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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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ich eigentlich nicht in den Kreis der Heroen, denn meinem Volk entstammen keine Waffenträger, die dem Kriegshandwerk nachgehen, sondern lediglich Philosophen, Denker, Statistiker, Strategen - und was sonst noch in den Bereich von Feldherrn fällt. Doch was wäre das Kriegshandwerk ohne die richtige Strategie? Ein Glücksspiel! Selbst noch so große Heere, noch so unerschrockene Krieger können gegen Schwächere verlieren, die die richtige Taktik anwenden. Darum bedienen sich auch die Mächtigsten unter den Mächtigen der Dienste von Denkern wie mir, Eidanher.
    Von Statur eher zart, ja geradezu filigran, können wir Pyhrn dennoch von großen Triumphen berichten, die wir für die Superintelligenz eingefädelt haben, der wir dienen. Ohne uns Strategen wäre die Galaxis Jonx vielleicht nie in die Mächtigkeitsballung der K'UHGAR eingegliedert worden, jedenfalls nicht so schnell. Denn unsere Herrin, die eine leidenschaftliche Kämpferin ist, hatte sich einer anderen Galaxis zuwenden wollen, die bereits das Hoheitsgebiet einer anderen Superintelligenz war.
    Wir aber rieten dazu, zuerst Jonx einzunehmen, eine verwaiste Galaxis, der keine Superintelligenz zuzuordnen war, um auf diese leichte Art und Weise die Mächtigkeitsballung zu vergrößern und die eigene Position zu stärken. Und sich danach erst mit anderen Superintelligenzen zu messen, wenn ihr danach war. Außerdem war Jonx mit nur 2,7 Millionen Lichtjahren Entfernung die nächstliegende Sterneninsel, und ein weiterer Vorteil war, dass K'UHGAR diese Galaxis bereits kennen gelernt hatte, als sie das INSHARAM entleerte.
    Es schmeichelt uns Pyhrn, dass K'UHGAR auf uns hörte. Und damit war sie auch gut beraten. Denn innerhalb weniger Jahrzehntausende wurde Jonx zu einer uneinnehmbaren Bastion unserer Superintelligenz. Und blieb es für viele Jahrhunderttausende. Dass in späteren Epochen, lange nach unserer Zeit, Rebellen aus den eigenen Reihen diese Galaxis für sich in Anspruch nehmen wollten ... dafür kann man uns Pyhrn nicht verantwortlich machen. Denn das war lange nach unserer Zeit, und ich habe dies auch nur aus der Distanz der Ewigen Totenstädte von K'u erfahren. Wie etwa von dem mundänischen Helden Runrick, der in K'u Aufnahme in die Ewigkeit fand und der einst gegen den abtrünnigen mundänischen Heerführer Mettzall in Jonx gekämpft und gesiegt hatte.
    Das sind Ereignisse aus einer Zukunft, auf die wir Pyhrn keinen Einfluss hatten. Zu unserer Zeit waren wir jedenfalls gute Berater der K'UHGAR.
    Denn es waren auch wir Pyhrn, die der Superintelligenz rieten, sich allmählich von den abgenutzten Zyttoriern abzuwenden und ein neues Kriegervolk zu fördern. Aus diesem Anstoß gingen die Shroenen hervor. Sie waren jedoch lediglich als Interimslösung gedacht, ebenso wie die Amazonen aus dem Volk der AI'uinda. Wir Pyhrn waren nämlich in Dubensys, in K'UHGARS ureigenster Domäne, auf ein Volk gestoßen, das die besten Anlagen hatte, sich zu einem unschlagbaren Kriegervolk zu entwickeln. Aus diesen Wilden mit den zwei Gesichtern gingen später die Mundänen hervor, die K'UHGAR am längsten und erfolgreichsten von allen gedient haben.
    Wir Pyhrn waren stets im Verborgenen und unsichtbar für Außenstehende für K'UHGAR tätig, aber wir dürfen uns ruhigen Gewissens als Begründer ihrer Mächtigkeitsballung bezeichnen.
    Es ist schon richtig, dass auch wir Pyhrn in den Ewigen Totenstädten von K'u unseren Platz gefunden haben. Nicht nur, dass wir K'UHGAR die Idee zu diesem Heldenfriedhof geliefert haben, wir Pyhrn waren zu unserer Zeit die einzigen körperlichen Wesen, die mit der Superintelligenz kommunizieren konnten.
    Diese Ehre wurde niemandem sonst zuteil.
    Und noch etwas von eminenter Bedeutung: Wir Pyhrn haben auch die philosophischen Hintergründe für die Berechtigung von K'UHGARS Handlungsweise artikuliert. Der Hauptgrundsatz lautete folgendermaßen, und viele Generationen von Kriegern haben ihn fast wörtlich übernommen, danach gehandelt und ihn gepredigt: »K'UHGAR führt ihre Kriege nicht zum Selbstzweck, nicht aus Expansionsdrang, nicht um der Macht willen, und auch nicht, um ihre Position im kosmischen Machtgefüge zu stärken. KUHGAR zieht gegen das kosmische Gewirr zu Felde, das im Vielvölkerchaos der meisten Galaxien begründet ist. KUHGAR kämpft, um einen stabilen Zustand zu schaffen, der dem Prinzip der Ordnung im Universum dient. Denn eine stabile Ordnung vermag weitaus mehr Leben einvernehmlich zu ver- walten, als es die vermeintliche

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