. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er schließlich nickte. »Genau das habe ich von dir erwartet, Resident. Alle anderen Entscheidungen wären unsinnig. Allein kannst du hier nichts ausrichten. Und ich muss nicht eigens betonen, dass die Tefroder den Terranern für ihre Hilfe dankbar sind ... falls es noch nicht zu spät ist, wenn diese Hilfe eintrifft.«
Rhodan nickte ernst. »Vielleicht können wir mit der Milchstraße Funkkontakt aufnehmen, sobald wir Andromeda verlassen haben. Das würde die reine Flugzeit um die Hälfte verkürzen. In zehn Tagen könnte Hilfe hier sein.« Falls es der terranischen Flotte überhaupt gelingt, die Barriere um Andromeda zu durchbrechen.
»In zehn Tagen kann viel passieren«, meinte Kethmero.
»Ich weiß.« Rhodan legte dem Admiral eine Hand auf die Schulter. »Aber ich sehe keine andere Möglichkeit. Wir starten morgen früh, sobald die Arbeiten an der JOURNEE abgeschlossen sind. Haltet durch, Kethmero.«
»Wir werden es versuchen. So ernst die Lage auch ist, ich würde dich und deine Besatzung trotzdem gern zu einem kleinen Bankett heute Abend einladen. Im Raumhafen-Kasino, ein zwangloses Beisammensein zum Informationsaustausch.«
Rhodan ließ sich seine Verwunderung nicht anmerken.
»Wir kommen gern.«
Der Admiral nickte, drehte sich um und verließ die Zentrale.
Raye war in der JOURNEE gewesen!
Zim November konnte es nicht fassen. Sie hatte Admiral Kethmero in den Spürkreuzer begleitet, und er hatte unter der SERT-Haube gesessen und sie zuerst nicht bemerkt und dann nicht reagieren können, weil der Probedurchlauf der Simultanen Emotiound Reflex-Transmission in die entscheidende Phase getreten war.
Dank der SERT-Haube entfiel bei der herkömmlichen ReizReaktions-Ablauffolge - Wahrnehmung, Interpretation der Wahrnehmung, gedankliche Reaktion, körperliche Reaktion, Aktion einer Maschine - die zeitraubende motorische Umsetzung eines Gedankens in eine Tat. Der Emotionaut sah, dachte und handelte im gleichen Augenblick über die SERT-gesteuerte Apparatur, doch das funktionierte nur, wenn die Abstimmung mit den Schiffssystemen nahezu perfekt war, und an dieser Justierung hatten sie gearbeitet.
Und dann hatte Raye die Zentrale der JOURNEE verlassen, während der Admiral sich noch mit Perry unterhalten hatte.
Warum?
Zim wagte den Gedanken kaum zu denken.
Hatte sie ihn etwa gesucht? Wollte sie ihn sprechen?
Unsinn!, redete er sich ein. Sie musste ihn doch in der Zentrale gesehen haben.
Aber vielleicht wusste sie nicht, dass er Emotionaut war, und hatte ihn unter der Haube nicht erkannt...
Und nun würde die JOURNEE in die Milchstraße zurückkehren, und er würde sie nie wieder sehen.
Dazu war er nicht bereit.
Zim spielte keine Sekunde lang mit dem Gedanken, einfach in Andromeda zu bleiben, bei Raye. Er hatte noch nichts über sie herausfinden können, wusste nur, dass er sie liebte, aber das hieß nicht, dass sie seine Gefühle auch erwiderte. Außerdem konnte er die JOURNEE nicht allein fliegen lassen. Er war der einzige Emotionaut an Bord, und Rhodan konnte nicht auf ihn verzichten.
Aber er würde sich auf jeden Fall von Raye verabschieden.
Der Bordtransmitter war wieder einsatzbereit und befand sich nur ein Deck über der Zentrale ...
Als die tefrodischen Techniker weitere Justierungen vornahmen, bei denen seine Mitwirkung nicht erforderlich war, ging er zum Antigravschacht und ließ sich ein Deck höher tragen. Auch dort nahmen tefrodische Techniker letzte Einstellungen vor. Sie erkundigten sich gar nicht nach seiner
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