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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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Hütten aus Stein und Holz, und dazwischen gähnten dunkle, gezackte Öffnungen wie von Erdhöhlen. Aber diese Bauwerke blieben flach, hatten keine Plastizität, wirkten wie Kulissen für den Friedhof der Heroen.
    Während ich durch dieses seltsame Meer aus Felsen trieb, flossen mir Namen und Angaben über jene Personen zu, die von diesem Treibgut symbolisiert wurden. Jeder Stein versinnbildlichte einen verdienstvollen Krieger der KUHGAR. Es waren in der Mehrzahl einfache Soldaten, die als unbehauenes, derbes Geröll an mir vorbei trieben. Die seltenen, edlen Steine stellten Offiziere der KUHGAR in gehobenen Positionen dar.
    Für KUHGAR aber waren sie alle von gleicher Bedeutung. Das waren die Ewigen Totenstädte von K'u, ein Heldenfriedhof aus allen Epochen der Superintelligenz. Und ich trieb zwischen den Grabsteinen der unsterblichen Heroen, die in ihrer Gesamtheit die KUHGAR ausmachten.
    Nun war ich ebenfalls in diese Totenstädte eingekehrt. Als Held unter Helden. Was für ein erhebendes Gefühl, auf diese ehrenvolle Weise unsterblich zu werden!
    Doch da passierte etwas mit mir: Ich fühlte wieder meinen Körper. Was für ein ernüchternder Prozess! Ich erfuhr, dass ich noch nicht reif für die Ewigkeit war. Ich gehörte nicht hierher. Mein Platz war nicht in K'u, ich gehörte zu den Lebenden.
    Ich verspürte unsägliches Bedauern, als ich sanft, aber bestimmt von diesem Ort abgestoßen wurde. Und dann war mir, als schlüge ein Blitz in mich ein. Und alle Atome und Fragmente verdichteten sich zu meinem Körper.
    Ich wurde wieder körperlich und erkannte, was mit mir geschehen war.
    Ich hatte während des Initiationsrituals lediglich einen Blick in die Ewigen Totenstädte von K'u machen dürfen. Ich hatte den Kuss der KUHGAR empfangen und war damit zum Shroenen-3 aufgestiegen.
    Ich würde noch viel leisten müssen, um für immer nach K'u zurückkehren zu dürfen. KUHGAR brauchte Krieger wie mich.

NUNDRUIT
     
    Ich, Nundruit, eine Al'uinda unter vielen, wie ich meine, weiß nur über einen kurzen Abschnitt der Superintelligenz K'UHGAR zu berichten. Aber immerhin bedeutete diese Ära die Wende, denn sie läutete die Zeit der großen Kriege im Raumsektor Ushar ein. Dieser gewaltige Sternhaufen aus Hunderten von Galaxien wurde nach der mächtigsten Superintelligenz dieses Sektors benannt. Hätte es eine Steigerung des Begriffs »Superintelligenz« gegeben, er hätte auf Ushar gepasst.
    Wir Al'uinda waren ziemlich unbedeutend im Gefolge der K'UHGAR, lediglich bessere Wasserträger für die Shroenen-Krieger. Aber wir hatten außergewöhnliche Anlagen und waren sicher, dass unsere Zeit kommen würde. Denn welche von K'UHGARS Kriegern besaßen schon gestaltwandlerische Fähigkeiten? Sicher war es in der direkten Auseinandersetzung mit dem Feind nicht unbedingt nötig, das Aussehen zu wechseln. Aber für den Kampf im Untergrund konnte unsere Gabe überaus nützlich sein, etwa, wenn es galt, sich in Gestalt des Feindes in dessen Reihen einzuschleichen und ihn auszukundschaften. Oder ihn von Innen her auszuhöhlen.
    Unser Nachteil war, dass wir Al'uinda weiblichen Geschlechts waren, denn K'UHGARS Reich war matriarchalisch orientiert. In unserem Volk gaben jedoch wir Frauen den Ton an. Unsere Männchen taugten nichts, waren lediglich Sexobjekte, fast ausschließlich für die Arterhaltung und für niedere Tätigkeiten im Alltag zu gebrauchen. Mein Spielgefährte Fingoran konnte die köstlichsten Gerichte zubereiten, weshalb ich ihn auch nie ausgetauscht hätte, aber einmal hätte er sich fast den Schädel weggepustet, als er meinen Strahler reinigen sollte. Seitdem musste er sich von meinen Waffen fern halten.
    So unfähig waren unsere Männer. Wir hätten sie besser wie Tiere in Käfigen gehalten. Aber wir benötigten sie nun einmal zur Zucht und für die Befriedigung fleischlicher Lust.
    Es schmerzte, dass wir Al'uinda von allen Kriegerkasten der KUHGAR unterschätzt und herablassend behandelt wurden, ganz besonders aber von den Shroenen, den Elitekriegern unserer Superintelligenz.
    Doch das änderte sich beim großen Aufräumen in Jonx.
     
     
    Der letzte Kaiser von Jonx war unbeugsam. Die Shroenen-Krieger hatten seinen fliegenden Palast und seine Gardeflotte bei den Asteroiden von Couv Gajn umzingelt. Der Kaiser saß mit dem gesamten Hofstaat und der Leibgarde in der Falle. Die Verbindung zur Außenwelt war abgeschnitten.
    Trotzdem war der greise Narr nicht bereit, seinen an mehreren Fronten kämpfenden Einheiten den

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