PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe
größer als die unserer verlorenen Heimat sind«, erläuerte der Virthhostur.
»Cyrdan gehört dem zweiundneunzigsten Tamanium an«, warf Admiral Kethmero ein. »Und die fünfzig Schiffe, die unsere Heimatwelt bis zum Letzten verteidigen werden, bilden die sechsunddreißigste Außenrandflotte von insgesamt einhundertelf dieses Tamaniums.«
Rhodan nickte. In der Milchstraße stammten direkt oder indirekt Dutzende Völker von den Lemurern ab, die wiederum zahlreiche Reiche gegründet hatten. In Andromeda war es nicht zu dieser Zersplitterung gekommen. Über Jahrtausende hinweg hatten die Meister der Insel die Tefroder unter strenger Kontrolle gehalten und zu einer Einheit geschmiedet. Dieses Reich war in den zweieinhalb Jahrtausenden nach dem Ende der Diktatoren fast unverändert bestehen geblieben.
Er ließ den Blick durch die Runde schweifen und lauschte den weiteren Ausführungen der beiden Militärs nur noch mit halbem Ohr.
Roboter und tefrodisches Personal reichten Getränke und kleine Imbisse. Die Geräusche leiser Gespräche vereinigten sich zu einem ständigen Hintergrundsummen, das anund abschwoll, aber nie ganz zum Erliegen kam.
Etwa fünfzig Besatzungsmitglieder der JOURNEE hatten ihn zu dem Empfang begleitet, und etwa genauso viele Tefroder waren geladen worden. Erfreut stellte er fest, dass die Terraner nicht unter sich blieben, sondern Gespräche mit ihren Verwandten aus Andromeda suchten.
Bi Natham Sariocc zum Beispiel diskutierte mit einer tefrodischen Kollegin über die Hyperraum-Barriere. Die beiden hatten sich einen Holoprojektor bringen lassen, mit dessen Hilfe sie Formeln und schematische Darstellungen projizierten. Rhodan merkte auf, als der Hyperphysiker eine antike vergoldete Taschenuhr aus einer Tasche seiner Kombination holte und der Tefroderin zeigte. Solch ein Modell hatte er seit Jahrtausenden nicht mehr gesehen.
An einem abgelegenen Tisch des Kasinos saßen Raye Corona und Zim November und unterhielten sich angeregt. Rhodan lächelte schwach. Der junge Emotionaut schien die nur wenig ältere Ärztin geradezu anzuhimmeln. Mehrmals griff er nach ihrer Hand, schien dann aber doch nicht den Mut zu finden, sie zu berühren. Bahnte sich da etwas an, das über bloße Völkerverständigung hinaus ging?
»Wie organisiert das Tefrodische Imperium den Widerstand gegen die Invasoren?«, unterbrach Rhodan den Redefluss des Virthhostur, als ein Kellner mit einem Tablett mit Hors d'oeuvre zu ihnen trat.
»Wir ziehen alle verfügbaren Raumschiffe um die Planeten zusammen, auf denen sie normalerweise stationiert sind. Und wenn eine Welt einen Angriff meldet, schicken wir sofort Verstärkung. Nur ist es dann leider meistens schon zu spät. Die wichtigsten Welten des Imperiums haben wir natürlich mit besonders starken Flottenverbänden gesichert ...«
»Genauso würde ich auch vorgehen«, sagte Rhodan und schaute zu Tess Qumisha und Benjameen da Jacinta hinüber. Er kniff die Augen zusammen. Die beiden redeten sparsam gestikulierend aufeinander ein. Tess warf, offensichtlich wütend, den Kopf zurück und strich sich eine Strähne aus der Stirn. Der Arkonide machte eine energische Handbewegung, als wolle er unterstreichen, dass dieses Gespräch für ihn beendet war, und drehte sich von der knabenhaft schlanken Frau weg.
Rhodan hätte nur allzu gern gewusst, worüber sie gesprochen hatten.
Coa Sebastian trat zu ihnen, und Rhodan stellte die unnahbar wirkende Kommandantin der JOURNEE vor.
»Ich bin hier, um dem Terranischen Residenten und seinem Schiff Geleitschutz bis an den Rand Hathorjans anzubieten«, sagte Lans Dalejoer.
»Ich danke für das Angebot«, versetzte Rhodan, »aber damit wäre keinem von uns geholfen.«
Fragend sah der Virthhostur ihn an.
»Ich bezweifle«, fügte der Resident hinzu, »dass deine Schiffe die JOURNEE schützen könnten. Solch eine kleine Flotte würde nur Aufmerksamkeit der Invasoren auf sich ziehen. In diesem Fall scheint mir Verstohlenheit der bessere Weg zu sein.«
Täuschte Rhodan sich, oder wirkte der hochrangige Tefroder tatsächlich ein wenig verschnupft, als er sich wieder dem Admiral zuwandte?
Plötzlich fragte Perry sich, ob es nicht doch besser gewesen wäre, das Angebot anzunehmen - aus einer Vielzahl von Gründen.
Und als Rhodan den Empfang kurz darauf verließ, fragte er sich aus irgendeinem Grund, ob er den Admiral und den Virthhostur je wieder sehen würde.
Als Haustier hatte man es nicht immer einfach, die Aufmerksamkeit seiner
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