Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
zu geschwächt, um noch mit einer Meditation zu intervenieren, hätte er gern etwas Großes gedacht, etwas Tragisches, etwas Upanishad-Würdiges. Aber das, was ihm in den Sinn kam, war lächerlicherweise nur: Oje.
    Alles erlosch.
    Verbrannt und verkühlt
    Die APPEN war ein Walzenraumer mehandorscher Fertigung, ein Schiff der RUSUMA-Klasse, 600 Meter lang, 150 im Durchmesser und damit mehr als doppelt so groß wie die CONNOYT. Konsortiumsleiter Plob Arnoyn, ihr Eigentümer und Kommandant, residierte mit seiner Klinik im ZERO-GRAV-Großraumhangar der Walze.
    Der schwer verletzte Tifflor war nach einer chirurgischen Erstversorgung von Bord der CONNOYT auf die APPEN verlegt worden, wo noch bessere technische Möglichkeiten zur Beschleunigung des Heilungsprozesses gegeben waren als auf dem medizinisch durchaus exzellent ausgerüsteten kleineren Raumer. Die Ärzte der CONNOYT hatten Tifflors Vitalfunktionen zwar ohne große Probleme wiederhergestellt und stabilisiert; sie hätten ihm auch nachgezüchtete Augen eingesetzt, aber Rhodan hatte für seinen bewusstlosen
    Freund entschieden, dass er eine Regeneration der eigenen Augen vorziehen würde.
    Einer der Aras hatte etwas von »terranischer Rückständigkeit« gemurmelt, dann einen Medotank herbeigeschnipst, Tifflor eingelagert und den Tank beauftragt, den Klienten zu betreuen und Rhodan auf die APPEN zu folgen.
    Perry Rhodan hatte nach einem kurzen Gespräch mit Arnoyn Trantipons Leiche auf die APPEN überführen lassen. Er wusste, dass der Ara, ein für die Verhältnisse seines Volkes geradezu korpulenter Mann, nicht nur ein virtuoser Chirurg war, sondern sich seit vielen Jahren mit grenzwertiger Reanimation befasste - frühere Zeiten hätten vielleicht formuliert: dass er versuchte, die Toten wiederzuerwecken.
    Arnoyns rote Augen hatten förmlich aufgeleuchtet, als Rhodan ihm Trantipons Leichnam angeboten hatte. »Du fragst, ob eine Reanimation dieses Metabolismus möglich wäre? Du weißt, was die vorliegenden Daten und die Berechnungen der CONNOYT'schen Medotronik sagen?«
    Kunstpause.
    »Sie sagen: Nein. Aber die Positronik der CONNOYT rechnet nur mit den ihr bekannten Parametern. Die Maschine weiß nichts von den Kapazitäten, die mir zur Verfügung stehen. Also, trödel nicht, liefer ihn mir unverzüglich!«
    »Jawohl, Sir«, hatte Rhodan gesagt, und der Ara, weit davon entfernt, den Spott zu verstehen, hatte huldvoll gewinkt und dann die Übertragung unterbrochen.
    Plob Arnoyn ließ die Medotronik einige telemetrische Scans ausführen, Schichtaufnahmen anfertigen und projizieren, Gewebeproben entnehmen, alles, ohne auf Rhodan zu achten.
    Neben dem Toten entstand dessen holografisches Double. Die Me-dotronik trug mit sanfter, geschlechtsloser Stimme die Resultate vor:
    »Exitus mit Erlöschen der ÜBSEF-Konstante vor 37 Zentitontas. Biophysiologische Defekte liegen vor: Großflächige Verbrennungen der Grade zwei bis vier an über 67 Prozent der Hautoberfläche, darüber hinaus elf Prozent an den Handflächen und im Gesicht verkohlt. Knochen und Kollagenfasern der bindegewebigen Umhüllung von Muskeln und Muskelgruppen irreversibel geschädigt.
    Zweitgradig verbranntes und nach dem Trauma noch vitales Gewebe mittlerweile nekrotisch durch Sauerstoffversorgung und Toxineintrag.
    Drittgradig zerstörtes Gewebe seit 36 Zentitontas avital.
    Tiefer liegende Eiweißschichten bis in die Organsphären auf molekularer Ebene degeneriert; völlige Denaturierung der Bau- und Funktionseiweiße. Weitflächige und stark abgetiefte Koagulationsnekrosen.
    Zahllose kapillare Lecks. Dadurch Blutvolumenverlust in sämtlichen Blutgefäßen. Plasmavolumen auf 21 Prozent des hochgerechneten Ausgangswertes.
    Im verbrannten avitalen Gewebe mittlerweile Eintritt von Bakterien und Sporen.«
    »Das heißt?«, warf Rhodan ein.
    »Tot«, fasste Plob Arnoyn die Resultate kurz zusammen, ohne Rhodan anzusehen. »So tot, dass das Gewebe schon wieder zum Lebensraum konvertiert für mikrobiologische Wesen. Macht sich gewissermaßen postmortal nützlich. Kein Mensch kann ihn zurückholen.«
    Perry Rhodan betrachtete den zerstörten Leib und nickte. »Wie die Medotronik der CONNOYT bereits festgestellt hat.« Er rieb sich etwas enttäuscht den Nasenflügel. Auch Aras wirken keine Wunder...
    Der Ara schenkte ihm ein schmallippiges Lächeln. »Kein Mensch kann ihn zurückholen. Aber ich bin kein Mensch.«
    »Du bist aber auch kein Gott, der die Toten auferstehen lassen kann.«
    »Können das eure

Weitere Kostenlose Bücher