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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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mit einer Reduzierung der Lichtstärke reagiert. Nun wurde die Beleuchtung schlagartig wieder heller.
    »Die beiden Arbeitskräfte, Herr«, wisperte die Positronik.
    »Hier?« Lamos fuhr hoch. »Niemand soll erfahren.« Er unterdrückte den aufwallenden Zorn sofort wieder, als sich zwei Hologramme aufbauten - leuchtende mannshohe Säulen, jede fast zwei Meter durchmessend. Beide erschienen ihm wie von flirrendem Licht erfüllt, aber die Wiedergabe ließ nicht erkennen, wo die Aufnahmeoptik stand. Alles ringsum war ausgeblendet. Irgendwo im Bereich des Trümmerstegs, dort, wo sich Lagerhallen und Maschinenanlagen zu einem unüberschaubaren Labyrinth vereinten, fand das Treffen statt.
    Das grelle Flirren stammte von den Störfeldern, die ein Anmessen der Verbindung verhinderten. Keiner der anderen Händler hätte in dem Moment Rückschlüsse ziehen und den angesehenen Lamos Ozwach mit unsoliden Machenschaften in Verbindung bringen können.
    Er lieferte den Aras zu. Vielleicht war er der Einzige auf der Trümmerbrücke, der diese Chance nutzte, ein stetes Nebeneinkommen zu generieren. Darüber hinaus jonglierte er mit unterschiedlichsten Schiffstonnagen; aber das befriedigte ihn nicht und gab ihm nicht das Gefühl, alles Machbare erreicht zu haben. Warentransfers allein waren keine Herausforderung mehr, seit sich immer mehr raumfahrende Völker die galaktischen Märkte teilten. Das wirklich große Geld brachten die Nischenprodukte, der Handel mit dubiosen Medikamenten, Drogen und Organen. Längst nicht jeder Schwer-kranke war in der Lage oder gewillt, sich genetische Nachzüchtungen zu leisten. Natürliche Transplantate wurden in allen Bereichen nachgefragt, und zumindest gewisse Mantarheiler interessierte es nicht, woher die Rohstoffe kamen, mit denen sie ihren Patienten zu einem neuen sorglosen Leben verhelfen konnten. Auch der Handel mit Informationen war zu einer nicht zu unterschätzenden Einnahmequelle geworden; der Markt in diesem Segment war unersättlich.
    In den Lichtsäulen verdichteten sich zwei Schatten. Unterschiedliche Körperform, registrierte der Springer. Er war gespannt auf die Verrückten, die von seinen Robotern in einem der Magazine aufgespürt worden waren. Beide hatten sich an zwischengelagerten Nahrungsmitteln vergriffen und dem ihnen angebotenen Handel sofort zugestimmt. Keine Bestrafung, stattdessen sogar ein gutes Geschäft in Aussicht, vorausgesetzt, dass sie sich den Aras auf Jaimbor für einige Untersuchungsreihen zur Verfügung stellten.
    Im Grunde seiner Seele verachtete Lamos Ozwach Intelligenzen, die sich selbst mit Tieren auf eine Stufe stellten. Wer das fertig brachte, musste sich auch nicht darüber wundern, dass er tatsächlich wie ein Tier behandelt wurde. Material für Tierversuche hatte immer in ausreichender Menge zur Verfügung gestanden.
    Andererseits, und das verstand Ozwach auch als Laie, musste es entsprechende Studien geben. Versuche an animalischen oder gezüchteten Zellkulturen waren nur bis zu einem gewissen Punkt aussagekräftig, ein komplexer Organismus mit seinen vielfältigen Wechselwirkungen erlaubte weitaus diffizilere Feststellungen.
    Seine Verachtung ließ er sich nicht anmerken, als in einer der Lichtsäulen ein echsenähnliches Geschöpf Gestalt annahm. Ein Top-sider, erkannte Lamos. Die großen beweglichen Kugelaugen im oberen Bereich des breitgedrückten schuppenhäutigen Schädels schienen ihn eindringlich zu fixieren. Irgendeine Regung konnte der Händler aus der starren Mimik jedoch nicht herauslesen.
    Das andere Wesen war ein Gurrad, ein Novum für ihn. Die huma-noide Gestalt wirkte sehr kräftig. Auch der Gurrad musste sich bereits mehrere Wochen lang im Trümmersteg aufgehalten haben. Ozwachs Recherchen hatten lediglich fünf Schiffe ergeben, mit denen die beiden gekommen sein konnten. Wenn er es richtig sah, hatten sie nur mit einem Minimum an Flüssigkeit und Nahrungskonzentraten die Zeit überstanden.
    Die rote Löwenmähne des Gurrads war verfilzt, aber sogar in dem Zustand noch imposant. Ozwach versuchte sich vorzustellen, wie diese üppige Haarpracht zu Zöpfen geflochten wirken würde. Fast beneidete er sein Gegenüber deshalb, und er fragte sich, wie lange der Gurrad schon den Rückweg in seine Heimat suchte. Nach der Erhöhung der Hyperimpedanz waren die Magellanschen Wolken nicht mehr ohne Weiteres erreichbar.
    »Mein Roboter hat euch informiert«, stellte Lamos Ozwach ohne jede Vorrede fest. »Gibt es dazu noch Fragen?«
    Der Gurrad zog die

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