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PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

Titel: PR Andromeda 02 - Die Methanatmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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verhindert, doch Blut und Erbrochenes verschmierten den Helm von innen.
    »Wir müssen ihn abtransportieren.« Mimo Serleach kniete neben dem Verletzten und versuchte vergeblich, den Medoanschluss des Anzugs zu nutzen. Die Schäden waren umfassend; es grenzte an ein Wunder, dass die Sauerstoffversorgung noch funktionierte. »Erst an Bord habe ich die Möglichkeit, ihn zu stabilisieren.«
    Weyhans Gesicht verzerrte sich. »Ich sterbe …«, stieß er keuchend hervor, und das Sprechen bereitete ihm große Mühe. »Ich spüre es, aber … verfluchte Kastuns.«
    Sein Helmfunk war schwach, außerhalb des Wracks nicht mehr zu empfangen. Serleach beugte sich vor, bis die Helme sich berührten und den Schall übertrugen. »Du schaffst es«, stellte er fest. »Ich gebe dir ein Schmerzmittel.«
    »Nein.«
    »Wo sind die anderen? Wie viele von der Besatzung haben den Angriff überlebt?«
    »Alle … sind gestorben … Ich habe sie gehört, ihre Schreie …«
    »Ruhig bleiben«, mahnte der Bordarzt, als Weyhan sich zitternd aufbäumte. »Wir bringen dich auf unser Schiff, dann suchen wir die anderen.«
    »Sie sind weg.« Der Verletzte schrie die Worte schier hinaus. Er keuchte und krümmte sich.
    »Wie, weg?«, wollte Perry Rhodan wissen.
    »Die Fremden … haben ihre Leichen … geholt. Mich haben sie … liegen gelassen, ich lebe … ja noch.« Was immer er erlebt hatte, es musste schrecklich gewesen sein. Jäh bäumte er sich auf, begann um sich zu schlagen, als sehe er die Fremden wieder vor sich, und sank matt zurück, als Armouk und Gonzales ihn festzuhalten versuchten. Sein Gesicht war jetzt bleich wie der Tod, ein dünner Blutfaden sickerte zwischen den Lippen hervor und verteilte sich in der kaum nennenswerten Schwerkraft, die sein Raumanzug noch erzeugte. Im Wrack herrschte ohnehin Schwerelosigkeit.
    »Kamen die Fremden von den Kastuns?«
    »Andere … groß… gelb …«
    Zitternd starb Weyhan. Erst im Tod wich der qualvolle Ausdruck in seinen Augen der Ahnung eines Lächelns.

Logbuch Spürkreuzer JOURNEE
    Tex teintrag vom 25. März, 04:14:57 Bordzeit; 
    Expeditionsleiter Perry Rhodan
     
    »Wir kamen zu spät. Obwohl wir das tefrodische Wrack, soweit es uns zugänglich war, systematisch durchsuchten, fanden wir keine Überlebenden mehr. Nur den Leichnam einer Tefroderin. Sie erlag ihren schweren Verletzungen offenbar erst wenige Minuten bevor wir zu ihr vorstießen.
    Aber das sind zwei von knapp hundert Besatzungsmitgliedern. Weyhans Worte geben zu denken, spiegeln vielleicht nicht nur Fieberphantasien wieder. Wir müssen uns fragen, wer ein Interesse daran haben kann, tote Tefroder zu bergen und gleichzeitig Verletzte ihrem Schicksal zu überlassen.
    Die beiden Toten wurden in die Kältekammern der JOURNEE gebracht. Sie sollen ein ehrendes Raumbegräbnis erhalten.
    Noch haben uns in diesem System keine Kastun-Kriegsschiffe aufgespürt. Ich will unser Glück nicht länger auf die Probe stellen – wir nehmen Kurs zurück auf das Kepekin-System.«

Kapitel 13
     
    Die JOURNEE verließ den Hyperraum gut zwei Lichtmonate vor dem Geheimstützpunkt der Maahks. Die blauweiße Sonne stand so einsam wie seit Jahrmillionen, ihre drei Planeten waren tote, kahle Welten, auf denen nie Leben existiert hatte.
    So stellte es sich in den Ortungen dar.
    Im Umkreis von Dutzenden von Lichtjahren gab es keinen Raumschiffverkehr. Ein fernes Echo verriet einen Pulk von Kastun-Kriegsschiffen, aber die Anzeige war zu schwach für mehr als diese vage Feststellung.
    In einer weiteren Überlichtetappe flog der Spürkreuzer in das System ein und erreichte einen Punkt zwischen den Umlaufbahnen der beiden inneren Planeten. Die Position lag näher an der Sonne; falls erforderlich, konnte das Schiff den Ortungsschutz der Korona nutzen.
    20 Minuten später senkte sich die JOURNEE auf Kepekin- II herab.
    »Diese Welt liegt tatsächlich im Dornröschenschlaf«, stellte Perry Rhodan beim Blick auf die Ortung fest. »Ich frage mich, wann sie aufwacht.«
    Zim November flog das Schiff mit Kurs auf den alten Landeplatz.
    Dann der Durchbruch durch den Ortungsschutz. »Es ist eine hyperenergetische Barriere«, vermutete Bi Natham Sariocc. »Die Maahks nutzen die Besonderheiten des Sonnenspektrums.« Nichts hatte sich verändert.
    »Was ist ein Dornröschenschlaf?«, fragte Grek-665½ unvermittelt. Die ganze Zeit über hatte er geschwiegen und sich aufs Beobachten verlegt.
    »Ich habe keine Ahnung«, gestand Zim November, während die SERT-Haube alle

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