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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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ich von meiner Einladung nach K'u erfuhr.
    Und jetzt war ich hier, im K'uhnar-System, dem Sitz der Superintelligenz KUHGAR.
    Das Sonnensystem bestand aus insgesamt drei Planetenringen, die die Sonne Gu auf künstlichen Bahnen umkreisten. Der äußere Ring bestand aus 48 Himmelskörpern, die nur teilweise bewohnt waren. Der mittlere wurde von nur 12 Planeten gebildet, die aber ebenfalls die Sonne in annähernd gleichem Abstand auf künstlichen Bahnen umliefen. Alle waren dicht besiedelt, aber bei manchen spielte sich das Leben unter der Planetenoberfläche ab.
    Der innere Ring bestand aus lediglich fünf Planeten. Gumollz war einer von ihnen; er beherberge die Ewigen Totenstädte von K'u. Sie befanden sich auf dem gleichnamigen Kontinent, der gleichzeitig der symbolische Sitz der K'UHGAR war.
    Ein S-Zentrant, einer jener zylindrischen Kolosse neuester Bauart mit 200 Kilometern Durchmesser, hatte mich eingeflogen. Ein S-Zentrant war so gewaltig, dass er auf seiner Oberfläche 50000 Kriegstürme von 3000 Metern Durchmessern transportieren konnte. In so einem Raumgiganten mitfliegen zu dürfen, war ein Erlebnis besonderer Art.
    Als wir im Orbit von Gumollz eintrafen, musste ich aussteigen, ausgerüstet nur mit einem flugfähigen Raumanzug. Dreitausend Shroenen-Krieger gaben mir Geleit, als ich durch die Atmosphäre K'u entgegen stürzte. Der gesamte Kontinent lag in dichtem Nebel. Als ich die Nebelgrenze erreichte, blieben die Shroenen-Krieger zurück.
    Dann erfassten mich Traktorstrahlen. Ich ließ mich von ihnen leiten. Plötzlich brach der Nebel über einem begrenzten Sektor auf, und ich sah unter mir einen mächtigen, gewölbten Dom aus demselben geschwärzten Metall, aus dem die Zackenzylinder unserer Raumschiffe gefertigt waren.
    Der Dom maß an der Basis mindestens anderthalb Kilometer im Durchmesser und war gut einen Kilometer hoch. Wieder fiel Nebel ein, in dem sich ein Korridor bildete, durch den mich die Leitstrahlen bis zu einem hohen Portal am Boden geleiteten. Ich trat hindurch und gelangte in eine Kuppelhalle, deren Wände rundum aus lauter Einzellogen bestanden. Alle waren von hohen shroenischen Würdenträgern besetzt. Die Luft war von einem seltsamen, eintönigen Pfeifen erfüllt, das nicht nur in meinem Gehör schmerzte, sondern meinen ganzen Körper in Vibrationen versetzte. Die Schwingungen und das Pfeifen versetzten mich in Trance. Ich fühlte mich wie ein Traumwandler.
    In der Mitte der Halle erhob sich eine Stufenpyramide. Als ich die Pyramide erklommen hatte, erwarteten mich vier Shroenen-1 auf ihrer Plattform. In deren Mitte befand sich eine kreisrunde Öffnung von doppelter Shroenengröße. Daraus glomm ein dämmeriges Licht. Aus diesem Loch dröhnte auch das Pfeifen, das hier so schrill war, dass es mich taub zu machen drohte und meine Trance noch verstärkte.
    Ich sah, wie die Shroenen-1 lautlos die Lippen bewegten, während sie mich in ihre Mitte nahmen. Sie hatten plötzlich Vibratorklingen in Händen. Damit schnitten sie mir den Kampfanzug in Streifen vom Leib, bis ich völlig entblößt war. Ich war völlig willenlos und ließ es apathisch mit mir ge- schehen.
    Während ich in hilfloser Nacktheit dastand, erfasste mich ein Sog und riss mich durch die Bodenöffnung. Ich tauchte in das Dämmerlicht ein und schwamm in einem Meer aus reiner parapsychischer Energie.
    Mein Körper geriet in Auflösung, ich wurde in meine Atome aufgelöst und verging. Dann setzten sich die Atome wieder zusammen, doch nach einem abgeänderten, modifizierten Muster. Ich wurde etwas anderes! Was war aus mir geworden? Ein Teil von K'UHGAR?
    Doch diese Hoffnung war für einen Sterblichen wie mich vermessen. Ich zeigte Reue und rechnete mit Bestrafung.
    Aber ich spürte nichts, mein Körper befand sich in einer Stasis. Ich fühlte ihn nicht, war mir seiner nicht bewusst. Erst dann merkte ich, dass ich keinen Körper mehr hatte. Ich trieb als fragmentierte Wolke über eine seltsame Landschaft aus schwebenden Steinen. Über eine Geröllwüste aus Myriaden von Felsen, die wie Flocken durch die Unendlichkeit trieben. Manche waren von edlem Gehalt, andere nur ordinäre Mineralien, einige davon von ebenmäßigem Schliff, andere unbehauen, mit Kanten und Graten, derb und unansehnlich. Aber sie alle hatten etwas Erhabenes an sich, waren mehr, als sie schien, hatten so etwas wie eine Seele.
    Im nebeligen Hintergrund waren, schemenhaft und fast konturenlos, Bauwerke zu erahnen. Futuristische Architektur reihte sich an primitive

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