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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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erzählt oder gehört; das gegenstandslose Lächeln gefror zu einer Maske.
    »Oclu-Gnas und ich würden von zwei Primärquellen ausgehen: dem postplanetaren Rest von Remion - einige unserer Wissenschaftler nennen es das Planetentransformat - und Mantarheiler Trantipon.«
    »Der tote Planet und der tote Trantipon?«
    »Wir wissen nicht, ob und wie lange er tot bleibt. Plob Arnoyn ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der grenzwertigen Reanimation.«
    »Mit einem leichten Hang zur Geheimniskrämerei.«
    »Wohingegen die Kabinettsitzungen der LFT und deine Konferenzen mit dem Liga-Dienst streng öffentlich sind und vom Trivid übertragen werden«, spottete der Ara. »Kann es denn unverständlich sein, dass er beim Einsatz innovativer Technologien keine Beob-achter wünscht?«
    »Beobachter, die wie ich die neue Technik morgen kopieren und damit auf Wiedererweckungstournee gehen würden.«
    »Für einen Terraner entwickelst du einen erstaunlichen Humor«, lobte der Ara.
    »Ich habe mich auf dem Weg gedopt«, gestand Rhodan. »Mit Erdnusswasser.«
    Der Ara schaute erstaunt. »Gängige Lehrmeinung war, Zellschwingungsaktivatorträger wären gegen psychoaktive Substanzen weitgehend gefeit.«
    Rhodan winkte ab. »Man lernt immer dazu. Wie stehen die Chancen für Trantipons Wiederherstellung? Hat Plob Arnoyn jemals einen Ara reanimiert, der vergleichbar lange hirntot gewesen ist?«
    »Nein«, gab der Ara zu. »Zumindest hat er nichts über einen solchen Fall publiziert. Es muss eine echte Herausforderung für ihn sein.«
    »Warten wir also ab.«
    »Oclu-Gnas würde sagen: Warten wir ab und seien wir klug darauf vorbereitet, dass Plob Arnoyns Projekt Früchte trägt.«
    Früchte trägt - echote es in Rhodan. Als hätte das, was der Ara plant, irgendetwas mit der Natur zu tun. Mit Bäumen. Und Blüten. Und Früchten. »Gesetzt den Fall, er hat Erfolg - wie sähe unsere Vorbereitung aus, wenn Oclu-Gnas und ich sie treffen würden?«
    Für einen Moment wanderten die roten Augen des Aras haltlos von links nach rechts, von rechts nach links. Es brachte ihn wohl aus dem Konzept, dass sich Rhodan plötzlich auch in dieser konjunktiven Dimension bewegte, in der immer ein fiktiver Oclu-Gnas bereitstand, Rat zu geben und Vorbild zu sein.
    »Wir sollten eine Vorentscheidung treffen darüber, auf welche Weise der Mantarheiler befragt wird.«
    »Welche Optionen haben wir?«
    »Ich empfehle die Option, keine Option auszuschließen.«
    Rhodan schaute nachdenklich drein. »Kannst du das präzisieren?«
    Pron Dockt spreizte die langen Finger der rechten Hand und zählte mit der linken ab: »Offen kooperative Befragung; Einkauf von Informationen durch finanzielle Zuwendungen oder juristische Zusagen; Einsatz psychotroper Medikamente; Einsatz psychotroper hyperphysikalischer Gerätschaften wie Hypnostrahler; physische Einflussnahme zur Aussageerzwingung.«
    »Folter«, übersetzte Rhodan.
    Der Ara setzte sein maskenhaftes Lächeln auf und blickte zur Decke. »Hättest du Skrupel? Unser Gespräch wird nicht dokumentiert, du kannst frei sprechen. Du bist gewissermaßen mein Klient.«
    Rhodan warf einen Blick auf die lautlosen Musikanten. »Unsere Zivilisation hat sich vor langer Zeit entschieden, eine grundsätzliche Grenze zu ziehen. Wir fürchten, wenn wir diese Grenze lockern oder verschieben, geraten wir in die Zwangslage, jeden Einzelfall neu zu entscheiden.«
    »Weder Oclu-Gnas noch ich fordern die Beteiligung eines Repräsentanten deiner Zivilisation. Ich bin durchaus in der Lage, die Aussagen herbeizuführen. Verwerten können wir sie anschließend ja gemeinsam.«
    »Vielleicht wären die Resultate für mich nicht mehr verwertbar.«
    »Ich verstehe«, sagte der Ara. »Du würdest die Informationen nicht nutzen wollen, weil sie unter Schmerzen und gegen den Willen des Einen erpresst worden sind, und gibst die Milliarden, die du retten könntest, ihren Schmerzen preis. Auf diese Weise wiegen dir die Schmerzen des Einen schwerer als die der Unzähligen, die du vor diesen Schmerzen bewahren könntest. Auf welcher Seite stehst du?«
    Rhodan lächelte. »Ich stehe auf der Grenze, von der ich eben sprach, und verteidige sie. Wenn es sein muss, nach beiden Seiten.«
    »So allein zu stehen, könnte man für Anmaßung halten. Oder für eine subtile Psychose.«
    Rhodan winkte erneut ab. »Unser Gespräch nim mt eine Wendung ins Hypothetische. Lass uns über Fakten reden!«
    »Gern«, sagte der Ara und klopfte auf ein Sensorfeld im roten Leder des

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