Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

Titel: PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
beinahe kein Ende.«
    »Beeindruckend, nicht? Wie kommst du dann darauf, mich als schwach zu bezeichnen?« Rhodans Atem ging jetzt flacher.
    Takegath war klar, dass der Terraner mit seinen Fragen versuchte, den Kampf, der unweigerlich kommen musste, hinauszuzögern, um neue Kräfte zu schöpfen. Takegath machte es nichts. Der Ausgang des Kampfs stand außer Frage, und er wollte, dass der Terraner verstand, bevor er starb.
    »Weil das alles nur ein schwacher Abklatsch dessen ist, was du hättest sein können.« Takegath öffnete die Verschlüsse seines Anzugs. Er wollte den Akt mit bloßen Händen vollführen. »Deine Galaxis, die Milchstraße, ja selbst diese hier und viele andere könnten in deiner Hand sein, hättest du nicht immer wieder deiner Schwäche nachgegeben, besiegte Gegner nicht auszulöschen und faule Kompromisse zu schließen, die weit hinter dem zurückblieben, was dir offen gestanden hätte, hättest du entschlossen gehandelt. Du wärst jetzt ein anderer.«
    Der Terraner nickte. »Du hast Recht, das wäre ich.« Er griff nach dem Schwert vor ihm. »Ich wäre wie du, ein verhasster Schlächter, der Unzählige auf dem Gewissen hat.«
    Gleißende Wut stieg in Takegath auf. Die Wut und unbedingte Entschlossenheit, die ihn als Kind den Marsch der Pachtlinge hatte überstehen lassen, die ihn zu den Sternen und schließlich zur Unsterblichkeit geführt hatte. Aber da war noch etwas. Eine Stimme regte sich in ihm. Ich wollte es nicht!, rief sie. Ich wollte nicht töten, keine Diktatur über mein Volk aulbauen. Ich wollte die Unsterblichkeit, um meinem Volk zu dienen, nicht um zu morden!
    Takegath wischte den Gedanken weg. Er machte ihn weich. Und Schwäche war tödlich.
    Der unsterbliche Kopfjäger streifte Kampfanzug und Umhang ab und warf sie achtlos zur Seite. Mit beiden Händen langte er nach dem Schwert, das der überraschte Tefroder hatte fallen lassen. Seine Finger schlossen sich um den Griff.
    »Genug geredet, Perry Rhodan. Möge der Stärkere gewinnen.«
    Blitze verästelten sich unvermittelt auf der bislang unsichtbaren Kuppel des Energieschirms. Takegaths Taktikhirn analysierte ihre Herkunft. Eine Granate war in den Schirm eingeschlagen und verpufft, abgefeuert von den Zuschauerrängen. Gefährten des Terraners mussten sich dort verborgen haben.
    Der Moment ihres Einschlags war zufällig, doch Takegath mutete das Lichterspiel merkwürdig passend an, ein Wetterleuchten, das das Ende eines Unsterblichen einleitete ...
    Tess und Benjameen trugen SERUNS, als sie aus der Schleuse der SPIRIT traten. Norman musste ohne Schutzanzug auskommen, in der Hektik des Aufbruchs hatte keiner von ihnen daran gedacht, die Spezialanfertigung mitzunehmen, die für ihn in Tess' Kabine bereitlag.
    Tess ertappte sich dabei, wie sie immer wieder unruhige Blicke auf den Klonelefanten warf. Sie hatte Angst um ihn. Ein einziger Streifschuss würde ihn bereits das Leben kosten. Bist du eigentlich völlig verrückt geworden?, wies sie sich zurecht. Ein paar Schritte von dir kämpft Perry Rhodan um sein Leben. Das Schicksal einer Galaxis steht auf dem Spiel -und du sorgst dich um ein Haustier?
    Es half nichts. Norman war ein Teil ihres - und Benjameens - Lebens geworden. Er würde ihr fehlen. Und irgendwie schien es ihr, als würde sein Tod die Ungerechtigkeit auf die Spitze treiben. Er war eben nur ein Tier und ahnte nichts vom Machtstreben des Gelben Meisters, dem Andromeda zum Opfer fiel.
    Benjameen machte unmittelbar vor dem jetzt wieder unsichtbaren Energieschirm Halt und legte Kiriaade mit einer geschmeidigen Bewegung ab.
    Sie kann nicht mehr als ein Kind wiegen, dachte Tess. Der Nukleus scheint es nur mit letzter Anstrengung zu schaffen, sich physisch zu manifestieren. Und ausgerechnet er soll uns retten?
    Der Arkonide kniete vor der schönen Frau nieder und redete auf sie ein.
    Er hatte eine Hand unter ihren Nacken geschoben, um ihr direkt ins Gesicht sehen zu können, aber es gelang ihm nicht. Sobald er den Griff lockerte, sank ihr Kopf kraftlos zur Seite.
    Tess trat neben die beiden, gefolgt von Norman, der mit seinem Rüssel an Kiriaade zog. Vom nur wenige Meter entfernten Kampfplatz drangen blecherne, harte Schläge herüber. Schwerter, die mit vernichtender Kraft gegeneinander schlugen. Tess sah nicht hin, sie wollte nicht sehen, was ihr die Vernunft sagte: Dass Perry Rhodan trotz der Erfahrung vieler Jahrtausende gegen den Cyborg auf verlorenem Posten stand.
    »Kiriaade?«, flüsterte Benjameen. »Hörst du mich,

Weitere Kostenlose Bücher